Nach dem emotionalen Heimsieg gegen den ERC Ingolstadt vom Freitag wollten die Nürnberg Ice Tigers am Sonntagnachmittag bei der Düsseldorfer EG nachlegen. Die erste gute Chance hatten auch die Ice Tigers nach einer guten Minute, als Will Graber mit Tempo ins Düsseldorfer Drittel kam und mit einem Handgelenkschuss aufs lange Eck an Henrik Haukelands Stockhand scheiterte (2.). Nürnberg hatte von Beginn an deutlich mehr Spielanteile, machte daraus aber zu wenig. Auf der anderen Seite kam Drake Rymsha nach einem Pass aus der Rundung zur ersten vielversprechenden Aktion für die DEG, der nach seiner Verletzung erstmals wieder zum Einsatz gekommene Niklas Treutle hielt sicher mit der Fanghand (6.). Nach einem Fehlpass der DEG kam Evan Barratt aus kurzer Distanz gefährlich zum Abschluss, konnte Haukeland aber nicht überwinden (6.). Auch vor dem Nürnberger Tor wurde es nach einem Fehlpass aus der Abwehr brenzlig, erneut kam Drake Rymsha zum Abschluss, wieder hielt Treutle sicher mit der Fanghand (9.). Die Ice Tigers hatten zwar mehr Scheibenbesitz, die etwas besseren Chancen hatte aber die DEG. So auch in der 15. Minute, als Brendan O’Donnell einen Aufbaupass von Cody Haiskanen abfing und halbhoch aufs lange Eck schoss, Treutle hielt erneut mit der Fanghand. Knapp zwei Minuten vor Drittelende zog Cole Maier über die linke Seite vors Tor und zum langen Eck, seinen flachen Schuss wehrte Haukeland mit dem Schoner ab und die Partie ging torlos in die erste Pause.
Kurz nach Wiederbeginn spielte Ryan Stoa die Scheibe tief und kam am schnellsten zum Abpraller von der Bande, sein Schuss zwang Haukeland zum Abpraller, den Charlie Gerard übers Tor feuerte (21.). Düsseldorf machte es effizienter und nutzte seine erste Möglichkeit im Mittelabschnitt zur Führung. Der Puck kam aus der Rundung vors Tor, Brendan O’Donnell reagierte am schnellsten und jagte einen Direktschuss perfekt in den Winkel – 1:0 für die DEG (24.). O’Donnell hatte auch die nächste gute Chance für die DEG, bei Überzahl für sein Team kam er aus dem Hintergrund gefährlich zum Abschluss, Treutle reagierte gut und lenkte den Puck mit der Schulter ins Fangnetz (26.). In der 28. Minute hatten die Ice Tigers bei eigener Überzahl Pech, als Owen Headrick mit einem Schlagschuss nur den Pfosten traf. Die Ice Tigers blieben dran und glichen die Partie in der 31. Minute verdient aus. Jake Ustorf startete in der neutralen Zone durch, bekam einen Pass von Sam Dove-McFalls perfekt in den Lauf und legte Haukeland den Puck geschickt zum 1:1 durch die Schoner. Das Spiel ging in der Folge mit wenigen Unterbrechungen munter hin und her, Haukeland parierte gegen Owen Headrick (37.), Niklas Treutle gegen Sinan Akdag von der blauen Linie (38.).
Die Ice Tigers nahmen ein Überzahlspiel mit ins letzte Drittel und hatten dort über Jeremy McKenna auch die erste gute Chance im Schlussabschnitt, Haukeland war aber wieder zur Stelle (42.). Düsseldorf überstand die Unterzahl und hatte in der 44. Minute eine Doppelchance: Erst parierte Treutle mit dem Schoner gegen Moritz Wirth aus dem hohen Slot, dann landete ein Schuss von der blauen Linie an der Latte. Es sollte für lange Zeit die letzte Offensivaktion der DEG gewesen sein. Nürnberg dominierte das Spiel und schnürte Düsseldorf immer wieder in dessen Drittel ein, machte aber weiterhin zu wenig aus dieser Überlegenheit. So kam es dann, wie es beinahe kommen musste. Als Hayden Shaw wegen hohen Stocks auf der Strafbank saß, kombinierte die DEG in Überzahl sehenswert und ging durch einen Direktschuss von Alexander Blank mit 2:1 in Führung (53.). Anschließend verlagerte sich das Spielgeschehen wieder nahezu komplett ins Düsseldorfer Drittel. Als die Ice Tigers in der Schlussphase mit sechs Feldspielern agierten, traf Brendan O’Donnell den Pfosten des leeren Tores und Evan Barratt verhinderte als Aushilfstorwart die Entscheidung (60.). Die Ice Tigers bekamen noch einmal eine Chance und nutzten diese sieben Sekunden vor der Sirene. Jeremy McKenna scheiterte an Haukeland, Roman Kechter brachte den Puck von hinter dem Tor nach vorne und Charlie Gerard besorgte den hochverdienten 2:2-Ausgleich. In der Verlängerung hatten beide Teams ihre Möglichkeiten, die Entscheidung musste aber im Penaltyschießen fallen. Weil Will Graber als einziger Schütze traf und Philip Gogulla an der Nürnberger Torlatte scheiterte, durften die Ice Tigers sich zum zweiten Mal an diesem Wochenende über den (verdienten) Zusatzpunkt freuen.