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Manchmal brauchen Spieler in einer neuen Umgebung nicht lange, um sich einzugewöhnen. Beim 6:5-Sieg seiner Tampa Bay Lightning gegen die Buffalo Sabres am Donnerstag war es Oliver Bjorkstrand, der erst am Tag zuvor den Weg von den Seattle Kraken nach Florida gefunden hatte. Er sicherte seinem neuen Team mit dem Treffer zum Endstand zu Beginn des dritten Spielabschnitts (42. Minute) den Erfolg in einem spektakulären Eishockeyspiel.
Er ist damit der fünfte Spieler in der Geschichte des Franchise, dem in seinem ersten Auftritt für die Organisation der Siegtreffer gelang. Vor ihm schafften dieses Kunststück nur Ross Colton (24. Februar 2021), Nikita Kucherov (25. November 2013), Freddy Modin (2. Oktober 1999) und Ken Hodge Jr. (7. Oktober 1992).
Bjorkstrand und Gourde mit gelungenem Debüt nach Wechsel
Der gemeinsam mit Bjorkstrand nach Tampa gekommene Yanni Gourde lieferte in der Amalie Arena die Vorarbeit zu dessen Treffer. Es war der krönende Abschluss eines wilden Spiels, das die Zuschauer mit elf Toren verwöhnte und bis zur Schlusssirene spannend und umkämpft blieb.
Nach dem Spiel zeigten sich beide Neuzugänge der Lightning in Bezug auf ihr Debüt für das neue Team begeistert. Das dürfte auch daran liegen, dass sie sich plötzlich mitten im Kampf um die Stanley Cup Playoffs befinden. Tampa Bay rangiert in der Atlantic Division auf Rang drei. Der Vorsprung auf die Columbus Blue Jackets, die mit 68 Punkten den ersten Wildcard-Rang in der Eastern Conference innehaben, beträgt für die Lightning (78) bereits stolze zehn Zähler.
Guentzel glänzt gegen Buffalo mit Hattrick
Mit drei Toren in dieser Begegnung durfte sich zudem Jake Guentzel über einen gelungenen Abend freuen. Die Lightning steigerten ihre Saisonbilanz durch diesen Heimsieg auf 37-21-4. Das Team hat zehn seiner letzten elf Spiele gewonnen. Nikita Kucherov verbuchte gegen die Sabres zwei Vorlagen und Torhüter Andrei Vasilevskiy zeigte an diesem Abend 28 Paraden.
Bjorkstrands siegbringender Treffer nach 1:40 Minuten im dritten Spielabschnitt fiel, als er einen Abpraller nach einem Schuss von Kucherov erfolgreich in die Maschen des Tores versenkte. „Ich habe nur versucht, in der Nähe des Tors zu bleiben“, erklärte Bjorkstrand hinterher. „Ich sah, dass Kucherov den Puck hatte, also dachte ich mir, dass wahrscheinlich etwas passieren würde. Yanni Gourde hat gut abgeschirmt, und der Puck kam irgendwie vor mir an. Ich habe ihn nur reingestupst. Für jeden Spieler in einem neuen Team ist es schön, das erste Tor zu erzielen, ohne zu viel darüber nachzudenken. Es ist großartig, dass wir einen Weg gefunden haben, zu gewinnen“, gab der Siegtorschütze ergänzend zu Protokoll.
„Wir hatten ein paar Chancen, und ich wollte in der Nähe des Tores sein und helfen, etwas zu schaffen“, sagte Gourde nach seiner geglückten Premiere bei seinem zweiten Aufenthalt in Tampa. Er spielte bereits zwischen 2015 und 2021 für die Lightning, bevor es ihn nach Seattle zog. „Ich habe mich so für Oliver gefreut, dass er dieses Tor geschossen hat“, zeigte er sich bescheiden.
Lightning-Coach Cooper lobt Neuzugänge
Der Trainer der Lightning, Jon Cooper, hob die Auftritte der beiden Neuen in seiner Analyse hervor. „Ich fand, dass beide Jungs, dafür, dass sie vor nur 48 Stunden noch drei Zeitzonen entfernt gespielt haben, eine herausragende Leistung gezeigt haben. Man muss anerkennen, dass sie zwei unserer besten Stürmer da draußen waren.“
Sabres müssen nächsten Rückschlag hinnehmen
Auf der Gegenseite war die Stimmung nach dem Spiel deutlich weniger positiv, nachdem die Sabres eine zwischenzeitliche 5:3-Führung noch verspielt hatten. Rasmus Dahlin und JJ Peterka erzielten an diesem Abend jeweils ein Tor und gaben eine Vorlage für die Vertretung aus Buffalo (24-31-6), die damit fünf Niederlagen in Folge (0-4-1) hinnehmen musste. Goalie Ukko-Pekka Luukkonen konnte mit seinen 20 Saves die Niederlage letztendlich auch nicht verhindern.
Dennoch gab sich Coach Lindy Ruff nach der erneuten Pleite nicht völlig unzufrieden. „Die ersten fünf Minuten des Spiels haben mir nicht gefallen, aber danach haben wir meiner Meinung nach gut gespielt und viele Spielzüge gemacht. Es hätte eigentlich für einen Sieg reichen müssen“, befand er.
Erstes Drittel mit spektakulärem Verlauf
Der abwechslungsreiche Abend begann vielversprechend für die Gastgeber. Nick Paul brachte Tampa Bay in der fünften Minute mit 1:0 in Führung, als sein Passversuch von Connor Clifton mit dem Schlittschuh abgefälscht wurde und ins Tor ging. Dahlin glich das Spiel in der sechsten Minute zum 1:1 aus, als er in der neutralen Zone die Kontrolle über den Puck übernahm und einen Handgelenksschuss an Vasilevskiy vorbei schoss.
„Zu viele egoistische Spielzüge, ich habe außerdem eine dumme Strafe bekommen, das ist schlecht“, zeigte sich Torschütze Dahlin nach Spielende durchaus selbstkritisch. „Wir hatten eine Menge Chancen, wir konnten sie nur nicht nutzen. Wir haben sie in unser Drittel kommen lassen und sie haben einfache Tore geschossen. Das ist frustrierend“, beklagte er.
Darren Raddysh brachte die Lightning mit einem Schuss vom Anspielpunkt, der von Bowen Byrams Schläger abgefälscht wurde und über Luukkonen hinwegging, mit 2:1 (7.) in Führung. Alex Tuch glich in der neunten Minute mit einem Schuss vom rechten Kreis, der Vasilevskiy am langen Pfosten überwand, abermals aus. Es war sein fünftes Tor in den letzten sechs Spielen. Peyton Krebs brachte Buffalo noch vor Drittelende mit einem Schuss von der Blauen Linie nach einem Pass von Ryan McLeod mit 3:2 (18.) in Führung.
Sabres verspielen im Mitteldrittel eine Zwei-Tore-Führung
Guentzel glich das Spiel nach 58 Sekunden im zweiten Drittel mit seinem ersten Treffer des Tages zum 3:3 aus, als er den Puck nach einem Pass von Erik Cernak von der Torlinie aus an Luukkonen vorbeischob. „Wir haben durchgehalten“, befand Guentzel. „Wir wissen, dass sie eine starke Offensive haben, also muss man einfach dranbleiben. Eines dieser Spiele, die das ganze Jahr über passieren.“ Tage Thompson brachte die Sabres mit einem Powerplay-Tor in der 30. Minute mit 4:3 in Führung. Er schoss mit dem Handgelenk von oberhalb des linken Kreises und überwand Vasilevskiy auf der Stockseite. Peterka erhöhte in der 33. Minute sogar auf 5:3 für die Gäste, als er Kucherov zu einem Scheibenverlust zwang und einen Handgelenksschuss vom rechten Kreis am Goalie vorbei in die Maschen des Tores schoss. Es war Peterkas 19. Saisontreffer.
„Unser Angriff war da, aber wir haben ihnen einfach zu viel gegeben“, sagte der Buffalos Stürmer Dylan Cozens. „Sie sind ein Team, das Kapital daraus schlägt, wenn man ihnen Chancen gibt, und das haben sie getan. Wenn wir zwei Minuten vor Ende des zweiten Drittels mit zwei Toren in Führung liegen, müssen wir einen Weg finden, dieses Drittel zu beenden und mit zwei Toren Vorsprung in das dritte zu gehen, was uns offensichtlich nicht gelungen ist.“
Guentzels zweites Tor des Spiels verkürzte den Spielstand in der 38. Minute zunächst auf 4:5, als er aus kurzer Distanz nach einem Pass von Brayden Point traf. Er vollendete seinen Hattrick in der 39. Minute mit einem Überzahl-Tor zum 5:5, einem One-Timer vom rechten Kreis nach einem Pass von Brandon Hagel. Der Hattrick war Guentzels zweiter in dieser Saison und der siebte seiner NHL-Karriere. „Es war einfach ein gutes Spiel von Hagel, ich habe nur versucht, mich freizulaufen“, sagte Guentzel, der nach seinem Dreierpack bei 32 Saisontoren steht. „Offensichtlich hat er sich gut verkauft und es mir ziemlich leicht gemacht.“
Hedmans Verletzung trübt Freude in Tampa
Die Entscheidung zu Gunsten der Hausherren fiel dann zu Beginn des finalen Spielabschnitts durch die beiden Neuzugänge der Lightning. Einen Wehrmutstropfen musste Tampa Bay aber verkraften: Verteidiger Victor Hedman verließ das Spiel vorzeitig im ersten Spielabschnitt (2:57 Minuten Eiszeit) und kehrte nicht mehr zurück. Trainer Cooper hatte zunächst keine weiteren Informationen über die Schwere der Verletzung.
