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(1:2) - (2:1) - (0:2)
20.11.2020, 20:00 Uhr

Jung siegt bei alt

Füchse belohnen sich für Couragierten Auswärtsauftritt

Þ21 November 2020, 00:49
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Lausitzer Füchse

Es war das Spiel der im Durchschnitt jüngsten (etwa 23 Jahre) gegen die im Schnitt zweitälteste (etwa 27 Jahre) Mannschaft der DEL2. Und unsere Weißwasseraner zogen sich wirklich stark aus der Affäre. Ohne Pozivil und Walters rückte wieder Brad Ross in der Abwehr an die Seite seines Bruders Nick. Bennet Roßmy kehrte an seinen angestammten Platz im zweiten Angriff zurück und Feodor Boiarchinov kam in Reihe drei zum Comeback. Nach dem Blitzstart entwickelte sich ein gutes Zweitligaspiel, das lange auf und ab wogte. Sehr beachtlich verlor unser Team nie die Ruhe und die Ordnung und fuhr so den ersten Auswärtserfolg ein.

Ex-Fuchs Benjamin Hüfner erlebte den Spielbeginn von der Auswechselbank so: „Die Scheibe sprang da wie eine heiße Kartoffel vor unserem Kasten herum. Die haben ihre Männer zum Tor geschickt und das Ding reingestochert.“ Da waren exakt 12 Sekunden gespielt. Fabian Dietz war der Torschütze. So sehr beeindruckt zeigten sich die Hausherren nicht. Aber unsere Blau-Gelben standen hinten auch ziemlich gut und hielten die Steelers außen. Bei den wenigen Schrägschüssen war Mac Carruth auf dem Posten. Unsere Jungs versuchten es zumindest zweimal aus der Distanz. Insgesamt aber verlief die Begegnung da eher harmlos. Eine von Robert Farmer in die leere Arena im Ellental geschossene Scheibe schenkte dem besten Überzahlteam der Liga ein Powerplay wegen Spielverzögerung, dass zunächst alles andere als gefährlich aussah. Und plötzlich zappelte das Teil doch in unserem Netz. Matt McKnight erspähte Riley Sheen, der schräg hoch abzog und ins kurze obere Eck traf. Zugegeben: Ganz unverdient war der Ausgleich nicht. Erst jetzt wurde das Match offener. McKnight stand nach feiner Sheen-Vorarbeit recht frei, musste aber die Übermacht von Carruth anerkennen (14.). Weißwasser tat nun mehr nach vorn. Nach zweimal Abseits hatte dann Lucas Dumont die Gelegenheit zur neuerlichen Führung. Er kurvte ums Tor und nahm den eigenen Rebound. Doch Cody Brenner im Gehäuse der Grün-Weißen war aufmerksam (15.). Auf der Gegenseite versuchte es Alexander Preibisch aus Nahdistanz. Den von den Matten unseres Hüters hoch wegspringenden Puck schnappe sich die 78er Fanghand (16.). Jetzt sahen die Referees einen Stockschlag von Robert Kneisler, der zwei Minuten pausieren musste. Und schau an: Auch die Füchse können Überzahl! Fast hätte Kale Kerbashian einen Unterzahlkonter der Heimischen eingeleitet, da bediente ihn Robert Farmer mustergültig. Unser Top-Center ließ Brenner keine Chance und schoss uns wieder nach vorne. Die knappe Führung wackelte, als Eric Stephan das Spielgerät zum Tor schlenzte, wo es Richtung Torlinie rutschte. Doch der andere Eric, der Mik, hatte aufgepasst und bereinigte die Situation. Pause!

Den Auftakt in den Mittelabschnitt dominierten dann die von der Enz. Der Sekundenzeiger hatte noch keine zwei Umdrehungen geschafft, da zog Tim Schüle von der blauen Linie ab, Matt McKnight hielt die Kelle dazwischen und unser Torwart war machtlos. Das Match begann zum zweiten Male von vorn. Und da hatten die Bietigheimer etwas Oberwasser. Als Feo Boiarchinov zwei Strafminuten absaß, fälschte Benjamin Zientek im Slot direkt vor Carruth ab, aber am Tor vorbei (24.). Gerade wieder komplett machten es unsere Cracks bei Drei gegen Zwei etwas zu kompliziert. Der Schrägschuss von Kerbashian war an sich zu wenig für diese gute Möglichkeit (25.). Es schloss sich ein kleines Icing-Event an, dass bis etwa zur 30. Minute andauerte, dann aber die Füchse mit viel Druck sah. Nur Zählbares gelang nicht. Bei einem Solo hatte Preibisch die gute Gelegenheit zu einem Treffer, zielte aber zu hoch (32.). Dafür jubelten kurz darauf die Unsrigen. Fast sah es nach einem Wechselfehler aus, da erspähte Stephane Döring den komplett Freien Lucas Dumont, der die Hereingabe einlenkte. Lars Reuß hätte sogar erhöhen können. Boiarchinov machte mit schönem Querpass die linke Spielfeldseite auf. Doch unser Youngster zögerte etwas zu lange, weshalb der Schuss noch leicht geblockt werden konnte (34.). Auf der anderen Seite rettete Mac Carruth spektakulär gegen den am langen Pfosten lauernden McKnight, den Brad Ross erst mit dem Schläger traf und dann wegsenste. Dafür kassierte unser Käpt’n vier Strafminuten. Direkt aus dem Bully zog Max Renner ab. Den ersten Versuch fing unser Goalie, der wenig sah, noch weg. Den zweiten nach dem Folgeanspiel musste er passieren lassen. Wieder hatte Renner geschossen, Brett Breitkreuz nahm den Männerparkplatz direkt vor dem Maccer ein, der nur grün und die 17, nicht aber den Puck sah. In Minute 37 lief Kale Kerbashian bei Vier gegen Vier ein Solo. Doch Brenner machte im Spagat unten dicht. Was für eine Top-Chance!!! Aber der junge Steelers-Goalie bezahlte die Parade teuer. Zum Schlussabschnitt musste er passen. Anschließend konnte Feo Boiarchinov den Rebound nach einem Marcel-Kurth-Schrägschuss (39.) nicht verwerten. Nach 40 Minuten wäre eine Führung der Angereisten niemals unverdient gewesen.

Die letzte Periode begann mit Jimmy Hertel im Tor der Gastgeber, verteiltem Spiel, mehreren Halbchancen hüben wie drüben und – bereits in Minute 46 – einer Strafe für Max Renner. Da zimmerte Kerbashian die Scheibe ans Quergestänge (47.). Zwei weitere gute Schüsse verfehlten ihr Ziel. Erst zur Drittelmitte sorgten die Cracks von Danny Naud für Aufregung. Norman Hauner gab nach innen, Brett Breitkreuz versuchte den Tip-in – aber Mac Carruth klemmte den Hartgummi zwischen seine Schoner (49.). Dann flog wieder Renner raus, der Bennet Roßmy mit seinem Schläger gehauen hatte. Unser Youngster rächte sich prächtig. Im Slot stehend klaute der 17-Jährige Tim Schüle den Puck und klinkte ihn hoch unters Gebälk. Das war heute der Gamewinner! Zunächst aber agierten die Blau-Gelben noch zu offen. So konnte C.J. Stretch frei aus drei Metern abschließen, aber Carruth nicht bezwingen. Fünf Minuten vor Ultimo schickte René Schoofs unseren Kapitän schwer in die Bande, der blutüberströmt vom Eis musste. Folgerichtig gab es eine große Strafe für den Übeltäter. Das lange Powerplay brachte die endgültige Entscheidung: Robert Farmer schoss Richtung Tor, Tomas Andres fuhr durch’s Bild und lenkte nicht nur ab, sondern auch ein. Damit war der Drops gelutscht. Denn risikolos spielten die Weißwasseraner den Dreier nach Hause. So, wie die Begegnung verlief, wurde das Potential, das in unserer Mannschaft steckt, durchaus sichtbar. Bleibt zu hoffen, dass es nun öfter abgerufen werden kann!

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