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Löwen Comeback wird nicht belohnt

Frankfurt verliert trotz großer Aufholjagd mit 3:6 in Dresden

Þ21 Dezember 2018, 23:57
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Löwen Frankfurt

Wie gewonnen, so zerronnen. So, oder so ähnlich lässt sich die 3:6 (0:2, 3:1, 0:3)-Niederlage der Löwen Frankfurt bei den Dresdner Eislöwen am 28. Spieltag der DEL2-Saison 2018/2019 wohl am besten beschreiben. Nach einem misslungenen Start in die Partie kämpften sie sich wieder zurück, machten durch Tore von Eddie Lewandowski und Adam Mitchell (2) aus einem 0:3 ein 3:3. Doch am Ende wurden sie dieses Mal nicht für ihre Comeback-Qualitäten belohnt.

Aber nicht nur der Start in die Begegnung in der Energieverbund Arena verlief alles andere als planmäßig. Schon vor ihrer Abreise aus Frankfurt mussten die Löwen umplanen. Am Morgen meldete sich Torhüter Ilya Andryukhov angeschlagen ab. Für ihn rückte kurzfristig Nachwuchsspieler Jascha Strobel in den Kader. Und rund 100 Kilometer nach der Abfahrt in Richtung Dresden stieg dann auch noch Dan Spang aus dem Mannschaftsbus, um mit dem Auto von Sportdirektor Franz-David Fritzmeier zurück Richtung Frankfurt zu seiner Frau zu fahren, die in den Wehen lag und das zweite Kind der Familie erwartete.

Erster Schuss ein Treffer
Trotz der gleichzeitigen Rückkehr der beiden U20-WM-Helden Mike Fischer und Leon Hüttl taten die Umstellungen im Kader den Löwen zu Spielbeginn sichtlich nicht gut. Gleich ihren ersten Angriff schlossen die Sachsen erfolgreich ab. Dresdens Topscorer Jordan Knackstedt setzte sich im 1-gegen-1-Duell durch und ließ Kucis keine Abwehrchance (2. Minute). Nur wenige Sekunden später hatte Niklas Postel von der gegenüberliegenden Seite die Chance zu erhöhen, doch dieses Mal war Kucis zur Stelle. In der 7. Minute überlief Alexander Höller seinen Gegenspieler, nur um ebenfalls seinen Meister in Kucis zu finden, der mit einer großartigen Parade einen höheren Rückstand verhinderte.

Erst danach gingen die Löwen besser in die Zweikämpfe und kamen im gegnerischen Drittel zu einigen zaghaften Abschlussversuchen. Doch so richtig umlegen konnten sie den Schalter noch nicht. Mathieu Tousignant (12.) und Kevin Maginot (13.) scheiterten mit ihren Schüssen an der Abwehr der Eislöwen. Besser lief es für Adam Mitchell in der 16. Minute: Aus dem Slot heraus erwischt er seinen eigenen Rebound für einen gefährlichen Schuss, den Marco Eisenhut erst nach mehrfachem Nachfassen erwischt.

Jetzt begann die stärkste Phase der Löwen. Shift für Shift drückten sie die Gastgeber hinten rein. Mitchell, Tousignant und Carter Proft hatten gleich mehrfach aus kurzer Distanz die Chance auf den Ausgleich, konnten Eisenhut aber nicht überwinden (17.). Bei allem Offensivdrang liefen die Löwen aber in einen Konter: Harrison Reed führte eine 2-zu-1-Situation an. Statt zu passen suchte und fand er die Lücke und netzte zum 2:0 ein (17.).

Eiskalte Eislöwen
Kaum war der Schock über das Kontertor verdaut, jubelten die Fans in Dresden erneut – doch zu früh. Knackstedt hatte einen Schuss von der blauen Linie zwar ins Tor abgefälscht, allerdings war der Stock deutlich zu hoch (18.). Auf der Gegenseite hatte Antti Kerälä die große Chance zum Anschlusstreffer. Frei im Slot stehend wurde er angespielt, zog an Eisenhut vorbei und wähnte sich schon als Torschütze, als Dresdens Schlussmann die Fanghand in letzter Sekunde noch auf den Puck bekam (19.).

Auch wenn sich die Löwen für den Mittelabschnitt sicher etwas anderes vorgenommen hatten und an die Schlussminuten des 1. Drittels anknüpfen wollten, kam es anders. Erneut fand Dresdens erster Angriff den Weg ins Tor. Von rechts zog Thomas Pielmeier ab. Kucis lenkte die Scheibe an die Latte. Der Puck prallte hoch und landete hinter dem verdutzten Frankfurter Goalie. Reed hatte leichtes Spiel und musste das Spielgerät nur noch über die Linie schieben (22.). Dresden führte deutlich mit 3:0.

Doch schon andere Teams mussten erfahren, dass man die Rechnung nie ohne die Frankfurter machen sollte. Wenngleich es in den Folgeminuten nicht danach aussah, als würden die Löwen noch einmal ins Spiel zurückfinden. Erst die erste Strafzeit der Partie brachte wieder Ruhe und Übersicht ins Löwen-Spiel. In der 29. Minute musste René Kramer auf die Strafbank, nachdem er Marius Erk gefoult hatte. In den nächsten zwei Minuten scheiterten die Hessen gleich mehrfach am gut aufgelegten Eisenhut. Tousignant probierte es mit einem harten Schuss (30.). Mitchell und Proft scheitern mit Rebounds nach einem Faber-Schuss (30.). Lewandowski hatte ebenfalls seine Chance (31.).

Drei Tore in 3:13 Minuten
Doch auch nach dem Powerplay gaben die Löwen weiter Gas und kamen in der 35. Minute zum verdienten ersten Tor: Aus kurzer Distanz schob Lewandowski eine Hereingabe von hinter dem Tor am Keeper der Dresdner vorbei in die Maschen. Kurz darauf kassierte Eisenhut eine Strafe wegen Stockschlags. Während ein Teamkollege für seinen Goalie auf der Strafbank brummte, fiel der 2:3-Anschluss. Faber wartete und wartete, dann zog er ab. Mitchell schob sich geschickt ins Bild des Torhüters und fälschte den Schuss unhaltbar ab (36.).

Und ganz offensichtlich hatte Frankfurts Kapitän und Topscorer Lust am Tore schießen gefunden. Denn nur eine Minute später traf er zum 3:3-Ausgleich. Wieder war viel Verkehr vorm Tor der Dresdner. Eisenhut war die Sicht komplett genommen und Mitchells Schuss von der blauen Linie fand seinen Weg durchs Getümmel ins Netz (39.).

Kurz vor Ende des 2. Drittel leistete sich dann aber auch Mitchell einen Fehler, als er einen Puck leichtfertig an der blauen Linie verlor und sich anschließend nur mit einem Foul zu helfen wusste. Dresden fuhr in der folgenden Überzahl wütende Angriffe, scheiterte aber mehrfach an Kucis.

Drei Gegentore in 3:47 Minuten
Die anschließende Pause hat den Löwen dann aber offensichtlich nicht gutgetan. Denn anstatt mit breiter Brust aus der Kabine zu kommen, ließen sie die Hausherren wie schon zu Beginn der Partie schalten und walten. Die Folge war eine Strafe gegen Hüttl. Doch noch funktionierte das Unterzahlspiel. So hätten Tousignant und Mitchell bei einem Konter sogar die Führung erzielen können, doch der Pass der Frankfurter Nummer 7 auf seinen Reihenkollegen kam zu spät (44.).

Doch kaum waren die Löwen wieder komplett, verzettelten sie sich hinterm eigenen Tor. Gleich mehrfach musste Kucis retten (47.). Als Frankfurt sich endlich aus der Umklammerung befreien konnte, setzte es die nächste Strafe – diesmal gegen Lewandowski. Und die sollte Folgen haben. Nach einem Schuss von der blauen Linie schafften es die Löwen nicht vorm eigenen Tor aufzuräumen. Kramer bedankte sich mit einem Schuss aus kurzer Distanz zum 4:3 (50.).

Das Spiel wiederholte sich in der 51. Minute: Nach einer Strafe gegen Dalton Yorke konnte Kucis einen Schuss von außen nicht sichern. Der zweite Rebound landete dann im Netz. Nick Huard war der Torschütze. Den Schlusspunkt setzten die Dresdner wieder nur drei Minuten später, als Knackstedt durch die Defensive der Löwen tanzte und Kucis keine Chance ließ. Sämtliche Angriffsbemühungen der Löwen in den Schlussminuten liefen gegen tiefstehende Sachsen ins Leere.

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