Mit dem starken Auswärtssieg im Rücken starteten die WILD WINGS heute in ihre zweite Saison-Begegnung mit den Straubing Tigers. Im ersten Duell mussten sich die Neckarstädter knapp geschlagen geben. Und auch heute hätte die Partie kaum spannender verlaufen können. Das Spiel hatte alles zu bieten, was Eishockeyherzen höher schlagen lässt, doch am Ende verlieren die WILD WINGS ganz knapp nach Penaltyschießen.
Der erste Abschluss ließ heute lange auf sich warten, doch daraufhin kamen die WILD WINGS gleich mehrmals gefährlich in die Offensivzone. Während den Hausherren also die besseren Chancen gehörten, hatten die Tigers Schwierigkeiten, so richtig ins Spiel zu finden und dem Druck der Hausherren standzuhalten. In einer zunehmen hitzigen Partie, in der beide Mannschaften aggressiv in den Zweikämpfen agierten, wirkten die WILD WINGS fokussierter sowie abgeklärter im Torraum. Den Treffer – kurz vor Ende der ersten Drittelpause – erzielten dann aber die Tigers und gingen somit sehr effizient und etwas überraschend in Führung. Diese hielt allerdings nicht lange, da sich die Neckarstädter im Mittelabschnitt für ihre hohe Bereitschaft belohnen konnten und auf 1:1 stellten. Diese Euphorie verpuffte zügig, denn der Doppelschlag der Tigers innerhalb von einer Spielminute zeigte einmal mehr, wie schnell die Emotionen im Sport wechseln können. Zum zweiten Mal aus der Kabine kommend, war die Mission der Neckarstädter klar: So schnell wie möglich den Anschlusstreffer erzielen. Gesagt – getan. Nach gerade einmal einer Minute stand es im Schlussabschnitt nur noch 2:3. Danach feuerten die WILD WINGS einige hochprozentige Abschlüsse auf den gegnerischen Kasten ab, doch erst 28.7 Sekunden vor Spielende konnten die Schwenninger den erneuten Ausgleich erzielen und die Partie somit in die Overtime zwingen. Doch auch hier konnte sich kein Sieger herauskristallisieren, weshalb die Entscheidung auf das Penaltyschießen vertagt wurde. Nach sechs Schützen stand dann fest: Die Straubing Tigers holen den Extra-Punkt.
Minute 4: Der erste Abschluss ließ lange auf sich warten, doch dieser hatte es in sich. Alex Trivellato schließt von der Blauen ab und setzt die Scheibe wenige Zentimeter neben das Gehäuse. Knappe Kiste – da hat nicht viel gefehlt.
Minute 5: Kurz darauf folgt nun auch die erste Chance der Gäste. Mario Zimmermann bringt die Scheibe über links auf den Kasten, doch bei mangelnder Präzision erweist sich dieser Abschluss als relativ ungefährlich.
Minute 6: Tyson Spink versucht es direkt vom Bully weg, woraufhin das Hartgummi erneut nur ganz knapp neben dem Pfosten landet. Schade!
Minute 7: Zach Senyshyn kommt mit gewohnt viel Tempo über die rechte Seite, findet allerdings kein Durchkommen, da Zane McIntyre den Kasten dicht hält.
Minute 12: Gute Powerplaysequenz der WILD WINGS. Den Abschluss findet unter anderem Teemu Pulkkinen, der den Straubinger Goalie ebenfalls zum Handeln zwingt.
Minute 19: Um ein Haar erzielen die Neckarstädter das 1:0, doch nach kurzer Orientierungsfindung ist klar, dass die Scheibe kurz vor der Linie Halt gemacht hat. Im Gegenzug gehen die Tigers in Unterzahl überraschend in Führung. Den schnellen Konter vollendet Michael Connolly, der sich somit als Torschützen feiern lässt. Der Pausenstand lautet daher 0:1.
Minute 23: JC Lipon versucht es aus zentraler Position, doch Joacim Eriksson ist zur Stelle.
Minute 24: Riesen Save von Eriksson, der das 0:2 aus Sicht seiner Mannschaft verhindert.
Minute 26: Die Helios Arena jubelt! Im ersten Anlauf befördert Tyson Spink die Scheibe Richtung Tor, doch statt ihm Netz landet sie an der Bande dahinter. Mit diesem Abpraller legt er für Teamkollege Phil Hungerecker auf, der auf der linken Seite lauert und die Scheibe perfekt im Torinneren platziert. Keine Chance für Zane McIntyre. 1:1!
Minute 28: Die Freude hält nicht lange, denn Straubing stellt die WILD WINGS mit ihren beiden Treffern vor eine doppelte Herausforderung. Nach dem 1:2 durch Michael Clarke drücken die Gäste weiter aufs Gaspedal und erzielen noch in derselben Spielminute das 1:3. Dieses Mal ist es Elis Hede, der die kurzen Sortierungsprobleme der Hausherren eiskalt ausnutzt.
Minute 42: Geht doch! Im eigenen Powerplay versenkt Tyson Spink über rechts die Scheibe im kurzen Eck und setzt sie exakt unter die Latte. 2:3 lautet somit der neue Spielstand.
Minute 45: Will Weber mit dem schönen Distanzschuss – doch leider landet dieser in der Fanghand von McIntyre.
Minute 46: Philip Feist zeigt mal wieder, dass er zu den Schnellsten in der Liga gehört. An allen Gegenspielern vorbeiziehend, scheitert er am Ende im 1 gegen 1 Duell mit dem Straubinger Goalie. Doch damit verblasst die Situation nur fürs Erste, denn die WILD WINGS bekommen einen Penaltyschuss. Jordan Murray tritt an, kann die erstklassige Chance aber leider nicht verwerten.
Minute 49: Schönes Zusammenspiel zwischen Tyson und Tylor Spink, doch am Ende fehlt auch das nötige Scheibenglück, um den Puck über die Linie zu befördern.
Minute 56: Brenzlige Situation im Slot der Hausherren. Joacim Eriksson kann die Scheibe im letzten Moment abwehren, als sie hinter seinem Rücken herunterfällt und beinahe über der Linie landet. Danach bleibt es unübersichtlich, doch am Ende kann der Schwenninger Schlussmann das Hartgummi im Handschuh sichern.
Minute 60: WAHNSINN! 28.7 Sekunden vor Spielende treffen die WILD WINGS zum 3:3 Ausgleich und zwingen die Partie in die Overtime. Auf Zuspiel von seinem Bruder beschert Tylor Spink allen Fans einen vollkommenen Ausnahmezustand und lässt die Emotionen überkochen.
Steve Walker:
„Es war ein emotionales Spiel, das mir gut gefallen hat. Insbesondere im ersten Drittel waren die Spieler präsent in der Partie, haben es gut gemacht und konnten sich die zweiten Chancen erarbeiten. Aus diesem Grund war es umso enttäuschender, mit einem Tor Rückstand in die Kabine zu gehen. Dann hat sich das so ein bisschen fortgesetzt, dass wir in der ersten Hälfte des Spiels es einfach nicht geschafft haben, aus unseren guten Chancen, Tore zu erzielen. Dann waren wir zwei Tore hinten. Das 6 gegen 5 und der Ausgleich am Ende haben uns dann wieder ins Spiel gebracht. Es war dann letztlich ein glücklicher Punktgewinn, wir hätten in der Overtime im Powerplay aber auch die Chance gehabt, mehr mitzunehmen. Penaltyschießen ist dann immer ein Glücksspiel. Auf der einen Seite ist das Ergebnis enttäuschend, auf der anderen spiegelt es die Moral meiner Mannschaft wider.“
Kommende Woche warten gleich drei große Brocken auf die WILD WINGS: In nur zwei Tagen geht es weiter mit der Auswärtspartie in München. Eröffnungsbully ist um 19:30 Uhr. Nächsten Freitag steht dann bereits zum zweiten Mal in dieser Saison der Derbykracher gegen Mannheim auf dem Programm – dieses Mal auf eigenem Eis.
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