Prüfung im Indianerland bestanden – der Herforder Eishockey Verein hat in der Oberliga Nord Hauptrunde den nächsten Erfolg eingefahren. Die Ice Dragons siegten bei den Hannover Indians mit 6:3 (2:0/2:0/2:3), zeigten am legendären Pferdeturm eine starke Leistung und nahmen verdient drei Punkte mit nach Ostwestfalen.
Wer es von den über 3000 Zuschauern nicht ganz pünktlich ins Eisstadion geschafft hatte, musste sich nach rund 120 Sekunden verwundert die Augen reiben. Herford legte einen Traumstart hin, traf zunächst nach einer Minute Spielzeit durch Emil Lessard Aydin zum 1:0 und erhöhte durch Timo Sticha etwa 60 Sekunden später gar auf 2:0. Indians-Coach Raphael Joly war somit gezwungen, die erste Auszeit zu nehmen, um seine Mannschaft erst einmal wieder zu sortieren und neu einzustellen. In der Folge agierte Hannover zwar feldüberlegen, die Ice Dragons verteidigten jedoch sehr konzentriert und ließen kaum gefährliche Situationen vor dem Tor von HEV-Goalie Jakub Urbisch zu.
Auch im zweiten Spielabschnitt schlug der HEV sofort zu. Nils Wegner schloss in der 24. Minute eine Kontersituation mit dem 3:0 für Herford ab und als Brandon Schultz in der 28. Minute unmittelbar nach einer Überzahlsituation der Ostwestfalen das 4:0 erzielte, verstummte das sonst so laute Eisstadion am Pferdeturm. Lediglich der sehr gut gefüllte Gästeblock war noch im weiten Rund zu hören. Die Gastgeber wirkten nun geschockt, brachten bis zur letzten Pause kaum noch Angriffe zustande, während Herford weiterhin kompakt stand.
Als Emil Lessard Aydin im Schlussdrittel in Unterzahl zum 5:0 einnetzte, schien die Entscheidung endgültig gefallen zu sein (45.). Doch die Indians wurden nun offensiv gefährlicher, erzielten zunächst ebenfalls in der 45. Minute das 1:5 durch Robin Palka und kamen nur 60 Sekunden später durch Ryker Killins auf 2:5 heran. Herfords Chefcoach Henry Thom reagierte sofort, nahm eine Auszeit und korrigierte sehr ruhig agierend sein Team. Herford hatte nun das Spielgeschehen wieder im Griff und schließlich sorgte Dennis Sticha in der 49. Minute mit dem 6:2 für klare Verhältnisse. Das 3:6 durch Jussi Petersen in Überzahl war nur noch eine Ergebniskorrektur für die Gastgeber.
„Wir haben in den ersten beiden Dritteln sehr gut gespielt und natürlich fällt es mit einer frühen 2:0-Führung alles etwas leichter. Das zweite Drittel war vielleicht unser bislang bestes der Saison. Die letzten 20 Minuten waren dann ein bisschen wild und wir haben etwas zu viel gewollt, aber insgesamt war ich sehr zufrieden“, äußerte sich Henry Thom im Anschluss an die Begegnung. Nach dem zweiten Auswärtssieg der Spielzeit verbesserte sich der Herforder Eishockey Verein mit 21 Punkten auf Platz 3 der Tabelle. Diese hervorragende Ausgangsposition wollen die Ice Dragons in der Sonntagsbegegnung gerne zementieren. Ab 18.30 Uhr sind die Icefighters Leipzig zu Gast in der Herforder imos Eishalle „Im Kleinen Felde“ und die Ostwestfalen werden versuchen sich für die 1:2-Niederlage aus dem ersten Duell zu revanchieren. Tickets gibt es online bis zwei Stunden vor Spielbeginn unter www.scantickets.de sowie im Fachmarkt des Marktkaufs Herford (Deichkamp).