Die Los Angeles Kings bleiben kurz vor Weihnachten 2024 eines der heißesten Teams der NHL. Am Donnerstag siegten die Kalifornier, unter anderem dank zweier Tore des Schweizers Kevin Fiala, bei den Philadelphia Flyers souverän mit 7:3. Von den vergangenen zehn Spielen konnte das Team acht Erfolge verbuchen (8-1-1). Fiala verzeichnete dabei sein 24. Spiel mit mindestens zwei Treffern in seiner NHL-Karriere. Die einzigen in der Schweiz geborenen Spieler, die mehr Spiele mit mehreren Treffern vorzuweisen haben, sind Nino Niederreiter (30) und Timo Meier (27). Nach 31 Einsätzen in 2024/25 steht Fiala bei zwölf Toren und acht Assists zu 20 Punkten.
Kings drehen Rückstand im dritten Spielabschnitt souverän zum Sieg
Im Wells Fargo Center lagen Fiala und seine Mitstreiter am Ende des zweiten Drittels noch mit 2:3 im Rückstand. Durch fünf Treffer in Folge in der verbleibenden Zeit bewiesen sie jedoch, dass sie aktuell vor Selbstbewusstsein strotzen. Dieser Erfolg ist umso beeindruckender, wenn man bedenkt, dass Los Angeles derzeit auf einem sieben Spiele umfassenden Auswärtstrip ist. Ihre Zwischenbilanz dort liegt bei 3-1-1. Für die Kings war es der 19. Sieg nach regulärer Spielzeit in dieser Saison. Damit liegen sie in dieser Kategorie gleichauf mit den Winnipeg Jets auf Platz zwei in der Liga. Lediglich die New Jersey Devils übertreffen diesen Wert mit 20 Erfolgen.
Insgesamt haben die Kings erst 13 ihrer 32 Spiele der Saison 2024/25 auf heimischem Eis absolviert. Nach dem Ende der Serie von Auswärtsspielen stehen ihnen folglich zahlreiche Heimspiele in der Crypto.com Arena bevor, wo ihre Bilanz derzeit bei 10-2-1 liegt. Diese Zahlen geben den Kings viele Gründe für Optimismus.
Fiala und Kopitar überragend
Neben dem Doppelpacker Fiala glänzte in Philadelphia besonders Anze Kopitar, dem ebenfalls zwei Tore gelangen. Es war Kopitars zweites Spiel mit mindestens zwei Treffern in dieser Saison und das erste seit seinem Hattrick beim Saisonauftakt gegen die Buffalo Sabres am 14. Oktober. Warren Foegele steuerte ein Tor und eine Vorlage zum Sieg bei, und Tanner Jeannot erzielte ebenfalls einen Treffer für Los Angeles (19-9-4). Torhüter Darcy Kuemper zeigte 24 Paraden.
Zwei Foerster-Tore reichen Flyers nicht
Auf der anderen Seite reichte es den Flyers nicht, dass Tyson Foerster zwei Tore erzielen und eine Vorlage geben konnte. Noah Cates traf ebenfalls für Philadelphia (14-15-4). Flyers-Goalie Aleksei Kolosov kam am Ende auf 19 Saves, konnte die Heimpleite seiner Mannschaft dadurch jedoch auch nicht verhindern.
Philadelphia kann nur 40 Minuten lang mithalten
Der Wendepunkt des Spiels kam Sekunden vor dem Ende des Mitteldrittels, als Kopitar für Los Angeles zum 3:3 (40.) traf. Ein scheinbar harmloser Puck rutschte unter Kolosovs Handschuh hindurch, und Kopitar schob ihn zum Ausgleich für die Gäste über die Linie.
„Kopitar hat mit seinem Tor am Ende des zweiten Drittels einen riesigen Beitrag geleistet“, befand Foegele. „Als wir in die Kabine kamen, stand es auswärts unentschieden. Diese Mannschaft scheint im dritten Drittel immer besonders hart zu kämpfen, und genau das haben wir in den letzten 20 Minuten dann auch heute wieder getan“, ergänzte er.
Die Flyers, die im zweiten Drittel zwei Tore erzielten und die Kings mit 15:8 in Sachen Schüsse dominierten, zeigten sich nach diesem Gegentreffer beeindruckt. „Diese Tore in letzter Minute ... das tut weh“, beklagte Flyers-Trainer John Tortorella nach der Schlusssirene. „Aber den Spielausgang kann man nicht nur darauf schieben. Wir hätten mit einer Führung in den dritten Abschnitt gehen können.“
Los Angeles dominiert die Schlussphase
Foegele brachte die Kings kurz nach Beginn des Schlussdrittels mit 4:3 in Führung (42.), indem er einen Schuss von Jordan Spence vom rechten Punkt an Kolosov vorbei ins Netz lenkte. „Wir haben erst nach den ersten 40 Minuten so richtig mit unserem Spiel begonnen“, analysierte der Trainer von Los Angeles, Jim Hiller. „Dann ging es nur noch darum, wie wir im dritten Drittel auftreten würden. Ich denke, wir haben unser bestes Spiel gezeigt. Ich bin sehr glücklich und stolz auf die Jungs, dass sie diesen Abschnitt so stark gespielt haben.“
Kopitar erhöhte in der 51. Minute auf 5:3, als er aus kurzer Distanz nach einem Pass von Alex Turcotte traf. Kopitar führt die Kings mit 37 Punkten (zehn Tore, 27 Vorlagen) in 32 Spielen an. Sein Punkteschnitt von 1,16 pro Spiel ist der beste seiner 19-jährigen NHL-Karriere. Es war das insgesamt 312. Multi-Punkte-Spiel des 37-Jährigen in der NHL. Die einzigen aktiven Spieler mit mehr Einsätzen dieser Art sind Sidney Crosby (478), Alex Ovechkin (440), Evgeni Malkin (356), Patrick Kane (343) und Connor McDavid (314).
„In seinem Alter Nacht für Nacht gegen die besten Spieler des gegnerischen Teams anzutreten und dabei auch noch offensiv zu glänzen, ist wirklich eine Leistung“, lobte Hiller seinen Schützling. „Mit 25 ist das schon schwierig, mit 37 erst recht“, ergänzte er. Quinton Byfield gelang in der 57. Minute das 6:3, bevor Fiala, dem bereits das Tor zum 1:0 (11.) gelungen war, mit seinem zweiten Treffer des Tages den Schlusspunkt setzte (58.).
Erleichterung bei den Kings nach der Niederlage am Dienstag
Im Lager der Kings war man nach Spielende erleichtert, nachdem das Team am Dienstag das Spiel gegen die Pittsburgh Penguins nach zwischenzeitlicher Führung noch mit 2:3 nach Verlängerung verloren hatte.
„Ich fand, dass das Spiel gegen Pittsburgh nicht unserem Standard entsprach“, gab Foegele zu Protokoll. „Wir haben einen hohen Anspruch und ziehen jeden zur Rechenschaft. Auf das dritte Drittel heute sind wir sehr stolz. Gegen Pittsburgh haben wir es im Schlussabschnitt schleifen lassen. Heute Abend wussten wir, dass wir 20 Minuten vor Schluss unser Spiel spielen müssen – Kings-Eishockey – und genau das haben wir getan.“