Serien können schön sein – oder schmerzhaft. Wenn es um positive Aspekte geht, sind sie ein Grund zur Freude. Doch wenn alle Zahlen nur in die falsche Richtung zeigen, wird es unangenehm. Für die Lausitzer Füchse ist die aktuelle Serie allerdings ein Grund zum Feiern: Sieben Heimsiege in Folge durften sie gemeinsam mit den Fans in der Eisarena Weißwasser bejubeln. Möge diese Serie noch möglichst lange anhalten und den Jungs aus Weißwasser weiterhin einen Motivationsschub geben.
An diesem Wochenende steht der nächste Kracher bevor. Am Freitagabend empfangen die Füchse die Eispiraten Crimmitschau zum Derby in der Eisarena Weißwasser. Die Gäste brennen darauf, sich für die bittere 1:5-Heimpleite am 2. Oktober im Sahnpark zu revanchieren. Am Sonntag wartet dann ein echtes Highlight: Zum ersten Mal in dieser Saison treffen die Blau-Gelben auf den amtierenden DEL2-Meister, die Eisbären Regensburg, in der Stadtwerk.Donau-Arena.
Die Eispiraten Crimmitschau sind im Moment auf der Suche nach dem Wendepunkt, denn aktuell erleben die Westsachsen die schmerzhaften Seiten einer Serie. In den letzten vier Spielen konnten die Pleißestädter keinen Sieg einfahren. Der letzte Dreier datiert vom 3. November. Am vergangenen Wochenende machte sich zudem Personalmangel bemerkbar: Am Sonntag standen nur 16 Feldspieler zur Verfügung.
Coach Jussi Tuores brachte die Lage seiner Mannschaft treffend auf den Punkt: „Wir müssen gesünder werden. Im Moment sind wir zu sehr ein Ein-Reihen-Team.“ Die Rufe nach personeller Verstärkung wurden zuletzt ebenfalls immer lauter – und sind inzwischen auch bei Geschäftsführer Jörg Buschmann angekommen. Gemeinsam mit dem Management sucht er dringend nach einem Offensiv-Ersatz für den verletzten Colin Smith und plant, endlich die vierte noch offene Kontingentstelle mit einem bezahlbaren Spielmacher zu besetzen.
In den Special Teams begegnen sich die Eispiraten und die Lausitzer Füchse auf Augenhöhe. Die Powerplay-Quote beider Teams ist nahezu identisch. Allerdings hinkt Crimmitschau in Unterzahl hinterher: Während die Rot-Weißen eine Erfolgsquote von 82,9 % aufweisen, stehen die Füchse mit 89,6 % deutlich besser da.
Um das Saisonziel – einen Platz zwischen Rang sechs und zehn nach der Hauptrunde – nicht aus den Augen zu verlieren, müssen die Eispiraten in den kommenden Spielen dringend punkten. Aktuell trennen sie 13 Zähler vom rettenden Pre-Playoff-Platz.
Für den Eishockey-Standort Regensburg ging es in den letzten fünf Jahren stetig steil bergauf. Nach dem Aufstieg in die DEL2 krönte man das zweite Jahr direkt mit der Meisterschaft. Doch die Frage nach einem möglichen Rückschlag war berechtigt – nur wie hart dieser ausfallen würde, blieb ungewiss.
Nach zehn Spielen mit nur einem Sieg zogen die Verantwortlichen zuletzt Konsequenzen: Am vergangenen Samstag musste Cheftrainer Ville Hämäläinen seinen Posten räumen. Seitdem führt Interims-Coach Peter Flache die Mannschaft. Mit ihm gelang den Eisbären am Sonntag ein wichtiger Befreiungsschlag: Ein dramatischer Sieg nach Verlängerung gegen die Eispiraten Crimmitschau stoppte vorerst den Negativtrend. Diese Woche wurde mit Timo Kose eine weitere wichtige Personalie bekanntgegeben. Der 17-Jährige aus dem eigenen Nachwuchs überzeugte in der aktuellen U20-DNL-Saison mit beeindruckenden 78 Scorerpunkten in 57 Spielen und erhält nun einen Förderlizenzvertrag für das Profi-Team. Im Tor der Regensburger wechseln sich der finnische Neuzugang Eetu Laurikainen und Jonas Neffin ab. Laurikainen zeigt mit einer Fangquote von 91,65 % in 14 Einsätzen starke Leistungen. In der Offensive trägt derzeit Olle Liss den goldenen Helm. Der schwedische Neuzugang führt mit neun Toren und neun Assists die interne Scorerliste an.
Ein interessanter Vergleich zwischen den beiden Kontrahenten vom Sonntag zeigt sich in der Schusseffizienz: Obwohl die Eisbären bisher über 170 Schüsse weniger auf das gegnerische Tor abgegeben haben als die Lausitzer Füchse, sind sie deutlich effizienter. Während die Füchse durchschnittlich 13,6 Schüsse pro Tor benötigen, reichen den Eisbären 10,8 Versuche.
Wenn im Sport alles so einfach wäre, müssten die Lausitzer Füchse nur an ihre Leistung vom vergangenen Sonntag anknüpfen. Doch wie schwierig Konstanz sein kann, zeigte das Spiel am Freitag davor. Trotz erkämpfter Punkte klaffte eine deutliche Lücke in der Spielweise im Vergleich zur starken Sonntagspartie. Eine Konstante gibt es jedoch seit Saisonbeginn: das Unterzahlspiel. Am letzten Spieltag demonstrierten die Blau-Gelben eindrucksvoll ihre Stärke in dieser Disziplin. Über 15 Minuten in Unterzahl blieben sie ohne Gegentreffer – ein Beweis dafür, dass sie zu Recht das beste Team der Liga in dieser Statistik sind. Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg ist die ausgeglichene Besetzung aller vier Reihen. Im Spiel gegen Dresden gelang es jeder Reihe, mindestens einmal zu treffen – ein Zeichen für die breite Qualität im Kader. Nicht zu unterschätzen ist auch der Rückhalt im Tor: Anthony Morrone. Seine Leidenschaft und Freude am Spiel sind nach jeder Partie deutlich zu sehen. Mit einer Fangquote von über 92 Prozent ist er der verlässliche Rückhalt, der dem Team immer wieder den Rücken freihält.
„Die Duelle versprechen Spannung, beide Gegner haben ihre eigenen Stärken und viel zu gewinnen. Crimmitschau verlor das erste Spiel gegen uns erst in den letzten zehn Minuten und in Regensburg hat der Trainerwechsel ganz sicher einen Impuls gesetzt. Welchen, werden wir am Sonntag sehen. Nach unserem 6 Punkte Wochenende sind wir jetzt wieder voll fokussiert und wenn wir die Spielweise vom Sonntag bestätigen, dann wird´s richtig gut.“ So Christof Kreutzer, der Cheftrainer der Lausitzer Füchse.
Den Goldhelm bei den Weißwasseranern trägt Roope Mäkitalo. (25P|9T|16A)