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Herne zieht ins Viertelfinale ein

Eisbären Regensburg - Herner EV 3 : 4 (1:1,0:1,2:2)

Þ20 März 2019, 09:05
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Herner EV

Wie soll man das in Worte fassen, was da in den letzten vier Tagen passiert ist? Sicherlich hatte sich der Herner EV Chancen für die Achtelfinalserie in den Oberliga Playoffs gegen Regensburg ausgerechnet, sicherlich ging die Mannschaft der Grün-Weiß-Roten durch das Trainerteam bestens vorbereitet und voll konzentriert in die Spiele, aber ein Sweep, ein glatter Durchmarsch in nur drei Spielen innerhalb von 96 Stunden, davon zweimal auswärts – wer hätte damit gerechnet? Aber der Playoff-Wahnsinn des HEV hatte am Dienstagabend seinen (ersten) Höhepunkt. Nach den 5:1- und 6:1-Erfolgen aus den beiden ersten Duellen gewannen die Gysenberger in Regensburg auch Spiel drei. Das ging zwar dieses Mal mit 4:3 knapper aus, aber änderte nichts daran: Der Herner EV steht im Playoff-Viertelfinale, das am Freitag, dem 29. März 2019 auswärts beginnt. Der Gegner steht noch nicht fest, denn drei der acht Serien sind noch nicht entschieden.


Auf die Frage, wie dieser grandiose Achtelfinal-Erfolg gegen den Dritten der Oberliga Süd möglich war, erläuterte HEV-Cheftrainer Danny Albrecht nach der entscheidenden Partie: „Die Mannschaft hat das vorgegebene System perfekt umgesetzt. Die Einstellung stimmte zu 100% und alle haben den Playoff-Schalter gefunden. Wenn man dann noch einen überragenden Björn Linda im Tor hat, dann ist alles möglich. Alle waren zudem bestens vorbereitet auf die Spiele.“ Eine besondere Genugtuung war es für Danny Albrecht auch, dass er die Glückwünsche vom gegnerischen Trainer Igor Pavlov entgegen nehmen durfte. Unter ihm war er als junger Spieler vor vielen Jahren in Bremerhaven aktiv.

Spielverlauf
Auch das dritte Playoff-Duell bot wieder einen tollen Fight. Bereits nach 14 Sekunden hatte der HEV seine erste Chance durch Patrick Asselin nach Vorarbeit von Brad Snetsinger, der erneut durch eine enorme Lauf- und Kampfbereitschaft auffielt. Im Gegenzug hatte Peter Flache die erste Chance für die Gastgeber. Dass die anfangs nicht so richtig in den Lauf kamen, lag eventuell auch daran, dass bereits nach zwei Miunten die Partie erst einmal für längere Zeit unterbrochen werden musste. Eine Plexiglasscheibe der Umrandung musste neu befestigt werden. Danach war der HEV trotzdem hellwach und konnte erneut in der 4. Minute früh mit 1:0 in Führung gehen. Ein Schuss von Patrick Asselin ging an den Pfosten, den Rebound verwandelte Brad Snetsinger aber eiskalt. Sechs Minuten später konnten die Gastgeber zum 1:1 ausgleichen. Dieses Mal ließ Peter Flache Björn Linda keine Chance. Danach hatten beide Teams abwechselnd ihre Chancen und entsprechende druckvolle Phasen. 24 Sekunden vor der ersten Pause gab es dann noch einen Aufreger, als Michel Ackers von Nikola Gajovsky gecheckt wurde. Da Schulter und Arm des Regensburger Stürmers gegen den Kopf des Kapitäns ging, wäre eine Spieldauer-Strafe vor allem im Vergleich zu der vom Sonntag gegen Maik Klingsporn möglich gewesen. Sie erfolgte aber nicht.


Der intensive Playoff-Kampf setzte sich auch im zweiten Abschnitt fort. Der HEV startete besser, hatte sofort gute Möglichkeiten und kam in der 28. Minute zur erneuten Führung. Eine tolle Kombination konnte Lois Spitzner kurz vor der Torlinie stehend vollenden. Danach versuchten die Gastgeber alles, um zum erneuten Ausgleich zu kommen. Erst gegen Ende des zweiten Drittels kam der HEV wieder zu guten Chancen, aber außer einem Lattentreffer sprang nichts Zählbares dabei heraus.


Im Schlussdrittel schien die Partie zu kippen, denn in der 44. Minute konnten die Eisbären zu ihrem ersten Überzahl-Treffer in dieser Serie kommen und den 2:2-Ausgleichstreffer erzielen. Diesen Schwung nahmen sie mit und gingen nur 73 Sekunden später zum allerersten Mal in Führung. Aber neben all den erwähnten Playoff-Tugenden bewies der HEV auch Moral und so konnte in der 47. Minute Patrick Asselin nach optimaler Vorarbeit von Nils Liesegang in Überzahl den Ausgleich zum 3:3 erzielen. Daraufhin nahmen die Regensburger eine Auszeit und erhöhten noch einmal den Druck. Es folgte Spannung pur, das Spiel wogte hin und her und es gab Chancen auf beiden Seiten. Das bessere Ende für die Grün-Weiß-Roten läutete dann Marcus Marsall in der 57. Minute ein, als er von der linken Seite einfach mal abzog und mit seinem etwas verdeckten Schuss zum 3:4 traf. Die Regensburger nahmen erst spät den Torhüter herunter, aber auch gegen sechs Feldspieler hielt der Herner EV das Ergebnis und den Sweep. Danach war feiern angesagt, wahrscheinlich bis zur Ankunft am Gysenberg.

Ausblick
Die Mannschaft des Herner EV hat jetzt erst einmal verdientermaßen zwei Tage trainingsfrei. Am Wochenende wird man dann am Gysenberg die noch laufenden Playoff-Partien, vor allem aber die Serie der Scorpions gegen Weiden verfolgen. Von diesem Ausgang ist abhängig, ob der HEV im Viertelfinale auf den Süd- oder Nordmeister trifft. Die Vorbereitung auf die neue Serie beginnt dann zum Wochenanfang mit Sicherheit genauso akribisch wie in der ersten Runde.

Torfolge:
0:1 (03:14) Snetsinger (Asselin, Bauermeister)
1:1 (09:06) Flache (Böhm, Keresztury)
1:2 (27:53) Spitzner (Fominych, Thielsch)
2:2 (43:38) Vogel (Heger, Gajovsky)
3:2 (44:51) Böhm (Flache)
3:3 (46:13) Asselin (Liesegang, Kolb) +1
3:4 (56:54) Marsall (M.Schmitz, Liesegang)

Strafminuten: EBR 8 - HEV 8

Zuschauer: 2214

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