„Herne played a hell of a game“, lobte Todd Warriner, Coach der Tilburg Trappers, nach dem 3:2-Sieg nach Penaltyschießen den Auftritt des Herner Eissportvereins. Zwar unterlagen die Miners dem klar favorisierten Tabellenführer, begeisterten aber die über 1100 Zuschauer in der Hannibal-Arena mit einem sehr starken Auftritt.
Und diese Aussage hatte der Coach der Gäste auch noch für einen ganz jungen Herner Akteur übrig. Ole Blumenkamp stand erstmals in dieser Saison zwischen den Pfosten der Miners und vertrat den erkrankten Finn Becker und den ebenfalls gesundheitlich angeschlagenen David Miserotti-Böttcher, der aber zumindest wieder auf der Bank saß, in überragender Weise.
Zwar hatten die Trappers von Beginn an mehr vom Spiel, waren technisch besser und erspielten sich mehr Tormöglichkeiten aber Herne warf alles rein und konnte ebenfalls Einschussmöglichkeiten kreieren. Jay Huisman brachte Tilburg nach schöner Kombination mit 0:1 in Führung, die besten Herner Möglichkeiten in Abschnitt eins vergaben Brad Snetsinger, Samuel Eriksson und Hugo Enock.
Im zweiten Drittel hätte die Partie dann komplett zu Gunsten der Trappers kippen können, doch mehr als einen Penaltyschuss von Anthony Rinaldi ließ Ole Blumenkamp nicht passieren. „Hier können wir uns bei ihm bedanken. Er hat mehrere 1-gegen-1-Situationen entschärft. Wir wussten, dass wir gegen das beste Team der Liga hinten sicher stehen mussten. Im zweiten Drittel haben wir das für einige Minuten nicht mehr getan“, so Dirk Schmitz.
Mit Beginn des letzten Abschnitts wurde Herne dann wieder stabiler, konnte aber in den ersten zehn Minuten erneut gute Möglichkeiten nicht nutzen. Samuel Eriksson sorgte dann knapp acht Minuten vor dem Ende mit dem 1:2 für den Dosenöffner. Und als Hugo Enock, eine Zeigerumdrehung vor dem Ende, mit einem Gewaltschuss für das 2:2 sorgte, war es in der Hannibal-Arena so laut, wie seit langer Zeit nicht mehr.
In der fälligen Overtime hatten beide Teams gute Möglichkeiten, doch weder Ole Blumenkamp, noch Ruud Leeuwesteijn waren zu überwinden. Im Penaltyschießen scheiterten Brad Snetsinger und Samuel Eriksson an Pfosten und Latte, Niko Ahoniemi an einer guten Parade des Trappers-Goalies. Auf der anderen Seite trafen Kobe Roth und Phillip Marinaccio, so dass der Zusatzpunkt nach Tilburg ging.
Diesem trauerte Dirk Schmitz nach diesem dramatischen Finale kaum hinterher: „Wir haben immer an uns geglaubt. Unglaublich, was Ole Blumenkamp alles rausgeholt hat.“ Und auch bei der Verabschiedung beider Teams wurde der 17-jährige HEV-Goalie, der seine ersten Eishockey-Schritte auf dem Eis am Gysenberg machte, von allen Spielern der Trappers für seinen überragenden Auftritt gewürdigt. Sportsgeist, wie er sein sollte.
Das nächste Heimspiel bestreitet der HEV bereits am kommenden Freitag. Dann steigt um 20 Uhr das ewig junge Derby gegen die ESC Wohnbau Moskitos Essen in der Hannibal-Arena.
Tore:
0:1 08:39 Huisman (De Hondt/Van Soest)
0:2 29:51 Rinaldi - Penaltyschuss
1:2 51:43 Eriksson (Snetsinger/Herbold)
2:2 58:52 Enock (Snetsinger/Ackers)
2:3 65:00 Roth - Penaltyschuss
Strafen: 12-12
Zuschauer: 1154