Alles auf dem Eis gelassen – der Herforder Eishockey Verein hat trotz einer starken kämpferischen Leistung das Auswärtsspiel bei den TecArt Black Dragons Erfurt in der Oberliga Nord mit 3:4 (0:2/2:2/1:0) verloren. Nach einem zwischenzeitlichen 0:4-Rückstand arbeitete sich der kleine Kader der Ice Dragons immer besser ins Spiel, musste letztlich jedoch in eine knappe Niederlage einwilligen.
Der grandiose 8:6-Sieg über Tilburg am vergangenen Freitag hatte merklich Substanz gekostet. So fehlten neben den bereits verletzten Spielern Philip Woltmann, Kieren Vogel, Michael Schaaf und Dennis Sticha in Erfurt auch die angeschlagenen Brandon Schultz, Nick Walters sowie Niklas Hildebrand. Auch Rückkehrer Logan DeNoble wurde nach erst einer Trainingseinheit mit dem Team bei den Black Dragons noch geschont. „Wir haben auf dem Hinweg erst einmal alles sortiert, da sämtliche Reihen auseinandergerissen wurden“, hatte Chefcoach Henry Thom angesichts der lediglich 13 Feldspieler im HEV-Dress bereits im Vorfeld eine Menge zu tun.
Erfurt gab in eigener Halle sofort Vollgas und ging bereits in der 3. Spielminute durch Rene Kramer in Überzahl mit 1:0 in Führung. Keine 60 Sekunden später reagierte Andris Dzerins am schnellsten und drückte die Scheibe aus kurzer Distanz zum 2:0 über die Torlinie. Auch in der Folgezeit dominierten die Black Dragons das Spiel, erzielten bis zur ersten Pausensirene jedoch keinen weiteren Treffer mehr.
Im zweiten Spielabschnitt nutzte Joe-Richard Kiss in der 23. Minute das nächste Powerplay zum 3:0 und als Tim May in der 32. Minute erneut eine Überzahl zum 4:0 vollendete, schien die Entscheidung gefallen zu sein. Doch die Ice Dragons fingen sich, kamen nun mit sehr viel Einsatz besser in die Partie und verkürzten durch Brett Humberstone in der 34. Minute zum 1:4. Spätestens mit dem 2:4 durch Anton Seidel in der 38. Minute keimte noch einmal Hoffnung auf.
Im letzten Drittel gab Herford noch einmal alles, erarbeitete sich gute Chancen, ein weiterer Torerfolg blieb zunächst jedoch noch aus. Kurz vor dem Ende setzten die Ostwestfalen noch einmal alles auf eine Karte, nahmen bei eigenem Powerplay Torhüter Jakub Urbisch zugunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis und tatsächlich gelang Ryley Lindgren aus spitzem Winkel in der 58. Minute der Anschlusstreffer zum 3:4. Zwei Minuten lang griffen die Ice Drogons noch einmal an, doch Erfurt wusste den knappen Vorsprung zu verteidigen.
„Die Jungs haben kämpferisch und läuferisch alles auf dem Eis gelassen und für ihren Einsatz hätte ich ihnen heute einen Punkt gewünscht. Die Länderspielpause kommt für uns nun genau zum richtigen Zeitpunkt“, äußerte sich Henry Thom im Anschluss an die Begegnung. Der HEV bleibt trotz der Niederlage mit 24 Punkten auf dem 4. Tabellenplatz der Oberliga Nord. Das nächste Spiel folgt am 15. November ab 20.30 Uhr in der imos Eishalle „Im Kleinen Felde“ gegen die Hannover Indians. Tickets gibt es online unter www.scantickets.de sowie im Fachmarkt des Marktkaufs Herford (Deichkamp). Mit Einlassbeginn öffnet ab 19.30 Uhr zudem die Abendkasse. Die Verantwortlichen des Herforder Eishockey Vereins empfehlen bereits jetzt die Nutzung der Vorverkaufsstellen, um lange Warteschlangen zu vermeiden.
Tore:
1:0 02:51 Rene Kramer (Santeri Haarala / Joe-Richard Kiss) PP1
2:0 03:46 Andris Dzerins
3:0 22:24 Joe-Richard Kiss (Fritz Denner / Rene Kramer) PP1
4:0 31:13 Tim May (Andris Dzerins / Harrison Reed) PP1
4:1 33:10 Brett Humberstone (Leon Köhler / Jegors Kalnins)
4:2 37:42 Anton Seidel (Brett Humberstone)
4:3 57:15 Ryley Lindgren (Brett Humberstone / Emil Lessard Aydin) PP1
Strafen:
Erfurt 14 Minuten
Herford 10 Minuten
Zuschauer:
873