Nachdem die Huskies gestern in der Serie mit 1:2 in Rückstand geraten sind, bietet sich bereits morgen in Dresden die Gelegenheit für den erneuten Ausgleich.
Zunächst die Rückschau auf gestern Abend: Es war das von vielen Beobachtern der Serie erwartete Aufeinandertreffen zweier Defensiv-Bollwerke. Das aber dabei nicht Klasse, Action und Torchancen vermissen ließ. Wieder ging es von Anfang an hitzig und intensiv zur Sache. Ein durch Alex Ahlroth abgefälschter Schuss Ryan Olsens brachte dann in der vierten Minute die Führung für das Heimteam. Doch die Gäste ließen mit dem Ausgleich nicht lange auf sich warten. In Überzahl traf Tomas Andres nach Querpass nur zwei Minuten später zum Ausgleich für die Sachsen. Während des Mittelabschnitts mussten beide Mannschaften erneut regelmäßig ihre Special Teams auf das Eis schicken, zu einem weiteren Powerplaytreffer kamen aber weder Huskies noch Eislöwen. Im dritten Abschnitt waren die Gäste zunächst die aktivere Mannschaft. Die Schlittenhunde hatten in Christopher Gibson einen starken Rückhalt. Zum Drittelende hatte Kassel zum wiederholten Male eine starke Druckphase mit hoher Chancendichte, brachte die Scheibe aber einfach nicht über die Linie.
Da bis zum Ende der regulären Spielzeit kein Tor mehr fiel, ging es im zweiten Spiel in Folge in die Verlängerung. Die erste Overtime lief ähnlich wie die dritte Periode – Dresden hatte zunächst die besseren Chancen. Im späteren Verlauf hatten die Huskies mehrmals die Gelegenheit, das Spiel zu entscheiden. Was 75 Minuten lang auf beiden Seiten nicht klappte, passierte in der zweiten Overtime dann ganz schnell. Es fiel ein Tor. Diesmal allerdings für Dresden. Tomas Andres nutze einen schlecht getimten Reihenwechsel der Huskies für eine Einzelaktion und überwand Gibson, der zudem den Puck nicht richtig mit der Fanghand erwischte, zum 2:1-Siegtreffer in der 81. Minute. Dabei musste sich Gibson weder von Fans noch Kollegen einen Vorwurf machen lassen, schließlich hielt er seine Farben mit starken Paraden lange im Spiel. Todd Woodcroft kommentierte die Szene und das Spiel folgendermaßen: „Wir müssen uns gegen die gegnerischen Torhüter unsere Treffer hart erarbeiten. Das haben wir heute versucht und hatten damit keinen Erfolg. In derartigen Begegnungen läuft alles auf einen bestimmten Moment hinaus. Für uns hieß das heute: ein schlechter Reihenwechsel – Gegentor.“
Für die Halbfinal-Serie, in der sich zwei Teams auf hohem Niveau begegnen, ist die Bestrafung von augenscheinlich kleinen Fehlern ebenso charakteristisch, wie die defensiv geführten Spiele und die geringe Anzahl Tore. Auch eine ordentliche Portion Härte zeichnet die Serie aus.
Sportlich war es gestern erneut ein sehenswertes Duell zweier Top-Mannschaften. Dazu ausverkaufte Hütte, tolle Atmosphäre, Unterstützung bis zur letzten Sekunde - es hätte aus Kasseler Sicht alles so schön werden können… Aber „hätte“ ist kein gutes Wort für die Playoffs. Wir hadern nicht, sondern blicken nach vorn. „Gut, dass es morgen direkt weitergeht“ ist der Tenor aus dem Team. Die Jungs haben sich für Spiel 4 einiges vorgenommen.
Dieses steigt morgen um 17:00 Uhr in der Dresdner JOYNEXT-Arena.
Quelle:
EC Kassel Huskies