Ich bin stolz auf meine Mannschaft“. Hannu Järvenpää, der Trainer der Roten Teufel, war nach dem 4:1 (0:0, 2:0, 2:1)-Erfolg im Nachholspiel gegen die Bayreuth Tigers erleichtert. Die Gäste, wie wegen Corona in den letzten zehn Tagen in Quarantäne verbracht hatten, entpuppten sich als laufstarker und unangenehmer Gegner. „Sie sind gefährlich“, hatte der finnische Coach des EC vorher gewarnt. Diese Einschätzung bestätigte die Truppe von Petri Kujala, dem ehemaligen Coach der Nauheimer. Und so geriet der vierte Sieg im fünften Pflichtspiel der noch jungen DEL2-Saison etwas zu hoch, war aber letztendlich verdient. Beeindruckend: Torwart Felix Bick, der einmal mehr seine Qualitäten mit zahlreichen Paraden unter Beweis stellte. Und ein anderer Akteur ragte ebenfalls heraus: Andi Pauli markierte jeweils in Überzahl seine ersten beiden Treffer in dieser Runde und avancierte mit Bick zum Matchwinner.
Zum Spiel: Das erste Drittel verlief zerfahren. Der EC bekam gleich zu Beginn zweimal die Gelegenheit, in Überzahl zu spielen. Umständlich agierten die Roten Teufel. Bayreuth jedoch verbuchte in numerischer Unterlegenheit zwei gute Konterchancen, doch im Abschluss fehlte bei den Tigers die Entschlossenheit. Die beste Gelegenheit für Bad Nauheim resultierte aus einem Konter. Als der Ex-Bayreuther Tomas Schmidt die Strafbank drückte, liefen Freddy Cabana und Maxi Glötzl einen Konter, aber der 18jährige Verteidiger verpasste knapp. So blieb es nach 20 ausgeglichenen Minuten beim torlosen Remis.
Ein Festival an klaren Torchancen lieferte der zweite Abschnitt. Simon Gnyp und Andi Pauli versiebten zunächst für den EC in aussichtsreichen Positionen. Auf der anderen Seite scheiterten die Bayreuther Martin Davidek und Kevin Kunz, die mutterseelenallein vor Felix Bick auftauchten. Der EC-Keeper gewann jeweils das Duell und erwies sich einmal mehr als starker Rückhalt. Und schließlich konnte der erste Treffer bejubelt werden. James Arniel, der mit Cason Hohmann und Andi Pauli einmal mehr prima harmonierte, traf in der 30. Minute zum erlösenden 1:0. Wenig später wanderte der Bayreuther Markus Lillich auf die Strafbank. Der EC agierte druckvoll und wurde belohnt. Andi Pauli markierte mit seinem ersten Saisontreffer das umjubelte 2:0.
Als Andi Pauli im Powerplay zum 3:0 in der 46. Minute traf, schien die Partie gelaufen. Aber Bayreuth steckte nicht auf und kam ebenfalls in Überzahl durch Timo Walther zum 3:1 (47. Minute). Es folgte ein offener Schlagabtausch, Chancen gab es in der schnellen Partie hüben wie drüben. Martin Davidek tauchte in der 55. Minute wie aus dem Nichts frei vor Felix Bick auf, aber auch diese riesige Möglichkeit versiebte der Bayreuther Angreifer. „Vor dem Tor waren wir entschlossener“, lobte Järvenpää. Sein Kollege Kujala nahm kurz vor dem Ende seinen guten Keeper Timo Herden vom Eis, schickte einen sechsten Feldspieler ins Rennen, doch der Puck landete wenige Sekunden später über Kelsey Tessier und Maxi Glötzl bei Freddy Cabana, der keine Mühe hatte, die Scheibe zum 4:1-Endstand ins verwaiste Tor der Tigers zu schlenzen.