Am heutigen Nikolaustag findet das nächste Heimspiel in der Nordhessen Arena statt. Der Meister gibt sich die Ehre. Die Huskies empfangen die Eisbären Regensburg.
Dass die Spielzeit nach der erfolgreichsten Saison der Clubgeschichte, mit der verdienten, aber überraschenden Meisterschaft, keine einfache werden würde, war spätestens nach dem Abgang von Cheftrainer Max Kaltenhauser und vieler Leistungsträger im Sommer klar. Der Finne Ville Hämäläinen trat bei seinem ersten Trainer-Engagement in Deutschland in große Fußstapfen.
Nachdem das Team mit sieben Siegen aus den ersten zehn Spielen gut in die aktuelle DEL2-Hauptrunde gestartet war, sahen sich die treuen Fans ab Mitte Oktober mit schwierigen Wochen konfrontiert. Denn in den verbliebenen 13 Partien gingen die Eisbären nur dreimal als Sieger vom Eis. Nach dem sechsten Auftritt ohne Punkte in Folge, musste Coach Hämäläinen vor knapp zwei Wochen seinen Hut nehmen. Als Nachfolger in Interimsfunktion stellten die Verantwortlichen Club-Legende Peter Flache vor.
Flache, der in der Saison 2014/2015 für 32 Spiele in Kassel auflief, spielte insgesamt acht Spielzeiten für Regensburg. Als langjähriger Kapitän führte er das Team zur Oberliga-Meisterschaft und dem Aufstieg in die DEL2. Seine Rückennummer 15 wird in Regensburg nicht mehr vergeben.
Der berühmte Impuls nach einem Trainerwechsel fand dann auch statt. Die Eisbären rangen in der heimischen Donau Arena die Eispiraten Crimmitschau mit 4:3 nach Verlängerung nieder. Am folgenden Wochenende gab es beim 1:8 in Krefeld jedoch einen herben Dämpfer. Dass die Mannschaft aber das Zeug hat, solche Rückschläge zu verarbeiten, zeigte sie bereits zwei Tage später. In einem emotionsgeladenen Spiel gegen die Lausitzer Füchse fuhren sie den zweiten Heimsieg in Folge ein. „Die Jungs haben alles gegeben, die Leidenschaft war da“ bilanzierte der zufriedene Headcoach am Ende der Begegnung. Der finnische Torhüter Eetu Laurikainen bejubelte beim 4:0 seinen zweiten Shut-Out Sieg für die Eisbären. Besonders groß war die Freude über das zwischenzeitliche 3:0 durch Youngster Timo Kose. Der 17-Jährige durfte für den angeschlagenen Ex-Husky Pierre Preto im Powerplay ran und erzielte seinen ersten Profi-Treffer. Erst wenige Tage zuvor hatte er bei den Eisbären einen festen U21-Fördervertrag erhalten. Auch Zwillingsbruder Fabio lief in der aktuellen Spielzeit bereits zweimal für die Profis auf. Das talentierte Brüderpaar steht bereits unter der Beobachtung diverser NHL-Scouts.
Eine herausragende Personalie ist wie gewohnt Corey Trivino. Der Ex-Husky ist Dreh – und Angelpunkt des Regensburger Spiels und mit elf Treffern der beste Torjäger des Teams. Mit 56 Prozent gewonnener Bullys ist er der einzige Eisbären-Center mit positiver Bilanz am Anspielpunkt. Ebenso sticht das Torhüter-Tandem heraus. Laurikainen (15 Einsätze, 7 Siege, 92,3% Fangquote) und ein weiterer ehemaliger Schlittenhund, Jonas Neffin (10Sp., 3 S, 89,2%) bilden zwischen den Pfosten ein verlässliches Tandem.
Regensburg steht aktuell mit 26 Punkten auf Tabellenplatz 11. Betrachtet man die Formtabelle der letzten zehn Spiele, sind die Eisbären mit acht Punkten in dieser Phase das zweitschwächste Team hinter Selb. In der engen Liga gilt es nun, mehr Konstanz in die Auftritte zu bringen, um wieder auf einen Pre-Playoff-Platz zu klettern. Die zehntplatzierten Weidener haben nur zwei Punkte Vorsprung. Auf Freiburg und Platz 9 sind es mittlerweile bereits acht Zähler Rückstand. Dabei bleibt das Verfolgerfeld aus Selb (23 Punkte), Crimmitschau (22) und Bad Nauheim (20) vergleichsweise dicht an den Eisbären dran. Es kann also mit einem Leistungseinbruch schneller runter, als mit guten Auftritten nach oben, gehen. Das dürfte für Druck sorgen.
Die noch vorhandenen Defizite lassen sich mit diversen Statistiken belegen. Regensburg hat bislang die wenigsten Schüsse auf das gegnerische Tor abgegeben und die wenigsten Treffer erzielt. Während die Erfolgsquote in Überzahl mit 16,7% dem Ligadurchschnitt entspricht, ist das Penaltykilling mit 72,4% das schlechteste der DEL2. Gut, dass die Jungs um Kapitän Nikola Gajovský im Schnitt unter zehn Strafminuten pro Spiel bleiben.
Regensburg ist stark, wenn es gilt, Überstunden zu leisten. Von sechs Spielen, die in die Verlängerung oder das Penaltyschießen gingen, gewannen die Domstädter fünf.
Beeindruckend sind die tollen Regensburger Fans. Der Vorjahres-Schnitt von über 4000 Zuschauern pro Heimspiel konnte gehalten werden. Vor der Saison wurden über 2200 Dauerkarten an den Fan gebracht. Mit dem aktuellen Schnitt von 4082 Besuchern liegt man hinter Krefeld und Kassel auf Platz der 3 der DEL2-Zuschauermagneten.
Grund zur Freude gab es auch für Richard Gajovský, der Ende Oktober auf Rang zwei der Spieler mit den meisten Einsätzen (470) für Regensburg kletterte und damit an Lukas Heger vorbeizog. Herzlichen Glückwunsch zu diesem Meilenstein, Richard!
Morgen kommt es zur zweiten Begegnung zwischen Huskies und Eisbären. Beim Hinspiel Mitte Oktober setzte sich das Team von Todd Woodcroft mit 4:1 in der Donau-Arena durch. Neben dem starken Brandon Maxwell im Tor drückten zwei Neuzugänge dem Spiel ihre Stempel auf. Marc Duquette und Brandon Cutler erzielten ihre ersten Treffer für die Schlittenhunde, Letzterer traf sogar doppelt. Außerdem war für die Huskies Ryan Olsen und für Regensburg Kevin Slezak erfolgreich.
Seid dabei, wenn die Huskies am morgigen Freitag nach dem Null-Punkte-Wochenende mit eurer Unterstützung zurück in die Erfolgsspur wollen, und macht die Hütte voll. Im Vorfeld des Spiels laden wir alle Fans ein, bei unserer kleinen Nikolausaktion vorbeizuschauen. Ab 16:00 Uhr lädt der Kids Club im Haupteingangsbereich zu Kaffee und Kuchen und einer gemeinsamen Weihnachtsdeko-Bastelaktion ein.