Der Zett strauchelt auf dem Weg in den Halbfinal in der Flughafenstadt. Spiel 4 geht an die Hausherren und der Zett bittet somit zum fünften Akt in Zürich-Altstetten.
Und da kullert die Scheibe 202 Sekunden vor der Schlusssirene zwischen den Schonern von Robin Zumbühl hindurch und lässt die Klotener SWISS Arena explodieren. Der Moment ist umso bitterer, da die Gäste aus Zürich eher am Drücker sind und scheinbar den Partycrasher in Kloten spielen wollen. Dass die Partie jedoch so ausgeglichen ist zu diesem Zeitpunkt ist ebenfalls kein Zufall. Kloten kämpft, Kloten rackert. Mit dem Rücken zur Wand zeigen sie ihre beste Leistung in der bisherigen Viertelfinalserie und melden sich somit eindrucksvoll zurück. Ob in Zürich das selbe Kunststück gelingt, liegt derzeit noch in den Sternen.
Wenig Zug zum Tor:
Der erste Abschnitt erinnert ein wenig an verkehrte Welt. Der EHC, seinerseits in der Bringschuld, muss ein frühes Ausscheiden aus den Playoffs mit allen Mächten verhindern. Sie starten fulminant und die ZSC Lions beschäftigen sich in den ersten fünf Minuten mehrheitlich mit Defensivarbeit. Den krankheitshalber abwesenden Simon Hrubec vertritt in der SWISS Arena am Mittwochabend Robin Zumbühl. Auch heute erledigt er seinen Job tadellos. Beim Gegentreffer durch Morley in Minute sieben ist er machtlos. Danach wird der Zett wach und Ludovic Waeber wacher. Nach einem ausgeglichenen Startdrittel muss Marco Bayer dann die Pausenansprache auf den 0:1-Rückstand anpassen. Aber seine Worte scheinen zu wirken. Nach einer guten halben Stunde gelingt den Stadtzürchern der verdiente Ausgleich. Santtu Kinnunen zimmert die Scheibe unhaltbar in den rechten oberen Winkel - Marke Traumtor. Überhaupt bestimmen die Löwen nun das Spielgeschehen. Die Torstatistik meint 12:4 für den Zett in den zweiten 20 Minuten, wenn auch viele der Schüsse nicht das Prädikat «brandgefährlich» erhalten. Es wartet der Schlussabschnitt.
Noch am Leben:
Auch in diesen 20 Minuten scheinen die Lions das Spielgeschehen im Griff zu haben, doch gefährlicher ist der EHC Kloten. Ihre Vorstösse bringen die ZSC-Abwehr nun vermehrt in die Bredouille. Die Stimmung in der Arena ist prächtig, die beiden Fanlager unterhalten Weltklasse. Eigentlich wäre die logische Folge eine Verlängerung gewesen und hätte dem Drama übrigens gut getan. Aber Kloten hat kein Bock auf Drama, Kloten will nochmals nach Zürich-Altstetten. Und weil Dario Meyer im Powerplay goldrichtig steht und zu wenig gedeckt wird, schiebt er die Scheibe durch Zumbi hindurch in die Maschen. Jeglicher Schlusseffort bleibt erfolglos, besonders weil Ludovic Waeber mit der ein oder anderen Tat seine Mannschaft über die Zeit rettet. Am Freitag heisst es deshalb nochmals Vollgas ZSC - der Löwenkäfig wird bereit sein!