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Harzer Rumpfteam in Tilburg chancenlos

Þ25 September 2018, 18:12
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Harzer Falken

Rein gar nichts gab es für die Harzer Falken am Sonntagnachmittag im niederländischen Tilburg zu holen. So konnten die Hausherren gegen ein Harzer Rumpfteam, gleich fünf Spieler konnten die Reise nicht antreten, vor fast 2.200 Zuschauern einen Heim-Saisonstart nach Maß feiern und sich mit einem deutlichen 10:0 (3:0; 5:0; 2:0) für ihr erstes wahres Spitzenspiel gegen Essen am kommenden Wochenende warmschießen.

Und gegen was für einen Gegner man da antrat wurde einmal mehr deutlich, wenn man sich alleine die Internetübertragung mit diversen Kameraeinstellungen, zwei Kommentatoren und Live-Interviews in den Pausen ansah. Übertragen kann man getrost davon sprechen, dass hier ein hochprofessioneller Verein, mindestens auf DEL2-Niveau, gegen ein Team antrat, bei dem selbst bei den Pressekonferenzen im Harzer VIP-Raum die Geräusche des Kühlschranks die Tonqualität ins Bodenlose stürzt. Und so wurde die Liveübertragung für den Harzer Fan eigentlich nur amüsant, wenn der Kommentator sichtlich Probleme mit dem Namen Druzhinin bekam, oder erbauend wenn ein langgezogenes „What a save by Hönkhaus“ die Moderation immer wieder laut werden ließ. Und tatsächlich avancierte der Harzer Schlussmann Fabian Hönkhaus zum Spieler des Tages, auch wenn das angesichts der 10 Gegentore merkwürdig erscheint. Doch mit welcher Formation die Tilburger da zu Werke gehen, angefangen bei Torwart Ian Meierdres, über Verteidiger Giovanni Vogelaar, hin zu Stürmer Kevin Bruijsten, um nur einige zu nennen, da bekommt man als gegnerischer Stürmer hin und wieder mal einen Moment, die Geschichten werden gegen solche Gegner aber dann doch eher in der Defensive und eben beim Torwart geschrieben. Alleine Kevin Bruijsten brachte es zustande, zwischen der 21. Und 35. Minute vier Tore in Folge zu schießen. Und wie Vogelaar beim 10. Tor zum Alleingang ansetzte und die Harzer Spieler wie Statisten stehen ließ, war schon sehenswert – wenn man nicht das Harzer Herz im Leib trägt.

Starker Josepher wird auf die unfeine Art ausgeschaltet

Doch auch die Harzer mühten sich redlich. Vor allem in den ersten 10 Minuten konnte man immer mal wieder einzelne Stiche setzen und Torchancen herausspielen und die Tilburger mit einer guten Defensive und eben jenem Fabian Hönkhaus in Schach halten. Meist involviert dabei der erneut starke Zach Josepher. Nun wäre es reine Spekulation, ob die Tilburger in seiner Person den starken Part sahen, den es auszuschalten galt. Doch nach einem üblen Check gegen den Kopf von Josepher, der Gegenspieler Boet van Gestel eine Matchstrafe einbrachte, war das Harzer Spiel sofort ein anderes. Josepher kam im zweiten Drittel zwar wieder auf das Eis, doch sein Fehlen in der zweiten Hälfte des 1. Drittels zeigte deutlich Wirkung. Und so waren es nicht die Harzer, die das 5-minütige Überzahlspiel für eigene Tore nützten. Vielmehr nutzten die Tilburger die entstandene Lücke und zeitweise Konfusion um in Unterzahl mit zwei Shorthandern auf 3:0 davon zu ziehen.

Was folgte war die Kevion Bruijsten-Show und ein Harzer Team, das nur noch reagieren und selten nur selber agieren konnte. Vereinzelt taten sich noch Chancen auf, aber selbst als Kubail, Pipp und Trattner in der 25. Minute gleich drei Mal hintereinander auf den Tilburger Kasten schießen konnten, hielt Meierdres seinen Shutout fest in den Händen. Ohne den gesperrten Kevin Richter und die erkrankten bzw. angeschlagenen Patrik Franz, Nico Ehmann, Artjom Kostyrev und Michael Buonincontri fehlte es dann doch auch personell einfach an Mitteln, um gegen ein besseres niederländisches Nationalteam noch was zu reißen.

Kopf befreien, nach vorne schauen

Ein Ergebnis und Erlebnis, das die Falkenjungs möglichst schnell aus den Köpfen bekommen müssen. Denn das Programm wird nicht einfacher, wenn es am nächsten Wochenende am Pferdeturm gegen die Hannover Indians und im heimischen Stadion gegen die Saale Bulls aus Halle geht. Bleibt nur zu hoffen, dass die Blessuren und Grippewelle den Harz bis dahin hinter sich gelassen haben und Trainer Arno Lörsch zumindest personell wieder einige Möglichkeiten mehr zur Verfügung stehen werden.

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