Zum Auftakt des Doppel-Auswärtswochenendes mussten die THOMAS SABO Ice Tigers am Freitagabend bei den Grizzlys Wolfsburg antreten. Wie vorab berichtet, konnten mit David Steckel, Steven Reinprecht und Brett Festerling gleich drei wichtige Leistungsträger die Reise nicht mit antreten. Im Tor bekam Andreas Jenike den Vorzug vor Niklas Treutle. Die Ice Tigers begannen druckvoll nach vorne und hatten nach gerade einmal 20 Sekunden schon die Führung auf dem Schläger. John Mitchell kam im Slot zum Abschluss, hatte Zeit und traf aus dem Handgelenk nur den Pfosten des von Jerry Kuhn gehüteten Tores der Grizzlys. In der 6. Minute setzte sich Philippe Dupuis durch die Mitte kommend stark durch, tauchte alleine vor Kuhn auf und scheiterte flach. Der Wolfsburger Schlussmann musste den Schuss aber abprallen lassen, Dane Fox reagierte am schnellsten und schoss aufs lange Eck, Kuhn brachte seinen linken Schoner aber gerade noch hinter die Scheibe. Erst danach kam Wolfsburg nach einer Strafe gegen Marcus Weber besser in die Partie und erspielte sich Chancen. Sebastian Furchner hielt die Kelle in eine Hereingabe von der rechten Seite, lenke den Puck damit aber knapp am langen Pfosten vorbei (9.). Jeff Likens hatte in der 12. Minute die bis dato beste Wolfsburger Chance, seinen Handgelenkschuss von der rechten Seite parierte Jenike aber stark mit der Stockhand. Dieses Ausrüstungsteil war es auch, das Jenike benutzte, um den Direktschuss von Fabio Pfohl von der rechten Seite zu entschärfen. Da Leo Pföderl Jerry Kuhn in der 19. Minute mit einem Schuss aufs kurze Eck nicht überraschen konnte, blieb es nach 20 Minuten beim torlosen Unentschieden.
Nach knapp zwei gespielten Minuten im Mittelabschnitt kamen die Ice Tigers zu ihrer ersten Überzahlgelegenheit nach einer Strafe gegen Kamil Kreps. Nürnberg ließ die Scheibe gut laufen, Leo Pföderl lenkte eine Hereingabe von Patrick Reimer aber knapp am Tor vorbei. Glück hatten die Grizzlys, als ein Passversuch von John Mitchell von einem Verteidiger versehentlich abgelenkt wurde und Kuhn die Richtung Tor trudelnde Scheibe erst im letzten Moment parieren konnte (24.). In der 26. Minute kam Nichlas Torp am Ende eines schönen Spielzugs über Patrick Reimer und John Mitchell mit der Rückhand zum Abschluss, scheiterte aber an Jerry Kuhn. Etwas überraschend gingen die Grizzlys dann in der 28. Minute in Führung. Mark Voakes setzte durch die neutrale Zone zum Solo an, ließ Taylor Aronson sehenswert aussteigen und traf dann genau in den Winkel des Nürnberger Tors zum 1:0 für Wolfsburg. Der Torschütze war noch nicht einmal durchgesagt, da jubelten die Grizzlys und ihre Fans erneut. Brent Aubin zog von der blauen Linie flach aus der Drehung an, vom Schlittschuh Patrick Köppchens wurde der Puck unhaltbar für Jenike durch die Schoner abgefälscht - 2:0 für die Grizzlys. Aus einer bis zu diesem Zeitpunkt sehr ordentlichen Vorstellung der Ice Tigers wurde innerhalb von 30 Sekunden ein Zwei-Tore-Rückstand. Die Ice Tigers gaben aber natürlich nicht auf und kamen zu Möglichkeiten, Brandon Segals Unterzahlkonter (35.) wurde aber entschärft, Marco Pfleger schoss in der 38. Minute nur hauchdünn übers Tor.
Zu Beginn des letzten Drittels kamen die Grizzlys zu einer gefährlichen Kontermöglichkeit, Patrick Reimer arbeitete aber gut mit nach hinten und bereinigte die Situation. Nach einem Bullygewinn im Angriffsdrittel zog Leo Pföderl in der 43. Minute zum kurzen Pfosten und schoss aufs kurze Eck, Jerry Kuhn ließ aber keine Lücke offen und parierte. In der 46. Minute kam John Mitchell von der linken Seite zum Abschluss, aber auch diesen Versuch hielt Kuhn sicher fest. Nach einer Strafe gegen Tom Gilbert in der 46. Minute wegen unkorrekten Körperangriffs handelte sich Petr Pohl mit einer "Schauspieleinlage" in Richtung der Schiedsrichter eine Spieldauerdisziplinarstrafe ein und musste vorzeitig zum Duschen. Im folgenden Unterzahlspiel arbeitet Yasin Ehliz stark im Wolfsburger Drittel und wurde anschließend sehr lange an der Bande festgeklammert, eine Strafe gab es dafür aber nicht. Das Spiel wurde zunehmend zerfahren, spielerisch ging nicht mehr viel zusammen. Philip Riefers kam in der 51. Minute am langen Pfosten zu einer guten Chance für die Grizzlys, Jenike parierte aber stark. Die Ice Tigers gaben zwar nicht auf und warfen alles hinein, am Ende war das Fehlen zweier wichtiger Offensivkräfte aber zu deutlich. Wolfsburg legte 47 Sekunden vor Schluss mit einem Schuss ins leere Tor nach und gewann am Ende mit 3:0. Für die Ice Tigers geht es am Sonntag um 16.30 Uhr mit dem nächsten Auswärtsspiel bei den Kölner Haien weiter.
Stimmen zum Spiel:
Rob Wilson (Nürnberg): Es war ein hart umkämpftes Spiel. Wir hatten ein kleines Tief im zweiten Drittel, das hat Wolfsburg ausgenutzt. Wir haben gut gearbeitet, unser Unterzahlspiel war ausgezeichnet. Wir haben den Puck aber nicht hart genug zum Tor gebracht, um genügend Druck ausüben zu können.
Pavel Gross (Wolfsburg): Wir haben uns mehr auf uns selbst konzentriert. Nürnberg hat die beste Defensive der Liga, da mussten wir in der Defensive mehr tun als in der Vergangenheit. Wenn du gegen Nürnberg spielst, sind die Spiele nicht nur schnell, sondern auch hart. Ich finde aber, dass es ein faires Spiel war. Der Schlüssel waren die zwei Tore innerhalb von 30 Sekunden. Die Defensive hat bei beiden Teams ganz gut funktioniert.
eishockey.net / PM Nürnberg
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