Zum dritten Mal im dritten Saisonvergleich gelang den Starbulls Rosenheim kein Punktgewinn gegen den ESV Kaufbeuren. Am Sonntagabend mussten sich die Grün-Weißen im Allgäu am 37. Spieltag der DEL2 vor 2.632 Zuschauern mit 2:5 geschlagen geben. Im letzten Drittel schöpften die von 300 Rosenheimer Fans lautstark unterstützten Starbulls nach den Anschlusstreffern zum 2:1 und 3:2 Hoffnung, die ein Kaufbeurer Empty-Net-Goal in der vorletzten Spielminute aber zunichtemachte. Allen Gegentoren gingen unnötige Rosenheimer Fehler voraus, die von den cleveren Gastgebern eiskalt bestraft wurden.
„Wenn man solche Fehler macht, dann ist es schwierig zu gewinnen. Wir haben verspätete Weihnachtsgeschenke an Kaufbeuren verteilt“, brachte es Starbulls-Cheftrainer Jari Pasanen auf den Punkt, musste aber auch eingestehen, dass sich seine Mannschaft erst im letzten Drittel wirklich am Riemen riss: „In den ersten 40 Minuten war Kaufbeuren die bessere Mannschaft. Dann haben wir aber die Chance bekommen, das Spiel noch zu drehen. Wie dann das 4:2 für den Gegner fällt, war symptomatisch für unser heutiges Spiel. Es ist sehr enttäuschend zu sehen, dass uns solche Fehler die Punkte kosten, die wir jetzt schon länger nicht mehr gemacht haben.“
Bereits nach 34 gespielten Sekunden gerieten die Starbulls, bei denen zusätzlich zu Denis Shevyrin, Chris Dodero und Hagen Kaisler auch noch Tyler McNeely fehlte, am späten Sonntagnachmittag in Rückstand. Nach einem Rosenheimer Puckverlust und viel zu viel Freiraum für Sami Blomqvist hinter dem Tor drückte Jere Laaksonen den Rückpass zur Kaufbeurer Führung ein. Das Beste aus Rosenheimer Sicht war, dass die läuferisch, stock- und spieltechnisch überlegenen Gastgeber ihre Vorteile nicht in weitere Tore ummünzen konnten. Der gute Torwart Tomas Pöpperle war einige Male gefordert, die Starbulls selbst kamen lediglich zu einer Handvoll Halbchancen.
Nach der ersten Pause dauerte es nur 31 Sekunden, bis es im Rosenheimer Gehäuse zum zweiten Mal klingelte. Diesmal konterten die gastgebenden „Buron Joker“ blitzschnell, nachdem die Starbulls den Puck an der gegnerischen Zone vertändelten. Tyler Spurgeon bediente John Lammers, der frei vor Pöpperle zum 2:0 abschließen konnte. Eine Minute später verletzte sich Sebastian Streu bei einem Zusammenprall mit Dieter Orendorz und musste mit blutverschmiertem Trikot in die Kabine. Er kam aber Mitte des zweiten Drittels wieder zurück und setzte das Spiel in einem Ersatztrikot trotz gebrochener Nase fort!
Nach wie vor hatten die Hausherren mehr vom Spiel, endlich kamen aber auch die Starbulls zu Chancen. C.J. Stretch scheiterte nach einem herausragenden Solo an Torwart Daniel Fießinger (23.), dem zwei Minuten später ein satter Schuss von Norman Hauner fast durchgerutscht wäre, die Scheibe blieb aber knapp vor der Torlinie liegen (25.). Im Powerplay hatten die Starbulls immer wieder gute Momente, einmal lag die Scheibe sogar im Tor, doch der Treffer fand zurecht keine Anerkennung; Stretch hatte den Puck mit dem Handschuh über die Linie bugsiert (37.). Zuvor standen die Grün-Weißen in Unterzahl enorm unter Druck und hatten Glück, nicht das 0:3 kassiert zu haben.
In der Anfangsphase des Schlussabschnitts fasste sich Reid Duke, der viel einstecken musste, was aber kein einziges Mal mit einer Strafzeit für den Gegner geahndet wurde, ein Herz und hämmerte den Puck aus halbrechter Position unhaltbar ins linke ober Eck zum 2:1-Anschlusstreffer (43.). Die Vorlage kam von Stretch. Doch keine 50 Sekunden später verloren die Starbulls in der Defensive die Zuordnung und Micke Saari traf nach Zuspiel von Blomqvist aus der Drehung unhaltbar in den rechten Torwinkel (43.).
Nun wurde die Partie zum offenen Schlagabtausch. Lukas Laub scheiterte bei einem Alleingang an Fießinger (44.) und musste bei seinem nächsten Wechsel einen heftigen Check einstecken, eine Strafe wurde jedoch nur gegen Rosenheims Duke ausgesprochen. Die Starbulls machten es aber in Unterzahl geschickt, insgesamt verteidigten sie alle fünf Kaufbeurer Powerplaysituationen in diesem Spiel ohne Gegentor.
Knapp vier Minuten vor Schluss drückte Stefan Reiter bei einem Gegenstoß einen Querpass von Streu durch die Schoner von Fießinger zum 3:2-Anschlusstreffer über die Torlinie (57.). Bald danach nahm Jari Pasanen eine Auszeit und Tomas Pöpperle vom Eis, um mit einem zusätzlichen Feldspieler den Ausgleich zu erzwingen. Ein Scheibenverlust an der Bande in der Angriffszone bescherte allerdings Blomqvist die Möglichkeit zum 4:2 ins leere Tor, die sich der abgezockte Finne nicht nehmen ließ (59.). Max Oswald konnte, nach einem Rosenheimer Puckverlust allein auf Pöpperle zulaufend, sogar noch auf 5:2 erhöhen (60.).