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Knappes Spiel geht an den Meister

1:2 Niederlage in München

Þ08 Januar 2024, 14:44
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frankfurt
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Beim amtierenden Meister, dem EHC Red Bull München, zogen die Löwen Frankfurt mit einem knappen 1:2 den Kürzeren. Einziger Torschütze für die Löwen war Joseph Cramarossa, dem die zwischenzeitliche Führung gelang.

Wer beim amtierenden Meister in München bis in die Schlussminuten nur zwei Tore kassiert, der kann nicht viel falsch gemacht haben. Und zweifelsohne darf man den Löwen bei ihrem Gastspiel in der Olympia-Eishalle vor 5.224 Zuschauern auch durchaus attestieren ein wirklich gutes Spiel gemacht zu haben. Nichtsdestotrotz steht am Ende der Partie des 36. Spieltag der laufenden Saison der PENNY DEL ein 2:1 für den Meister auf der Anzeigentafel. Für die Löwen ist es die zehnte Niederlage in Serie. Den Treffer für Frankfurt erzielte Joseph Cramarossa, in Tor verbuchte Joe Cannata 20 Saves.

Niederberger verhindert den Befreiungsschlag

In einer „normalen“ Phase hätten die Löwen das heutige Spiel, auch mit diesem Ergebnis, annehmen, und unter der Kategorie „gut gespielt, aber dennoch verloren“ ohne viel Gedanken abhaken können. Nach neun Niederlagen in Serie allerdings ärgert die heutige Niederlage, da die Löwen im Grund all das umsetzten, was sie sich vorgenommen hatten. Und weil sie eines der Top-Teams der PENNY DEL in Schach hielten, mitspielten, Chancen hatten. Doch neben dem Eishockeygott (so es ihn denn gibt) hatte heute letztlich vor allem ein Mann etwas dagegen, dass die Löwen ihre Niederlagenserie beenden: Münchens Goalie Matthias Niederberger. Mit etlichen guten Paraden, u. a. gegen Carter Rowney (17. Minute), Cam Brace (40.), Julian Napravnik (46.) und vor allem zwei „desperate Saves“ in der Schlussminute erneut gegen Brace und Napravnik, sicherte er seinem Team heute den Erfolg.

Aufbauarbeit

Psychologisch gesehen könnte das Team der Löwen heute auf dieser Leistung durchaus aufbauen. Von einer verunsicherten Mannschaft war über die gesamte Spielzeit nichts zu sehen. Vor allem in der Defensive agierten die Löwen schnörkellos und kompromisslos, waren stets eng am Mann und ließen die Münchens eingespielte Offensivmaschine selten auf Touren kommen.

Gegen Wolfsburg erfuhren die Löwen am eigenen Leibe, wie unbedingt wichtig das Klären der eigenen Zone ist. Gegen München zeigten die Löwen, dass sie das verinnerlicht haben: vor allem im ersten Drittel gelang ihnen das Zone Clearing effektiv. Zudem arbeitete die gesamte Defensive kollektiv gut zusammen. Von 19 Münchner Schüssen kamen im ersten Drittel nur sieben bei Löwen-Goalie Joe Cannata an, der Rest wurde irgendwie auf dem Weg geblockt, abgefälscht oder sonst wie umgeleitet. Insgesamt schossen die Red Bulls 41-mal auf Cannatas Tor, nur 22 davon zwangen Cannata zum Eingreifen.

Führung für die Löwen

Auch in Unterzahl waren die Löwen stark und ließen München kaum zur Entfaltung kommen. Viermal durfte der Meister im Powerplay ran, viermal überstanden die Löwen die zwei Minuten zu viert schadlos. Und teilweise kamen sie sogar zu eigenen guten Gelegenheiten durch Konter, wie im ersten Drittel als Joseph Cramarossa erstmals Matthias Niederberger zu einer Glanzparade zwang (8.).

Zwar nicht in Unterzahl aber auch durch einen Gegenzug krönten die Löwen ihr starkes Auftaktdrittel mit dem Treffer zum 1:0. Dominik Bokk konterte sich über die rechte Seite unaufhaltsam ins Münchner Drittel, legte dort dann sehenswert mit der Rückhand quer auf Cramarossa, der auf das Tor ziehend Matthais Niederberger verlud und die Scheibe über die Linie schob. Für Cramarossa war es das erste Tor seit Anfang Oktober (13 Spiele plus Verletzungspause).

Game-Changer in dreieinhalb Minuten

Natürlich würde München nach der Pause seine Offensivbemühungen intensivieren. Doch trotz des sichtlich aggressiveren Forecheckings der Hausherren blieben die Löwen ruhig und kochten ihren Gegner sukzessive ab. Auch ein zweites Unterzahl überstand das Team von Head-Coach Matti Tiilikainen ohne zwingende Chancen für München zugelassen zu haben.

Theoretisch hätte nun alles Momentum auf Seiten der Löwen sein können, doch noch bevor sich dies auf dem Eis niederschlug, stand es 1:1. Sekunden nach Ablauf der Strafe zog Austin Ortega allein ins Drittel der Löwen, umkurvte zwei Verteidiger und obwohl diese ihn gut nach außen drängten, nutzte Ortega eine kleine Öffnung über Joe Cannatas Schulter am kurzen Pfosten zum 1:1.

Cannata startete auch die heutige Partie, und damit das vierte Spiel in Serie, da Marvin Cüpper erneut krankheitsbedingt ausfiel.

Frankfurt fiel allerdings auch jetzt nicht von der Rolle, aber das Glück ist aktuell einfach nicht auf Seiten der Löwen. Ein Distanzschuss von Patrick Hager blockte Maxim Matushkin im Slot, von seinem Skate sprang der Puck zur Kelle von Ryan McKiernan, der wenig Mühe hatte die Führung für die Hausherren zu besorgen (30.). Cannata war diesmal machtlos. Beide Gegentore unterstrichen wieder einmal gegen wie viele Mühlen die Löwen aktuell ankämpfen müssen, um die Negativserie endlich zu durchbrechen.

Oh Fortuna!

Auch binnen ihrer einzigen beiden Powerplays der Partie (zw. 32. – 36. Minute) gelang den Löwen der Ausgleich nicht. Cramarossa klingelte „nur“ an der Latte, Chad Nehring verpasste einen der wenigen saftigen Rebounds von Niederberger am langen Pfosten nur um Zentimeter. 20 zu 15 Torschüsse für Frankfurt aber rund 14 Minuten gegenüber nur 8 Minuten Puckkontrolle pro München schrieb die Statistik nach dem zweiten Drittel.

Mit Vertrauen in ihre funktionierenden Verteidigung intensivierten die Löwen im Schlussabschnitt gezwungenermaßen ihre Offensivbemühungen, um den Ausgleich zu erzwingen. Aber Julian Napravnik scheiterte in der 46. Minute im Nachschuss abermals an – natürlich – Matthias Niederberger. So versuchten die Löwen bis zum Schluss vieles, aber natürlich ist auch Münchens Verteidigung Meister ihres Werkes. Eine Strafzeit gegen Ben Blood in der 57. Minute verzögerte die Schlussoffensive der Löwen bis 72 Sekunden vor dem Ende. Mit einem sechsten Feldspieler auf dem Eis kamen Napravnik und Brace nochmals zu zwei dicken Einschussmöglichkeiten, aber zwei weitere Male parierte Matthias Niederberger und sicherte seinem team damit den Sieg.

Ausblick

Weiter geht es für die Löwen am kommenden Donnerstag, den 11.1.2024, mit einem Heimspiel gegen den ERC Ingolstadt. Spielbeginn in der Eissporthalle ist, wie gewohnt, um 19.30 Uhr.

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