Heute sollte eines der wichtigsten Spiele der Kaufbeurer Saison stattfinden. Nachdem die Joker im vorigen Playdownspiel gegen die Selber Wölfe eine 1:0 Niederlage kassierten, musste in der heutigen Partie ein Sieg her um nicht in die zweite Abstiegsrunde zu kommen. Bei den Jokern waren im Vergleich zum letzten Spiel Alex Thiel und Fabian Nifosi wieder dabei. Ansonsten gab es keine Änderungen. Der ESV Kaufbeuren gewann durch eine weitestgehend konzentrierte und geschlossene Mannschaftsleistung vor 2.375 Zuschauern mit 6:2.
Der ESV Kaufbeuren kam mit viel Schwung aus der Kabine und suchte sofort den Abschluss in Richtung Gästetor. Die Wölfe waren aber ihrerseits nicht chancenlos, so fuhren sie einige Konter. Mitte des Drittels erhielt Seonwoo Park die erste Strafzeit der Partie wegen Beinstellens. Die Heimkurve supportete zum Großteil nicht von Anfang an. Dies sollte sich allerdings nach wenigen Sekunden im Powerplay ändern. Jamal Watson passte von der blauen Linie in Richtung linken Bullypunkt, an dem Jacob Lagacé stand. Der folgende Schuss des Kanadiers war von einem Verteidiger so abgefälscht, dass Joey Lewis den Puck nur noch zum 1:0 über die Linie schieben musste. Es sollte eine weitere Strafzeit wegen Beinstellens für die Selber Wölfe geben, allerdings brachte dies den Jokern zunächst nichts ein. Kurz nach Ablaufen der Strafe setzte sich Dani Bindels an der Bande in Selber Zone durch. Samir Kharboutli übernahm, spielte den Querpass vor dem Tor zu Jere Laaksonen und dieser erhöhte auf 2:0. Es wurde erneut gefährlich vor dem Tor der Wölfe. Ein Schuss von Colby McAuley wurde so abgefälscht, dass die Scheibe in hohem Bogen an den Pfosten prallte. Im anschließenden Gerangel vor dem Tor wurde Nolan Yaremko wegen übertriebener Härte auf die Strafbank geschickt. Die Gäste konnten ihre Überzahl allerdings nicht nutzen. Dass sich beide Teams in der Abstiegsrunde befanden merkte man an einem hitzigen Spielverlauf. So fuhr Simon Schütz im Mitteldrittel einen harten aber fairen Open Ice Hit an Seonwoo Park, der anschließend benommen zurück zur Bank lief. Daniel Fießinger zeichnete sich ebenso mehrmals aus, indem er gute Chancen der Gäste glänzend parierte. Es gab noch eine Strafzeit gegen Chad Bassen wegen Stockschlags, die den Kaufbeurern keinen Vorteil brachte, dann ging es in die Kabinen.
Der zweite Spielabschnitt startete mit einem sehr kämpferischen Einsatz der Joker. Jamal Watson und Nolan Yaremko nahmen Maximilian Gläßl an der Bande in der Zone der Gäste die Scheibe ab. Nolan Yaremko sah den völlig frei stehenden Colby McAuley und passte ihm den Puck zu. Der Kanadier tanzte Kevin Carr per Rückhandschuss aus und brachte das 3:0 auf die Anzeigetafel. Direkt im Anschluss folgten zwei Strafen für den ESVK, die Selb nicht nutzen konnte. Dann musste wiederum bei den Gästen Luis Marusch wegen Beinstellens in die Kühlbox. Die Kaufbeurer spielten ein ungewohnt druckvolles Powerplay und brachten die Wölfe sehr in Bedrängnis. Etwas Zählbares kam dabei aber nicht heraus. Im Anschluss wechselten die Joker viel zu riskant und sollten sich damit selbst bestrafen. Jeroen Plauschin sah weit hinten, dass Brent Raedeke mutterseelenallein an der blauen Linie stand. Der lange Pass kam, Brent Raedeke lief durch und überwand Daniel Fießinger zum 3:1. Einen Moment später steckte Joey Lewis clever zu Jacob Lagacé durch, der seinerseits versuchte Kevin Carr auszutanzen. Allerdings kam ihm der Selber Goalie zuvor und parierte blitzschnell. Kurz vor Ende des zweiten Spielabschnitts sollte dieses Duell anders ausgehen. Jamal Watson machte die Scheibe hinter dem Gästetor fest und passte hinter sich zu Colby McAuley. Dessen Schlagschuss landete an der Maske des Wölfegoalies und prallte auf die andere Seite zu Jacob Lagacé. Der Kanadier holte aus und feuerte den Puck humorlos in die Maschen zum 4:1. Danach ging es in die zweite Pause.
Auch der letzte Spielabschnitt startete gut für den ESVK. Samir Kharboutli sah seine durchstartenden Mannschaftskollegen. Jacob Lagacé und Joey Lewis spielten sich den Doppelpass zu. Jacob Lagacé verfehlte das Tor, ließ dann aber hinter dem Tor für den nachsetzenden Joey Lewis den Puck liegen, der dann letztendlich das Spielgerät zum 5:1 in das leere Tor spitzelte. Es ging weiter gefährlich vor dem Selber Tor zu. Ein Schuss Colby McAuleys wurde von Seonwoo Park knapp am Pfosten vorbei abgefälscht. Kurz darauf erhielt Fabian Koziol eine Strafe wegen Beinstellens. Die Wölfe schafften es fast den Puck im Tor unterzubringen, allerdings waren ihnen ein starker Daniel Fießinger und eine geschlossene Kaufbeurer Abwehr im Weg. Kurz nach Ablaufen der Strafe wurde Daniel Schwamberger sträflich alleine gelassen. Maximilian Gläßl passte von der blauen Linie links neben das Tor von wo aus Daniel Schwamberger den Schläger reinhielt und zum 5:2 traf. Selb ging danach volles Risiko. Zunächst erhielt Nick Maul in der 56. Minute zwei Strafzeiten wegen übertriebener Härte und Stockchecks. Bei den Selbern musste Tim Heyter wegen übertriebener Härte raus. Bereits beim ersten Bully im Powerplay zogen die Gäste ihren Goalie und wechselten den sechsten Feldspieler ein. Kurzum: Selb traf nicht, dafür aber Kaufbeuren. Nolan Yaremko machte den Puck an der Bande fest und passte zu Samir Kharboutli, der den 6:2 Endstand auf die Anzeigetafel brachte. Somit kommt es noch zum entscheidenden Spiel in dieser Serie in Selb.