Die Toronto Maple Leafs dürfen sich darüber freuen, offiziell das Ticket für die Stanley Cup Playoffs gelöst zu haben. Die Genugtuung ist umso größer, da die entscheidenden Punkte mit einem 3:2-Heimsieg in der Scotiabank Arena gegen die Florida Panthers kamen. Die Maple Leafs befinden sich auf der Zielgeraden der regulären Saison in einem Dreikampf um den ersten Platz in der Atlantic Division mit den Panthers und den Tampa Bay Lightning.
„Das war heute ein Kampf“, gestand Trainer Craig Berube. „Das erste Drittel fand ich wirklich gut, wir sind aufs Eis gegangen und haben unser Spiel gemacht. Im zweiten Drittel haben sie Druck gemacht und wir haben durchgehalten. Im dritten Drittel waren wir wieder besser und haben konzentriert gespielt.“
Schock nach Drittelpause, starke Antwort
Aufgrund des Dreikampfs um die Tabellenspitze in der Division war es eine wichtige und hart umkämpfte Partie. Zunächst gab es allerdings eine bittere Pille für die Maple Leafs. Nach einem torlosen ersten Drittel brauchten die Panthers im zweiten Spielabschnitt nur 63 Sekunden, um in Führung zu gehen.
Die Antwort der Maple Leafs konnte sich aber sehen lassen. Sie trotzten einem Ansturm der Panthers im zweiten Drittel und erzielten in der 32. Minute sogar den Ausgleich, als John Tavares einen Schuss von William Nylander abfälschte. Für Nylander war es der 80. Punkt der Saison. Er ist erst der fünfte Schwede nach Mats Naslund, Peter Forsberg, Daniel Alfredson und Henrik Sedin, der diese Marke in vier Saisons in Folge knackt. Für Tavares war es bereits das 36. Saisontor.
„Es fühlt sich immer gut an, wenn man seinen Beitrag leisten kann und den Puck ins Tor befördert“, freute sich Tavares. „Ich versuche aber, durch sowas nicht zu sehr abzuheben oder mich runterziehen zu lassen. Ich genieße es natürlich, es hilft dem Team, aber wir müssen weiter konzentriert spielen und uns nicht ablenken lassen.“
Im Schlussabschnitt legten Mitch Marner (51.) und Matthew Knies (56.) die anderen beiden Tore nach und brachten Toronto mit 3:1 in Führung. Sam Reinharts (58.) 2:3 für die Panthers war nur noch Ergebniskosmetik.
„Wir haben einfach durchgehalten“, erklärte Marner. Ich weiß nicht, was die Statistik über die Torchancen sagt, aber es schien ein langsames Spiel zu sein, wenig Platz und wir mussten kämpfen. Wir hatten ein gutes erstes Drittel. Das zweite Drittel war nicht unsere beste Leistung, aber wir haben durchgehalten.“
Stolarz hält Toronto den Rücken frei
Wichtig für den Sieg war einmal mehr Torwart Anthony Stolarz. Der Schlussmann kam am Ende auf 29 Saves, von denen er alleine 15 im zweiten Drittel liefern musste, als er von den Panthers regelrecht belagert wurde.
„Am Ende ist es mein Job, den Puck zu stoppen“, kommentierte Stolarz schlicht. „Bobrovsky hat auf er anderen Seite eine Parade nach der anderen gezeigt, da wusste ich, dass ich auf dem Posten sein muss. So wird es auf dem Weg in die Playoffs aber jeden Abend sein. Die Teams kämpfen um ihre Position, ihre Torhüter werden fit sein und da muss ich mitziehen.“
Stammgäste behalte ihren Playoff-Platz
Mit ihre Punkten 95 und 96 sicherten die Maple Leafs sich ihren Platz in den Playoffs. Das ist längst nichts Neues mehr für das Team und seine Fans. Toronto nimmt bereits zum neunten Mal in Folge an der Endrunde teil. Das ist die längste aktive Serie der NHL.
„Es ist super, sich den Platz zu sichern“, sagte Marner. „Das ist am Anfang der Saison natürlich das Ziel. Deshalb ist das super, aber wir müssen die Saison zu Ende spielen. Es steht noch viel auf dem Spiel.“
Enges Rennen in der Atlantic Division
Die Maple Leafs (46-25-4) liegen in der Atlantic Division mit 96 Zählern nach 75 Spielen nur drei Punkte vor den Tampa Bay Lightning (44-25-5), die noch ein Spiel mehr vor sich haben. Die Panthers (44-27-4) folgen mit 92 Punkten auf dem dritten Rang und haben ebenfalls 75 Spiel bestritten.
Das Spiel am Mittwoch war hart umkämpft und anstrengend, doch Toronto darf nicht nachlassen. Der erste Platz würde das Heimrecht in den ersten beiden Playoff-Runden bedeuten, ein Vorteil, der entscheidend sein könnte.
„Ich glaube, das ist insgesamt die Art von Spiel, die wir gegen Florida spielen mussten“, analysierte Berube. „Es gibt keinen Platz, man muss sich seine Räume erkämpfen, viel laufen und vor dem eigenen Tor arbeiten. Man muss Zweikämpfe gewinnen... Wir hatten keinen Platz auf dem Eis, aber unser Team hat gearbeitet und einen guten Job gemacht.“
Vor Berube und seiner Mannschaft liegt noch ein schwieriges Restprogramm. Von den verbleibenden sieben Gegnern geht es nur für die Buffalo Sabres um nichts mehr. Die Carolina Hurricanes haben sich in der Metropolitan Division bereits für die Playoffs qualifiziert und wollen mit einem guten Lauf in die erste Runde gehen.
Die Detroit Red Wings, Montreal Canadiens und die Columbus Blue Jackets, die am Samstag in Toronto zu Gast sind (7 p.m. ET; NHL.tv; So. 1 Uhr MEZ), kämpfen um die Wildcards in der Eastern Conference. Am Dienstag und Mittwoch treffen die Maple Leafs jeweils auswärts auf die Panthers und Lightning.