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Löwen gewinnen gegen die Falken

Begleitet von rund 600 Fans gewinnen die Löwen ein umkämpftes Spiel in Heilbronn mit 6:3.

Þ03 Februar 2019, 22:23
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frankfurt
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Die Löwen setzen ihren Weg auf der wiedergefundenen Erfolgsspur weiter fort - und an diesem 44. Spieltag der DEL2-Saison 2018/2019 mit großer Unterstützung ihrer Fans. Rund 450 Fans im Sonderzug, dazu noch rund 150 Anhänger per Bus und Auto sorgten für eine „Löwen-Invasion“ in Heilbronn, welche die Löwen auf dem Eis mit einem 6:3 (2:0,3:2,1:1)-Erfolg krönten. Max Faber, Matt Pistilli (2), Lukas Koziol, Adam Mitchell und Debütant David Skokan erzielten die Tore für die Löwen, Ilya Andryukhov verbuchte 32 Saves.

Nachspiel
In der NHL vergangener Tage wäre die heutige Partie wahrscheinlich gleich mit mehreren Fights eröffnet worden. In der letzten Begegnung zwischen Löwen und Falken (6:2 Sieg der Löwen am 30.12.2018) agierten die Falken mehrfach „übermotiviert“, was in den Schlussminuten schon zu einigen Fights führte. Ob die Differenzen damit restlos geklärt wurden, sei dahingestellt - aber die Zeit der "Brawls" ist im modernen Eishockey, erst Recht in Europa, auch vorbei. Was aber längst nicht heißt, dass das Spiel emotionslos ist.

Speziell im Kontrast zur recht brav begonnenen Partie vom Freitag war an diesem Sonntag durchaus eine gewisse „Grundaggressivität“ bei beiden Teams von Beginn an spürbar. Erstmals brach sich diese schon in der 3. Minute als zuerst Roope Ranta, seiner Zeichens eigentlich eher Techniker als Tischler, versuchte den Puck an der Bande mit einem hohen Ellenbogen gegen den Löwen-Verteidiger zu erobern und im darauf folgenden Powerplay beide Mannschaften vor allem in den Spielunterbrechungen immer wieder kleinere Zärtlichkeiten austauschten - wobei diese in der ganzen Partie nie das Level des Hinspiels erreichten.

Kleine Strafen, viele Tore
Auch als die Partie ab dem 2. Drittel nochmals an Intensität gewann und die Zahl der Strafen zunahm, blieb das Spiel grundsätzlich fair - was möglicherweise auch daran lag, dass Heilbronn länger im Spiel war als bei der Partie in Frankfurt.

Zwar gingen die Löwen in der 28. Minute schon mit 3:0 in Führung, doch noch bevor bei den Falken Frust einziehen konnte, kam Heilbronn zum Anschluss. Ranta nutze, dass die Löwen zuvor zwei Gelegenheiten zum Klären der Zone verpassten und traf im zweiten Powerplay der Hausherren zum 1:3 (29.). In der Spielminute zuvor traf Koziol für die Löwen zum zwischenzeitlichen 3:0 als er einen Rebound nach einem initialen Schuss von Carter Proft aus kurzer Distanz versenkte (28.).

Heilbronns Anschlusstreffer konterten die Löwen allerdings eiskalt: Mit dem 4:1, direkt im Wechsel nach dem Gegentor. Von der blauen Linie brachte Tim Schüle den Puck einfach in Richtung Tor, der kreuzende Skokan fälschte die Scheibe in der Luft perfekt und für Falken-Goalie Florian Mnich unhaltbar nach unten ins Tor ab (30.).

Einstand nach Maß
Pünktlich zum Sonderzug-Spiel gab Neuzugang David Skokan seinen Einstand im Trikot der Löwen. Anstelle von Antti Kerälä centerte Skokan die 1. Reihe der Löwen zwischen Mathieu Tousignant und Mitchell. Kerälä, Tousignant und Mitchell harmonierten zuletzt gut und waren nicht nur für einige wichtigen Tore verantwortlich, sondern vor allem auch für effektive Verteidigung der gegnerischen Topreihe. Die Coaches der Löwen hatten sich aber für eine Rotation entschieden, die nun erstmals zum Einsatz kam. Und auch mit Skokan in der Mitte war die Formation eine der auffälligsten und nicht umsonst bei den wichtigsten Wechseln stets auf dem Eis. Und mit dem Empty Netter von Mitchell (58.) manifestierten sie auch den Sieg der Löwen.

Das 6:3 der Löwen war allerdings bei weitem kein Erfolg nur einer Sturmreihe. Vor allem bei 5-gegen-5 waren die Löwen in der kompletten Partie das bessere Team. Lediglich für die Führung benötigten die Löwen ein Überzahl: In der 9. Minute besorgte Max Faber das 1:0 als er, für ihn ungewohnt, kein One-Timer aus der Halbposition versenkte, sondern den Rebound nach einem Schuss von Mitchell über die Linie drückte.

Heilbronn versuchte den Spielaufbau der Löwen stets früh zu stören, doch die Löwen umgingen das Falken-Forechecking mehrfach souverän. Am besten gelang ihnen das vor dem 2:0 als Dalton Yorke das Spiel mit einem guten Pass auf Brett Breitkreuz öffnete. Der ließ in der neutralen Zone für den mit Anlauf durchstartenden Pistilli abtropfen, welcher mit dem Puck einmal quer durch Heilbronns Zone zog, Mnich zu einer Seitwärtsbewegung zwang und den Goalie dabei mit einem perfekt platzierten Flachschuss überwand (19.).

Selbstverordnete Spannung
Nach dem 3:0 wie auch dem schnellen 4:1 als Antwort auf Heilbronns Anschlusstreffer, hätten die Löwen die Partie eigentlich vollständig unter Kontrolle verwalten können, doch mit insgesamt fünf Strafen zwischen der 31. und der 53. Minute gaben sie Heilbronn Chancen im Spiel zu bleiben.

Mit dem Momentum aus dem Powerplay glückte Derek Damon in der 35. Minute ein Flipper-Tor, bei dem er einen Distanzschuss von Patrick Kurz abfälschte und der Puck vom Rücken Andryukhovs zum 2:5 ins Tor der Löwen kullerte.

Das Penalty-Killing der Löwen agierte auch heute wieder gut und verhinderte in der Folge mehrfach einen weiteren Anschlusstreffer der Falken, war zum Auftakt des 3. Drittels allerdings dennoch ein zweites Mal geschlagen, als ein Schlagschuss von Justin Kirsch den Weg von der blauen Linie ins Tor fand (46.).

Rechtzeitig zur Crunch-Time allerdings stellten die Löwen die Hinausstellungen auf ihrer Seite ein und spielten ihre Vorteile bei 5-gegen-5 auf dem Eis gekonnt aus. Ein ums andere Mal rannten die Falken im Löwen-Drittel umher, ernsthaft gefährlich wurde es aber nur in wenigen Szenen. Mehrfach blockten die Löwen Abschlüsse der Falken aus der Distanz und eigentlich nur, wenn sie die Zone einmal nicht klärten, kamen die Hausherren zu besseren Gelegenheiten. Dann aber war spätestens bei Andryuhkov Schluss, der wieder einmal mit einigen herausragenden Reaktionen glänzte.

Als die Falken gut zwei Minuten vor dem Ende durch Herausnahme des Torhüters nochmal ein Überzahl erzwangen, dauerte es ganze elf Sekunden, ehe Mitchell nach einem Puckgewinn aus der neutralen Zone ins leere Tor traf und damit nicht nur den 6:3-Endstand erzielte, sondern auch den offiziellen Startschuss zur Feierei auf der Rückfahrt im Sonderzug gab.

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