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Ζ-Ι
(0:2) - (0:1) - (2:2)
15.12.2024, 16:30 Uhr

Hamm verteitelt Stemphers Feier

Trappers verlieren mit 2:5 gegen die Hammer Eisbären

Þ16 Dezember 2024, 08:32
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Tilburg Trappers
Tilburg Trappers

Zehn Spiele in Folge blieb der Tabellenführer der Oberliga Nord ungeschlagen, doch der Code der Tilburg Trappers wurde geknackt. Die Mannschaft von Trainer Todd Warriner verlor am Sonntagabend zum zweiten Mal in dieser Saison ein Heimspiel, diesmal mit 2:5 gegen die Hammer Eisbären.

„Die Enttäuschung“, war die klare Antwort von Danny Stempher auf die Frage nach seinem vorherrschenden Gefühl. Nur etwas mehr als zwei Stunden zuvor war er noch anlässlich seines 500. Spiels im Trikot der Tilburg Trappers geehrt worden. „Natürlich bin ich stolz darauf, diesen Meilenstein erreicht zu haben, aber im Leistungssport geht es letztlich ums Gewinnen. Und das ist uns heute Abend nicht gelungen.“

RÜCKBLICK

Montag, 29. Juni 2015. An diesem Tag unterschrieb der damals 19-jährige Center einen Vertrag bei den Trappers. Ein Jahr zuvor hatte der gebürtige Zoetermeerder bereits kurz mit Tilburg geliebäugelt, sich aber auf Anraten des Technischen Managers René de Hondt für einen längeren Verbleib bei den Kemphanen entschieden. „Rückblickend war das eine gute Entscheidung. Nach dem Weggang von Andy Contois wechselte ich in die erste Reihe und konnte viele Minuten auf dem Eis stehen.“

Seine 13 Tore und 20 Vorlagen in dieser Spielzeit zeigten, dass Stempher das Niveau der niederländischen Ehrendivision hinter sich gelassen hatte. Als er nach seinen spezifischen Stärken gefragt wurde, blieb er jedoch bescheiden. „Ich habe ein gutes Spielverständnis und bin recht schnell. Körperlich, besonders in Zweikämpfen an der Bande, habe ich noch Luft nach oben. Aber durch das Training und das Zusammenspiel mit qualitativ starken Spielern möchte ich meinen Platz im Team erkämpfen und so zum Erfolg der Mannschaft beitragen.“

OBERLIGA-TOPSCORER DES VEREINS

Seinen ersten Treffer erzielte die Nummer 95 (eine Anspielung auf sein Geburtsjahr) am Sonntag, 11. Oktober 2015, gegen Erfurt. Nach einer Vorlage von Levi Houkes (zusammen mit Maarten Brekelmans seine Linienpartner im Debütjahr der Tilburg Trappers in der Oberliga) ließ er Black-Dragons-Torhüter Stephan Löffelholz nach vier Minuten und 57 Sekunden im zweiten Drittel hinter sich. 1498 Tage später eröffnete Danny in der Eishalle Rostock den Spielstand gegen die Piranhas. Es war sein 100. Tor, diesmal vorbereitet von Reno de Hondt und Delaney Hessels. Am Freitagabend folgte an gleicher Stelle Tor Nummer 175 – in Unterzahl und mit Hilfe von Anthony Rinaldi.

Mit 494 Punkten ist der Center der Oberliga-Topscorer der Trappers. Max Hermens belegt den zweiten Platz. Auf seinem Konto stehen 161 Tore und 277 Assists, während Reno de Hondt mit 404 Punkten das Podium komplettiert. Sollte Danny von Verletzungen verschont bleiben, könnte er in dieser Saison die 500-Punkte-Marke knacken. „Dann muss ich aber deutlich effizienter sein als heute Abend, denn sowohl im ersten als auch im zweiten Drittel hätte ich treffen können – vielleicht sogar müssen.“

DAS PROBLEM

Genau dieser Mangel an Effizienz im Abschluss wurde den Trappers im 14. Heimspiel der Oberliga-Saison zum Verhängnis. Bereits zum siebten Mal eröffneten die Gäste den Spielstand im IJssportzentrum Tilburg – diesmal nach nur 18 Sekunden! Die Mannschaft von Coach Warriner musste erneut einem Rückstand hinterherlaufen. „Das müssen wir uns selbst ankreiden. Wir sind zu träge ins Spiel gestartet. Damit spielt man einer Mannschaft wie Hamm, die leicht Tore schießt, direkt in die Karten“, erklärte Stempher.

Das Heimteam hatte zudem das Pech, dass die Gäste mit Maximilian Meier den Mann des Spiels im Tor hatten. Der Goalie erwies sich, wie schon im ersten Aufeinandertreffen der beiden Teams, als unüberwindbares Hindernis für alles und jeden in Blau und Gelb. Die Hammer Eisbären hingegen benötigten nur 18 Schüsse aufs gegnerische Tor, um mit einer 0:3-Führung ins Schlussdrittel zu starten.

PREMIERE

Getrieben vom Rückstand warf der Tabellenführer nun alle Hemmungen ab. Hamm wurde in der eigenen Verteidigungszone festgenagelt, Angriff um Angriff rollte in Richtung des Fansektors der Tilburg-Anhänger. Innerhalb von zwei Minuten zahlte sich die Mühe aus. D’Artagnan Joly verwertete eine Vorlage von Danny Stempher zum 1:3.

14 Sekunden später erzielte Max Hermens den Anschlusstreffer. Doch zur Bestürzung des Heimpublikums wurde das Tor des Trappers-Kapitäns aberkannt – eine Premiere in Tilburg, denn noch nie zuvor wurde ein Treffer nach Überprüfung der Videobilder annulliert. „Einer der Linienrichter hatte abgepfiffen, weil das Tor verschoben worden sein soll. Das darf er aber gar nicht, das ist Sache des Hauptschiedsrichters. Er entschuldigte sich zwar, aber das Momentum im Spiel war damit verloren“, sagte Danny nach dem Spiel.

Während die Trappers nicht trafen, machte Hamm das Gegenteil. Julian Airich lenkte einen Schuss von Joshua Reuss ab, und Cedrick Andree war machtlos. Eine brillante coast-to-coast-Aktion von Anthony Rinaldi bedeutete das 2:4, aber näher kamen die Tilburg Trappers nicht mehr heran. Lars Reuss setzte sechs Minuten vor Schluss den Schlusspunkt. Brisant: Diesem Treffer ging ein Icing von Hamm voraus, bei dem der 24-jährige Verteidiger trotz Wechselverbots die Position seines erschöpften Teamkollegen Tom Geischeimer einnahm.

KEIN GRUND ZUR PANIK

Und so verloren die Trappers wieder ein Ligaspiel. Die letzte Niederlage datierte vom Freitag, 1. November, als die Tilburgers den Herforder Ice Dragons mit 6:8 unterlagen. Darauf folgte eine Serie von zehn Siegen in Folge. „Kein Grund zur Panik. Unsere erste Periode war schwach, aber in den folgenden 40 Minuten waren wir das bessere Team. Die Chancenverwertung kann und muss jedoch deutlich besser werden“, sagte der Jubilar, bevor er sich auf den Heimweg machte, um seine Freundin Laura Nunnink bei ihrem Spiel zu sehen. Die Hockey-Nationalspielerin, die am Samstag gegen Deutschland ihr 200. Länderspiel absolvierte, verlor leider ebenfalls – mit 2:3 gegen Argentinien.

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