Bereits zum zweiten Mal in dieser Saison gastierten die Kaufbeurer Joker bei den Lausitzer Füchsen und wollten natürlich für die knappe 1:2 Niederlage zu Beginn der Saison Revanche nehmen. Vor 1.656 Zuschauern trafen die Joker von Beginn an auf eine engagierte und ehrgeizige Heimmannschaft, die eine bislang enttäuschend verlaufende Saison vergessen lassen wollte. Gleich in den ersten Sekunden tauchte Verteidiger Parkkonen frei vor Stefan Vajs auf und vergab die Riesenchance auf eine frühe Führung.
Nach etwas mehr als fünf Minuten folgte jedoch die kalte Dusche durch die Joker mit dem 0:1 durch Max Schmidle, nachdem Chris St. Jacques einen Aufbaupass der Füchse abgefangen hatte. In einem unmittelbar folgenden Powerplay hätten die Joker den Füchsen noch mehr Wind aus den Segeln nehmen können, blieben sich aber Ihrem bisher in dieser Saison eher ungefährlichen Überzahlspiel treu.
Kaum waren die Füchse wieder komplett, spielte sich das Geschehen gleich wieder vor dem Kasten von Stefan Vajs ab. Bei zwei Großchancen innerhalb weniger Sekunden hätte auch der Ausgleich fallen können. Als Florian Thomas auf die Strafbank wanderte, erhöhten die Füchse im Überzahlspiel den Druck, scheiterten aber neben einem Pfostenschuss immer wieder an der vielbeinigen Jokerabwehr oder an einem gewohnt aufmerksamen Stefan Vajs. Zum Ende des ersten Drittels hätten die Kaufbeurer noch einmal ihre Powerplayquote verbessern können, doch blieb es bei einer etwas glücklichen knappen Führung für die Gäste.
Mit einer gehörigen Portion Wut kehrten die Gastgeber im zweiten Drittel aufs Eis zurück. Eine Strafzeit für Chris St. Jacques bescherte ihnen sofort Oberwasser. Die Füchse drückten im Verlauf des Drittels immer mehr auf den Ausgleich, der zu diesem Zeitpunkt durchaus verdient gewesen wäre. Doch immer wieder bissen sich die Gastgeber an der robusten Kaufbeurer Abwehrmauer die Zähne aus. Die Rot-Gelben stemmten sich mit aller Macht dagegen und überstanden auch zwei weitere Unterzahlspiele unbeschadet. Auf der anderen Seite bekamen auch die Joker zwei Powerplaysituationen zugesprochen, die allerdings auch nicht für einen Treffer genutzt werden konnten.
Gleich nach wenigen Sekunden im letzten Drittel schlugen die Kaufbeurer eiskalt zu. Einen schnellen Konter über Michael Baindl schloss Josh Burnell eiskalt zum 0:2 ab, als er überlegt Torhüter Fallon ausspielte und mit der Rückhand in den Torwinkel traf. In der Folge litt der Spielfluss durch einige Strafen auf beiden Seiten und gab den Special Teams genug Gelegenheiten, ihre jeweilige Disziplin zu üben. Doch zunächst gelang keiner Mannschaft ein Treffer, der das Spiel entweder vorentschieden oder noch einmal so richtig spannend gemacht hätte.
Auf Kaufbeurer Seite zeigte sich mehr und mehr Stefan Vajs dafür verantwortlich, der mehrmals über sich hinaus wuchs und die Gastgeber schier zur Verzweiflung trieb. Doch fünf Minuten vor dem Ende sollten sich die Ereignisse noch einmal überschlagen. Greg Classen brachte noch einmal Leben ins Weißwasseraner Eisstadion und ließ die Zuschauer mit seinem 1:2 Anschlusstreffer wieder auf einen Punktgewinn hoffen.
Nur zwei Minuten später schien das Glück der Lausitzer Füchse komplett, als Lukas Koziol sogar noch das 2:2 gelang. Dieser Ausgleich war für die Joker besonders bitter, sahen sie doch über nahezu das gesamte Match wie die sicheren Sieger aus. Doch die Mannschaft von Mike Muller sorgte sogar in der regulären Spielzeit noch einmal für einen Paukenschlag! Als die Füchse in ihrer Euphorie ein wenig zu offensiv agierten, konnte dies Florian Thomas zwei Minuten vor der Schlusssirene allein vor dem Tor ganz cool zum erneuten Führungstreffer ausnutzen. Die letzten Sekunden überstanden die Rot-Gelben unbeschadet und feierten somit einen wichtigen 3:2 Auswärtssieg bei einem direkten Konkurrenten um die Play-Off-Plätze.
Tore: 0:1 (6.) Schmidle (St. Jacques, Menge); 0:2 (42.) Burnell (Baindl, Fröhlich); 1:2 (55.) Classen (Lavallee); 2:2 (57.) Koziol (Hüfner), 2:3 (58.) Thomas (Bergmann, Schmidpeter)
Aufstellung:
Vajs – Henne
Baldwin – Woidtke
Bergmann – Schütz/Kronthaler
Heider – Stein
Schmidle – St. Jacques – Menge
Burnell – Baindl – Fröhlich
Lukes – Thomas – Schmidpeter
Oppolzer – Thomas – Schäffler
Strafminuten: 16 - 18
Zuschauer: 1.656
Schiedsrichter: Benjamin Hoppe/Christoffer Hurtik
eishockey.net / PM Kaufbeuren
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