Was für ein Auftakt! Der EV Landshut hat beim ersten Heimspiel in der Fanatec Arena ein echtes Spektakel geboten. In einem packenden Schlagabtausch setzten sich die Landshuter gegen die Lausitzer Füchse mit 5:4 nach Verlängerung durch. Das entscheidende Tor unter dem Jubel der Fans erzielte Andreé Hult.
Im historischen ersten Heimspiel in der Fanatec Arena sorgten über 3652 Zuschauer für eine wahre Gänsehaut-Atmosphäre und bereiteten dem EVL einen warmen Empfang. Und auf dieser Welle der Euphorie gelang den Niederbayern nach dem Eröffnungsbully durch Oberbürgermeister Alexander Putz ein Start nach Maß. Schon nach 50 Sekunden hatte Yannik Valenti bei einem Break die große Chance auf das 1:0. Dafür besorgte dann aber kurz darauf Thomas Holzmann den historischen ersten Treffer in der „neuen“ Spielstätte. Nach Vorarbeit von Andreé Hult und Marco Pfleger, ließ „Woody“ Holzmann die Fanatec Arena zum ersten Mal beben. Jetzt entwickelte sich schnell ein packender und dramatischer Schlagabtausch. Weißwasser schaffte nämlich nicht nur den Ausgleich durch Richard Mueller, der per One-Timer in den Winkel traf (7.), sondern ging kurz darauf auch in Führung. Hunter Garlent stiebitzte während eines Landshuter Überzahlspiels die Scheibe und ließ Dimitri Pätzold im Eins gegen Eins keine Chance – 1:2 (11.). Doch dank der lautstarken Unterstützung ihrer Fans fanden die EVL-Cracks schnell wieder in die Spur und initiierten einen wahren Sturmlauf auf das Gehäuse von Leon Hungerecker. Die Folge: Das hochverdiente 2:2 durch Lukas Mühlbauer, der einen Kracher von Alexander Dotzler unhaltbar abfälschte (14.). Die Rot-Weißen blieben dann sowohl in der Schlussphase des ersten Drittels, als auch zu Beginn des Mittelabschnitts am Drücker, liefen aber zum wiederholten Male in Überzahl in einen messerscharfen Konter. Diesmal blieb Füchse-Goldhelm Peter Quenneville eiskalt (35.). Die Antwort des EVL ließ aber nur 57 Sekunden auf sich warten. Dann war Brandon Alderson zur Stelle und sorgte mit dem 3:3 für große Erleichterung im weiten Rund der Fanatec Arena. Landshut dominierte auch in der Folge deutlich, konnte sich aber für den hohen Aufwand nicht belohnen. Stattdessen blieben die Lausitzer Füchse ein Musterbeispiel in Sachen Effizienz. Peter Quenneville erwischte Dimitri Pätzold in numerischer Überzahl mit einem Schuss ins kurze Eck zum 3:4 (39.) – trotz eines Schussverhältnisses von 38:12 lagen die Hausherren nach 40 Minuten hinten.
Die EVL-Fans saßen also wahrlich in einer Gefühlsachterbahn– und das ging auch im Schlussdrittel genauso weiter! Landshut warf alles nach vorne und erzwang mit ungeheurem Willen den Ausgleich. Lukas Mühlbauer trümmerte die Scheibe mit einem fantastischen Handgelenksschuss in die Maschen und feierte seinen ersten Doppelpack im neuen Stadion (45.). Die Schützlinge von Leif Carlsson blieben auch in der Schlussphase am Drücker, hatten aber nicht das nötige Glück im Abschluss – kurz vor dem Ende scheiterte Brandon Alderson noch einmal an Leon Hungerecker. Somit ging gleich die erste Begegnung in der Fanatec Arena in die Overtime. Hier hatten zunächst die Gäste die besseren Möglichkeiten – aber am Ende durfte doch der EVL jubeln. Marco Pfleger legte geschickt auf Andreé Hult ab und der schoss seine Farben zum ersten Sieg im ersten Heimspiel der Saison! Der Rest war eine große rot-weiße Party bei der die Spieler auf einer ausführlichen Ehrenrunde die Emotionen in der Arena genossen.
Auch bei Cheftrainer Leif Carlsson war die Erleichterung dementsprechend groß: „Die Jungs haben heute alles gegeben für einen Sieg. Leider haben wir im Powerplay zwei unglückliche Tore bekommen. Vielleicht war der Schläger im ersten Heimspiel etwas zu hart. Aber man hat gemerkt, wie sehr wir diesen Sieg wollten. Manchmal waren wir auch ein bisschen zu offensiv. Die Tatsache, dass wir so viele Chancen haben, ist wichtig. Defensiv müssen wir sicher noch kompakter sein. Ich glaube für die Zuschauer war das ein sehr gutes Spiel. Es war sehr schnell und intensiv. Der Zusatzpunkt war emotional ganz wichtig - für uns und auch für unsere Fans. Es war unglaublich schön, in dieser neuen Eishalle zu spielen.“
Zum Feiern bleibt nun nicht viel Zeit, denn die Landshuter stehen vor der ersten „englischen Woche“ der Saison. Am Dienstag (19.30 Uhr/Erdgas Schwaben Arena) wartet das Auswärtsspiel beim ESV Kaufbeuren.