Nach drei Heimspielen in Folge ging es für die Steinbach Black Wings am Freitagabend erstmals wieder auswärts aufs Eis. In der Hauptstadt starteten die Linzer ihren dritten Anlauf gegen die Vienna Capitals. Nach einer einmonatigen Verletzungspause kehrte Henrik Neubauer bei seinem Ex-Verein zurück ins Line-up der Stahlstädter, die im Tor auf Rasmus Tirronen setzten. Ein intensives Duell bekamen die Linzer gleich vom Start an zu spüren, und so wurde Gerd Kragl bereits nach einer Minute hart in die Bande geschickt. Nach dem Videostudium entschieden die Schiedsrichter auf eine zweiminütige Strafzeit. In dieser konnten sich die Gäste zwar erstmals im Angriff festsetzen, blieben aber mit ihrem Powerplay ohne nennenswerten Versuch. Wieder vollzählig, wurden auf der anderen Seite die Wiener in der vierten Minute erstmals gefährlich. Aljez Predan schickte die Scheibe in die Mitte, wo sie von einer Schlägerschaufel gefährlich abgefälscht wurde. Rasmus Tirronen machte jedoch rechtzeitig seine Beine zu und bestand die erste Bewährungsprobe. Einen Wechsel später bauten die Oberösterreicher Druck auf. St-Amant, Roe und Moro probierten es mit durchaus vielversprechenden Abschlüssen, doch auch Peyton Jones entschärfte sicher.
Beide Teams überbrückten die neutrale Zone zügig und suchten immer wieder schnell den Abschluss auf das Tor. Peter Krieger fälschte auf der rechten Stange ein Zuspiel gut ab, doch Tirronen machte erneut die Lücke zu. In der elften Minute probierte es Ian Scheid mit einem schnellen Konter und zog bis in den Slot. Doch der Winkel war zu spitz, und Jones hatte leichte Beute. Nur wenige Augenblicke später rotierte die zweite Linie der Stahlstädter sehenswert im Angriff. Sean Collins hielt in der Mitte seinen Schläger in einen scharfen Pass, verfehlte jedoch aus kurzer Distanz das Ziel. Die Capitals blieben weiterhin im Umschaltspiel blitzschnell und kamen so in der 14. Minute zu einer guten Chance auf die Führung. Evan Jasper war einen Moment am linken Bullykreis ganz frei, doch sein Schuss strich am rechten Pfosten vorbei. Fünf Minuten vor der ersten Pause erhielten die Hausherren eine erste Drangphase, nachdem Graham Knott wegen hohen Stocks in die Kühlbox musste. Die Linzer verteidigten zunächst gut, doch schließlich war es wieder Tirronen, der in höchster Not rettete. Ein Schlenzer von der blauen Linie blieb im Torraum brandgefährlich liegen. Irgendwie parierte der Schlussmann aber zweimal das Gestochere. Der Finne rückte jedoch auch danach immer mehr in den Fokus. Nach zwei weiteren Glanztaten war er zur Pausensirene erneut in Unterzahl bärenstark und reagierte bei einem Querpass glänzend. So ging es mit dem torlosen Unentschieden in die zweiten 20 Minuten.
Effiziente Linzer legen vor
Den Mittelabschnitt begannen die Stahlstädter weiterhin mit einem Mann weniger. Die Hauptstädter blieben aktiv, aber Logan Roe und Co. hielten energisch dagegen. Kurz nach Ablauf der Strafe hatten die Gäste jedoch ein weiteres Mal Glück und einen spektakulären Tirronen auf ihrer Seite. Armin Preiser kam im Torraum abermals gefährlich an die Scheibe, doch der Linzer Goalie zeigte erneut einen starken Reflex. Wien blieb spielbestimmend, und es waren diesmal die Oberösterreicher, die ihr Glück im Konter suchten. Ein ebensolcher führte dann auch zum 1:0. Henrik Neubauer spielte von rechts vor das Tor, Niklas Bretschneider gewann sein Laufduell und fälschte in der 26. Minute unhaltbar zur Führung ab. Damit zogen die Steinbach Black Wings das Match wieder auf ihre Seite und legten nur zwei Minuten später nach. Erneut waren es die Capitals, die im Vorwärtsgang waren. In höchster Not fing Würschl jedoch ein Zuspiel ab und leitete den Gegenzug ein. Schlussendlich bekam Shawn St-Amant an den rechten Hashmarks den Puck und versenkte einen wuchtigen Wristshot zum 2:0 für die Gäste (28. Minute). Damit kontrollierten die Linzer den zweiten Abschnitt und erspielten sich auch nach der Halbzeit die besseren Möglichkeiten. Luka Maver kam in der Mitte ganz frei zu einem Rebound, schloss diesen aber zu zentral auf Jones ab. Drei Minuten später hatte Julian Pusnik ebenfalls viel Platz auf der linken Seite, setzte seinen Schuss aber genau in die Fanghand. Von den Capitals kam fortan wenig, doch die Steinbach Black Wings schadeten sich mit der Pausenirene selbst. Patrick Söllinger streckte seinen Gegenspieler an der Bande zu hart nieder, und dieses Mal entschieden die Referees auf Fünf + Spieldauer. Mit dem verdienten Vorsprung, aber auch mit der unnötigen, fortlaufenden Unterzahl ging es in den Schlussabschnitt.
Undisziplinierte Stahlstädter bleiben unbeeindruckt
In diesem wartete nun harte Arbeit auf die Stahlstädter. Diese leisteten die Steinbach Black Wings einmal mehr mit beeindruckender Leidenschaft. Dominique Heinrich war es, der nach fast vier Minuten Überzahl den ersten gefährlichen Versuch abgab. Der Verteidiger versuchte es aus der Halbdistanz, Tirronen musste abprallen lassen, aber seine Vorderleute schlugen die Scheibe sofort weg. So strich die kräftezehrende Zeit in Unterzahl von der Uhr, doch nicht ohne einen neuerlichen Erfolg der Steinbach Black Wings. Stuart fing eine Scheibe ab und leitete den Zwei-auf-Eins-Konter ein. Der Stürmer legte ab auf den zweiten genesenen Rückkehrer: Henrik Neubauer.
Dieser nahm im Vollspeed den Abschluss, der durch die Beine von Jones zum 3:0 über die Linie rutschte (45. Minute). Mit diesem wichtigen Treffer nahmen die Steinbach Black Wings die Spannung aus dem Spiel und konnten mit dem Rückenwind ein zweites Mal nachlegen. Luka Maver zog in der 48. Minute über die rechte Seite in den Angriff. Der Slowene nahm den Schuss und überrumpelte Jones sowie dessen Fanghand zum 4:0 für die Gäste. Damit ging das Duell in die letzten zehn Minuten, die mit einem Powerplay für die Linzer begannen. In diesem ließ Brian Lebler die Scheibe gut laufen, ehe Shawn St-Amant in der Mitte ganz frei das Zuspiel vom Kapitän bekam. Seine Direktabnahme blieb jedoch an den Schonern von Jones hängen.
Ohne weiteren Erfolg kamen die Capitals auf der Gegenseite aus dem Nichts zur Riesenchance auf einen Treffer. Raskob entwischte den Gästen und war alleine auf und davon. Im Breakaway blieb jedoch Tirronen eiskalt und ging als Sieger hervor. Der Schlussmann der Oberösterreicher musste daraufhin in Unterzahl erneut dagegenhalten. In der 55. Minute packte die Fanghand des Goalies ein weiteres Mal bei einer guten Möglichkeit von Franklin zu. Die Steinbach Black Wings verteidigten ihren Sieg anschließend konzentriert, doch eineinhalb Minuten vor dem Ende musste sich der beherzte Abwehrverbund doch noch geschlagen geben. Evan Jasper bekam in der Mitte einen Rebound ganz frei und verwertete diesen zum 1:4-Endstand.
Die Steinbach Black Wings machten dennoch erfolgreich weiter und feierten in der Hauptstadt ihren vierten Sieg in Folge. Am kommenden Sonntag fordern Brian Lebler und Co. im Heimspiel ein zweites Mal den amtierenden Meister. Tickets für den Schlager gegen Red Bull Salzburg sind online auf tickets.blackwings.at und an der Abendkasse erhältlich.