Vor dem Auswärtsspiel bei den Krefeld Pinguinen hatte Haie-Sportdirektor Mark Mahon gefordert: „Wir müssen dran bleiben, hart arbeiten und den Puck weiter auf’s Tor bringen. Und dann platzt die Ketchup-Flasche hoffentlich irgendwann.“ Und tatsächlich entwickelt sich in der Yayla Arena direkt ein offener Schlagabtausch – den die Haie mit einem Schuss von Sebastian Uvira (2. Min.) eröffnen. Auch danach der KEC bissig und mit gutem Forechecking. Und diese Aggressivität im gegnerischen Drittel sollte sich auszahlen. Nach Bully-Gewinn lässt Colin Ugbekile Pinguin-Goalie Jussi Rynnäs keine Chance – und versenkt dem Puck zum 1:0 aus Haie-Sicht im kurzen Eck (5.). Danach kommen die Gastgeber besser in die Partie doch ein starker Gustaf Wesslau verhindert mit zwei starken Safes (10./12.) den Ausgleich. Der gelingt den Pinguinen dann durch Lagacé, der sich vor Wesslau einmal um die eigen Achse dreht und dann zum 1:1 ins linke Eck abschließt (19.). Und dann wird’s richtig wild: Im Gegenzug macht Jon Matsumoto den Puck hinter dem gegnerischen Tor fest und passt den in den Slot, wo Ben Hanowski eiskalt zum 2:1 trifft (19.). Kaum ist der Jubel der zahlreichen Haie-Fans verhallt, reissen sie erneut die Arme hoch. Pascal Zerressen nagelt einen Schlagschuss aus halblinker Position zum 3:1 für die Gäste ins Netz (20.). Die Haie gehen mit einer verdienten Führung in die erste Drittel-Pause – und zeigen damit eine gute Reaktion nach dem verloren Heimspiel am Freitag gegen Augsburg.
Gleich zu Beginn des zweiten Anschnitts sind die Haie zum ersten Mal in Überzahl (22.). Bruggisser hatte sich regelwidrig bei Matsumoto eingehakt – auch wenn die Haie den Puck gut laufen lassen, will ein erfolgreicher Abschluss noch nicht klappen. Danach drängen die Pinguine auf den Anschluss-Treffer – doch Wesslau fährt bei einem gefährlichen Konter von Besse im letzten Moment den linken Schoner aus – starke Parade (24.). Es geht weiter hin und her: Plötzlich ist Freddy Tiffels durch – doch auch Rynnäs behält im 1-gegen-1 das bessere Ende für sich (31.). Wenig später hat Chad Costello auf der anderen Seite mehr Glück: Der Topscorer der DEL bugsiert den Puck nach einem Konter etwas glücklich per Innenpfosten an Wesslau vorbei zum 2:3 aus Gastgebersicht ins Tor (33.). Danach gleich eine gute Reaktion der Gäste: Doch einen Oblinger-Kracher kann Krefelds-Goalie sicher parieren (35.). Die Partie ist nun offener. Lagacé hat in der 38. Minute den Ausgleich auf dem Schläger, doch der Stürmer zielt freistehend aus dem Slot über das Kölner Tor (38.). Dann passiert nichts mehr – und so geht’s für die Haie mit einer knappen 3:2-Führung in die zweite Pause.
Die Pinguine kommen mit viel Druck aus der Kabine, schnüren die Gäste in den ersten fünf Minuten des Schluss-Abschnitts teilweise in deren Drittel ein. Allerdings bleiben die ganz großen Chancen zunächst aus. Bis Costello knapp das Haie-Tor verpasst (45.). Aber auch der KEC ist noch da. Zunächst scheitert Akeson an Rynnäs (47.), dann geht die Scheibe aus dem Gewühl heraus ganz knapp am Krefelder Tor vorbei (48.). Da war mehr drin! Auch im zweiten Powerplay des Abends läuft der Puck bei den Haien gut. Doch Aronson verpasst freistehend am langen Pfosten die erneute Zweitore-Führung (51.). Aber die Defensive der Haie steht weiter – lässt fünf Minuten vor Ende kaum Schüsse zu. Auch die letzten zwei Minuten zeigt der KEC hinten eine konzentrierte Leistung. 70 Sekunden vor Schluss bringt Krefeld dann den sechsten Feldspieler. Doch ein Treffer will den Pinguinen nicht mehr gelingen – auch weil Wesslau in der 60. Minute mit einer starken Parade den 3:2-Sieg im „kleinen Derby“ festhält. Vor allem dank eines starken ersten Drittels und guter Defensivarbeit im Schluss-Abschnitt geht der Auswärtssieg heute voll in Ordnung. Das sah auch Alexander Oblinger so: „Wir haben ein sehr gutes erstes Drittel gespielt, dann im Mittelabschnitt etwas unsere Linie verloren. Im letzten Drittel waren wir dann vor allem defensiv sehr stark. Deshalb geht der Sieg für uns aus meiner Sicht heute in Ordnung.“ Und der Stürmer gibt auch den weiteren Weg vor. „Wir wollen jetzt zu Hause nachlegen und am besten eine kleine Serie starten.“ Die Chance dazu bietet sich den Kölner Haie mit den beiden Spielen in der LANXESS arena am Freitag (19:30 Uhr) gegen die Schwenninger Wild Wings und am Sonntag (14:00 Uhr) im Derby gegen die DEG.