Die Straubing Tigers mühten sich am Sonntagabend gegen die aufopferungsvoll kämpfenden Iserlohn Roosters zu einem 3:2-Sieg nach Penaltyschießen. Den entscheidenden Penalty versenkte Tyler Sheehy.
Ausgangslage
Am Sonntagnachmittag traf der Tabellenzweite Straubing Tigers auf den Tabellenletzten Iserlohn Roosters. Mit ihrem neuen Trainer Doug Shedden starteten die Sauerländer zuletzt ihre Aufholjagd, um den Klassenerhalt zu sichern. Siegen gegen Berlin und am Freitag gegen Frankfurt stehen aber auch zwei Niederlagen gegen Köln und Augsburg gegenüber. Eine der Stützen des Teams ist bisher Nationalverteidiger Colin Ugbekile mit 15 Punkten. Dagegen konnten andere Neuzugänge die Erwartungen bisher nicht erfüllen. Auch der nachverpflichtete Ex-Tiger Brandon Gormley (Saison 2020/21) blieb bislang punktlos. Die Tigers waren trotz der eindeutigen Tabellensituation gewarnt. Beim letzten Aufeinandertreffen am 22. Oktober hatten die Tigers mit 3:4 nach Penaltyschießen verloren.
Bis auf den Langzeitverletzten Parker Tuomie stand Tigers-Headcoach Tom Pokel der komplette Kader zur Verfügung. Philip Samuelsson, Cody Lampl und Linus Brandl standen darüber hinaus nicht im Lineup. Das Tor der Straubinger hütete Hunter Miska.
Roosters-Trainer Doug Shedden verzichtete in der Aufstellung auf Florian Elias, Brandon Gormley und Maxim Rausch. Im Tor der Gegner erhielt Andreas Jenike den Vorzug vor Kevin Reich.
Vor Spielbeginn wurde Tigers-Stürmer Mike Connolly für sein 500. DEL-Spiel geehrt.
Spiel
Die erste große Chance des Spiels hatte Hunter Shinkaruk in der dritten Minute nach einem Straubinger Fehlpass im eigenen Drittel. Tigers-Goalie wehrte den Puck noch mit dem Unterschenkel kurz vor der Linie ab. Zur Überraschung der Zuschauer entschieden die Schiedsrichter dennoch auf Tor für Iserlohn, nahmen ihre Entscheidung aber nach Videobeweis zurück. Nach dieser Schrecksekunde übernahmen die Tigers zwar das Ruder, liefen sich aber zunächst immer wieder an der Iserlohner Verteidigung fest und mussten sich zudem gefährlicher Gegenstöße erwehren. Nach einem erneuten Tigers-Fehlpass unterband Nicolas Mattinen den Schussversuch von Tyler Boland durch ein Foul und musste dafür für zwei Minuten auf die Strafbank. Außer einem gefährlichen Schuss von Colin Ugbekile gelang den Roosters allerdings nicht viel. Gleich nach dem ersten Powerbreak kam Josh Samanski zu einer guten Chance. Andreas Jenike im Roosters-Tor wehrte den Schuss aber mit der Schulter ab. Sekunden später schlug ein Tigers-Spieler über den Puck und ermöglichte so einen Zwei-auf-eins-Konter. Andrew Leblanc bediente Michael Dal Colle, der Miska keine Chance ließ (10:05). Die Chance zum Ausgleich hatte in der 14. Minute erneut Samanski auf Zuspiel von Daschner. Wieder war Jenike Sieger. Im Gegenzug wurde Leblanc zum wiederholten Male sträflich alleine gelassen und vollstreckte eiskalt zum zweiten Treffer der Sauerländer (14:00).
Ins zweite Drittel starteten die Tigers mit neuem Mut und kamen u. a. durch Mario Zimmermann zu mehreren guten Abschlüssen hintereinander. In der 23. Minute erhielten die Roosters nach Strafe gegen Sandro Schönberger ihr zweites Powerplay und setzten Miska auch ordentlich unter Druck. Der Tigers-Goalie hielt aber seinen Kasten sauber und Straubing hatte durch einen Fonstad-Konter selbst eine gute Chance. In der 28. Minute war aus Straubinger Sicht endlich der Bann gebrochen: Ein Schuss von Justin Braun von der blauen Linie wurde gleich doppelt abgefälscht. Von JC Lipons Schläger prallte der Puck an den Oberkörper von Mitch Eliot und von dort über Jenike hinweg ins Roosters-Tor (27:22). Sekunden nach dem Bully hätte Mario Zimmermann nach perfektem Zuspiel von Daschner beinahe sogar den Ausgleich erzielt, aber der Iserlohner Goalie war mit der Fanghand zur Stelle. In der 33. Minute durften sich die Tigers nach Strafe gegen Ben Thomas zum ersten Mal in Überzahl versuchen und schon klingelte es: Mattinen zog von halblinks ab und Jenike konnte den Puck nur nach vorne abprallen lassen. Tyler Sheehy reagierte am schnellsten und schob dem Roosters-Goalie den Puck durch die Schoner (33:32). Die Tigers setzten das Iserlohner Tor weiter unter Druck. Chancen durch Adrian Klein, Mattinen, Braun, Samanski und Marcel Müller reihten sich aneinander. Auf der Gegenseite versiebten Tyler Boland und Eric Cornel eine „Hundertprozentige“ zur erneuten Iserlohner Führung. So ging es mit 2:2 in die zweite Pause.
Im letzten Drittel standen beide Goalies rasch wieder im Fokus. Miska klärte großartig gegen Charlie Jahnke und Maciej Rutkowski, Jenike gegen Adrian Klein, Mike Connolly und zweimal Samanski. Dann wurde es in der insgesamt sehr fairen Partie kurzzeitig ruppig. Während ein Foul an Daschner nicht geahndet wurde, erhielt im Gegenzug Fonstad eine Zwei-Minuten-Strafe wegen Stockschlags. In der folgenden Überzahlsituation klärte Miska stark gegen Cornel und nach Ablauf der Strafe gegen den alleine auf ihn zulaufenden Boland. So stand es nach Ende der regulären Spielzeit weiter 2:2.
Die Verlängerung brachte auch keine Entscheidung. Im Penaltyschießen traf auf Iserlohner Seite nur Boland. Bei den Tigers sorgten Mattinen und Sheehy für die Entscheidung zugunsten der Niederbayern.
Ausblick
Am kommenden Wochenende treten die Straubing Tigers zweimal auswärts an. Am Freitag geht es gegen die Kölner Haie (15.12.2023, 19:30 Uhr, Lanxess Arena, Köln) und am Sonntag gegen die Pinguins Bremerhaven (17.12.2023, 14:00 Uhr, Eisarena am Wilhelm-Kaisen-Platz, Bremerhaven). Am Donnerstag darauf spielen die Tigers am heimischen Pulverturm gegen die Schwenninger Wild Wings (21.12.2023, 19:30 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing) und am Samstag geht es zum Derby nach Ingolstadt (23.12.2023, 19:00 Uhr, Saturn Arena, Ingolstadt).