ʦ
Wir verwenden Cookies, um Ihnen Inhalte bereitzustellen und ein angenehmeres Surfen zu ermöglichen. Mehr erfahren Sie hier
ı
Anzeige
Zurück zu der Nachricht
OT
Ζ-Η
(0:1) - (1:0) - (1:1) - (0:1 ОТ)
08.03.2024, 19:30 Uhr

Längstes Spiel der Vereinsgeschichte

Bad Nauheim verabschiedet sich in die Sommerpause

Þ09 März 2024, 00:47
Ғ1202
ȭ
badnauheim
badnauheim

Um 23:29 Uhr kehrten die Schiedsrichter aufs Eis zurück und zeigten auf den Bullypunkt im Mittelkreis. Der Jubel bei Fans und Spielern der Lausitzer Füchse kannte keine Grenzen. Matchwinner war wieder Lane Scheidl, der nach 93:08 Minuten im längsten Spiel der EC-Vereinsgeschichte die Saison der Roten Teufel in der zweiten Overtime beendete. Mit 2:3 (0:1, 1:0, 1:1 – 0:1) verlor unser Team auch das zweite Pre-Playoff-Duell gegen die Ostdeutschen, die im Viertelfinale auf die Kassel Huskies treffen. 4013 Zuschauer hatten zwar ein Torschussverhältnis von 52:34 für Bad Nauheim gesehen, aber am Ende setzte sich die pure Effizienz der defensivstarken Gäste durch. Tim Coffman und Kevin Schmidt, der seine Profi-Karriere beendet, trafen in diesem grandiosen Fight für die Kurstädter.

„Wir standen unter enormen Druck. Sie haben uns gebogen, aber nicht gebrochen. Die Münze ist dann auf die richtige Seite gekippt. Das war eine tolle Playoff-Serie und gute Werbung für die DEL2“, sagte ein glücklicher Trainer Petteri Väkiparta. Rich Chernomaz bedankte sich bei den EC-Fans „für die super Unterstützung in den letzten Spielen und heute. Danke auch, dass ich die Chance bekommen habe, diese Mannschaft zu coachen. Lausitz war sehr diszipliniert, hat nicht zu viele Strafen gezogen. Stettmer im Tor war unglaublich. Wir hatten 52 Torschüsse, aber sie haben das Tor gemacht.“

Do or die! Für die Gastgeber zählte nur ein Sieg, um ein entscheidendes drittes Spiel an der polnischen Grenze zu erzwingen. Beide Trainer vertrauten auf das gleiche Personal und die gleichen Reihenzusammenstellungen wie am Mittwoch. „Das Tor zur Hölle“ stand auf dem großen Banner in der Südkurve. Einmal mehr eine beeindruckende Choreo, die die EC-Fans vor dem Spielbeginn auf die Beine gestellt hatten.

Konsequentes Forechecking, Tempo, Druck. Bad Nauheim übernahm vom ersten Bully an die Initiative, biss sich aber immer wieder am Abwehrbollwerk der Füchse die Zähne aus. Egal, ob bei Zwei-auf-eins-Kontern mit Fabian Herrmann und Tim Coffman (8.) oder Max Gerlach und Cody Sylvester (14.), beim Blueliner von Marius Erk (8.), weiteren Chancen von Coffman (14./16.) sowie Julian Lautenschlager (17.) – immer war im letzten Moment eine Lausitzer Schlägerspitze zur Stelle oder die Endstation hieß Jonas Stettmer im Kasten der Gelb-Blauen.

Powerplay Nummer eins ging an die Gäste aus Ostsachsen, doch die Roten Teufel verteidigten beherzt und ließen in Unterzahl nichts anbrennen. Dennoch: In Führung ging die effiziente Mannschaft aus Weißwasser. Ville Järveläinen (19.) traf vor der ersten Sirene zum 0:1. Da nützte den Rot-Weißen auch ein Torschussverhältnis von 10:6 nichts.

In Überzahl starteten die Hausherren ins zweite Drittel. Es dauerte genau 38 Sekunden, bis Coffman zum lautstark umjubelten Ausgleich einschoss. Die Kurstädter versuchten gleich nachzulegen. Jordan Hickmott zog ab, Stettmer ließ abprallen, aber für den Rebound war kein Abnehmer zu finden. Im Gegenzug hatte Jake Coughler (23.) das 1:2 auf der Kelle, diesmal blockte Marc El-Sayed in höchster Not.

Verbissen fighteten beide Teams. Im Powerplay konnte sich der EC keine zwingende Chance erspielen. Dagegen funktionierte das Penaltykilling, nachdem Christopher Fischer 2+2-Strafminuten aufgebrummt wurden. Im Vier-gegen-vier ging es hin und her. Gerlach, Raedeke und Kevin Schmidt versiebten eine Dreifach-Gelegenheit, auf der anderen Seite verpasste Eric Valentin haarscharf (36.). 16 Sekunden vor der zweiten Pausensirene scheiterte Coffman nach Hickmott-Pass am Schoner von Stettmer. Die Torschussbilanz in diesem Abschnitt: 10:12.

Die Auftaktchance im Schlussdurchgang bot sich Julian Lautenschlager (42.), der nach einem Weißwasser-Turnover alleine auf Stettmer zusteuerte, doch der junge Keeper blieb der Sieger im Eins-gegen-eins. Auch gegen Cody Sylvesters Nachschuss (44.) wusste der „DEL2-Rookie des Jahres“ ein Gegenmittel. Marius Erk (47.) und Jordan Hickmott (49.) verzogen aus aussichtsreichen Positionen.

EC-Torwart Niklas Lunemann verhinderte zunächst mit einem tollen Fanghandsave den Rückstand gegen den durchgebrochenen Dominik Grafenthin (52.). Sylvester brachte dann die Scheibe aus kurzer Distanz nicht an Stettmer vorbei (53.). Im Powerplay witterte Bad Nauheim die Chance auf den Führungstreffer: Erst trudelte Herrmanns Versuch Richtung Tor, wurde aber von der Linie gekratzt. Der abgewehrte Puck kam zu Kevin Schmidt, der zum frenetisch gefeierten 2:1 (53.) traf.

Sieben Minuten blieben den Füchsen. Sylvester (54.) hatte die Vorentscheidung auf dem Schläger, erneut hielt Stettmer die Oberlausitzer im Rennen. 117 Sekunden vor dem Ende setzte Petteri Väkiparta alles auf eine Karte und brachte den sechsten Feldspieler. Mit Erfolg: Lane Scheidl lenkte in der 59. Minute einen Blumenschein-Schuss ins Netz. Wieder hieß es: Overtime.

Wieder überstanden die Roten Teufel ein Powerplay und konnten danach kein Kapital aus eigener Überzahl schlagen. Zweimal Hickmott (65./68.) und zweimal Gerlach (66./69.) verpassten knapp. Die ersten Torschüsse der Lausitzer hatten es in sich, aber Lunemann parierte gegen Scheidl (73.) und Grafenthin (74.). Die nächste Unterzahl verteidigte der EC mit großem Kampf und Geschick. Doppelt den Toschrei auf den Lippen hatte die rot-weiße Anhängerschar bei Schmidts Direktabnahme (77.) sowie bei Gerlachs Schuss, der 45 Sekunden vor der nächsten Sirene am Pfosten landete. Unfassbares Pech bei einem Torschussverhältnis von 12:5.

Overtime, die Zweite: Hier hatten Erk, Fischer und Leo Hafenrichter die besten Gelegenheiten für die Hausherren. Für die Gäste schnupperten Coughler und Grafenthin an der Entscheidung. Den Lucky Punch setzte erneut Scheidl nach 93:08 Minuten. Der Treffer wurde noch einmal per Videobeweis überprüft und bestätigt. Die Füchse jubelten ausgelassen vor dem Gästeblock. Aber auch die Cracks unserer Mannschaft durften minutenlang die Standing Ovations vor der Südkurve entgegen nehmen.

Anzeige
â
Anzeige
Anzeige