Im 1000. Heimspiel der Löwen Frankfurt seit 1991 besiegen die Hausherren die gastierenden Straubing Tigers mit 3:2. Lua Niehus erzielt dabei sein erstes DEL-Tor.
Großes Jubiläum in Frankfurt: Am 19. Spieltag der laufenden Saison der PENNY DEL öffnete die Eissporthalle Frankfurt zum insgesamt 1000. Mal in der Historie der Löwen (bzw. des ESC und der Lions) ihre Tore. Zur Feier des Tages war nicht nur die Halle (auch dank einer Aktion von Sponsor Auto NIX) gegen die Straubing Tigers mit 6.990 Zuschauern restlos ausverkauft, die Löwen schenkten ihren Fans zudem einen 3:2-Heimsieg in einem hart umkämpften Duell gegen den Tabellendritten. Die Tore für die Löwen Frankfurt erzielten Lua Niehus und zweimal Cody Kunyk. Im Tor parierte Joe Cannata 30 Schüsse und verbuchte eine Fangquote von 93,75 %, was ihm die Ehrung zu Spieler des Tages einbrachte.
30-mal ist nix passiert
Bis ins letzte Drittel hinein lies Löwen-Goalie Cannata die Tigers kollektiv verzweifeln. Egal was die Gäste versuchten, Cannata war zur Stelle: Ob aus der Distanz gegen Justin Scott (5.) oder Stephan Daschner (33.), bei Kontern wie gegen Adrian Klein (17.) oder aus nächster Nähe gegen Matt Bradley (6.) und Sandro Schönberger (9.). Binnen zwei Powerplays zementierte er das Gehäuse ebenso zu, wie in der 53. Minute als Cannata mit dem „Save-des-Abends“ spektakulär im Spagat gegen Mike Connolly parierte. Und war der Goalie der Löwen doch einmal geschlagen, war sein Torgestänge auf seiner Seite: In der 51. Minute spielte Mario Zimmermann die Triangel und klingelte mit seinem Abschluss am Tor der Löwen. Bis zur 55. Minute hielt Cannata die Tigers von der Anzeigentafel fern, ehe Nicolas Mattinen der erste Straubinger Treffer gelang. Ein Screen vor dem Tor nahm dem Löwen-Goalie die Sicht, Mattinens Schuss an den langen Innenpfosten war zudem so perfekt platziert, dass auch ein heißgelaufener Cannata keine Abwehrchance hatte.
Feuerwerk zum Schluss
Der Anschlusstreffer durch Straubings Topscorer gut fünf Minuten vor dem Ende kuvertierte eine nervenaufreibende Schlussphase in der Straubing mit sechs Mann auf den Ausgleich drängte und tatsächlich auch noch ein zweites Mal traf. Justin Scott versenkte den Puck zwölf Sekunden vor Spielende aus dem tiefen Slot freistehend (60.). Dass der Treffer dennoch keine Verlängerung erbrachte, lag an der Empty-Net-Tor-Versicherung, die Cody Kunyk eine Minute zuvor abschloss (59.) und die Löwen wieder mit zwei Treffern (3:1) in Front brachte.
Trotz der beiden Gegentreffer hob Head-Coach Matti Tiilikainen nach dem Spiel speziell die gute Leistung seines Teams im Schlussdrittel hervor, vor allem, da es die Löwen gelang den 2:0-Vorsprung, den sie mit in den letzten Abschnitt nahmen, zu halten und die Partie zu gewinnen. „Im ersten Drittel war Straubing etwas besser als wird, ab dem zweiten Drittel hatten wir uns dann verbessert“ urteilte Tiilikainen weiter. Und trotz Straubings Spielvorteilen – die sich auch in der Statistik (mehr Offensivzonen-Zeit, mehr Bullygewinne, mehr Zoneneintritte) wiederspiegelten – führten die Löwen nach 40 Minuten mit 2:0.
Feiertag zum Zweiten
Die Jubiläums-Partie war gerade mal zwei Minuten alt, als sich ein zweiter Grund zum Feiern ergab: Youngster Lua Niehus traf für die Löwen zum 1:0 und erzielte damit seinen ersten Treffer in der PENNY DEL. Nach einem initialen Distanzschuss, der am Tor vorbeistrich, erarbeitete sich Eugen Alanov hinter dem Tor die Scheibe und servierte sie dem in den zentralen Slot einrückenten Verteidiger Niehus, der einen wunderbar platzierten Handgelenksschuss in den Winkel nagelte. Florian Bugl im Tor der Tigers hatte kaum Reaktionszeit und war entsprechend chancenlos.
Defensive Slot-Machines
Vor allem dank ihrer griffigen Verteidigung kam Straubing, trotz erwähnter optischer und statistischer Vorteile im Spiel, zu wenig gefährlichen Torabschlüssen. Besonders aus dem Slot hielten Lajunen, Matushkin, McNeill, Blood, Niehus und Schmitz die Tigers immer wieder fern, die Abschlüsse von außen waren für Joe Cannata im Tor der Löwen meist nur durchschnittlich herausfordernd. Die Löwen unterstrichen abermals, warum sie ligaweit das Team sind, das am wenigsten Abschlüsse aus dem Slot zulässt. Saubere Zone-Clearings der Löwen ließen nicht nur Straubings Druck nie zu hoch kochen, sie zwangen die Tigers auch zu stetigem Neuaufbau- was gleichzeitig die statistischen Unterschieden beim Puckbesitz und den Zoneneintritten pro Straubing erklärten.
Aber das Spiel gewinnt man bekanntlicherweise ausschließlich durch eine Statistik: Tore. Und in dieser Wertung hatten die Löwen an diesem Abend die Krallen vorn. Wie schon im ersten Drittel bissen die Löwen auch kurz nach Beginn des zweiten Drittels zu. Einen Schlagschuss von der blauen Linie fälschte Cody Kunyk vor dem Tor kreuzend perfekt und für Bugl unhaltbar zum 2:0 für die Löwen ab (22.). Eine Strafe gegen Niehus zum Drittelende überstanden die Löwen ebenso unbeschadet, wie eine Hinausstellung gegen den letztlichen Doppeltorschützen Kunyk in der 47. Minute. Möglicherweise waren es genau diese beiden Situationen in Unterzahl, die den Löwen den letzten Momentum-Impuls gaben, mit dem sie auch den rücksichtslosen Schlussdruck der Tigers überstanden.