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NEV: Ratingen und Dortmund die Gegner.

Þ16 Dezember 2010, 10:07
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Dank der Kontakte der Ratinger Verantwortlichen nach Düsseldorf und Essen blieben die üblichen Eingewöhnungsprobleme jedoch aus, weil ein Großteil der Neuzugänge bereits bei diesen Klassenkonkurrenten gemeinsam aktiv war. Welches Potenzial in der jungen Mannschaft steckt, wurde bereits zu Saisonbeginn deutlich, als sich die Aliens mit vier Auftaktsiegen an die Tabellenspitze setzten.

Nachdem die zum Teil holprig gestarteten Favoriten inzwischen ihrer Rolle gerecht werden, ist der anvisierte vierte Platz jedoch vorerst in weite Ferne gerückt. Ähnlich wie in Neuss muss man auch in Ratingen feststellen, dass die finanziell bedingten Leistungsunterschiede in der Oberliga erheblich sind. Zwar konnten die Außerirdischen gerade bei den Duellen gegen die mit zahlreichen Profis angetretenen Favoriten überzeugen, Zählbares in Form von Punkten ernteten sie dabei jedoch zu selten. Dabei ist das sportliche Konzept durchaus sinnvoll, ist doch gerade die dritthöchste deutsche Spielklasse durch ihre Struktur ideal für die Förderung talentierter Nachwuchsspieler geeignet. So konnte man nach der Abmeldung der DEG Metro Stars II einige Leistungsträger an den Sandbach locken und gleichzeitig mit dem großen Nachbarn vereinbaren, dass dessen Talente aus der Deutschen Nachwuchs Liga parallel mit Förderlizenzen für die Oberliga ausgestattet werden. Auch an der nordöstlichen Stadtgrenze wurde man auf der Suche nach Verstärkungen fündig, von den Moskitos aus Essen schloss sich ein Sextett den Dumeklemmer-Städtern an. Da sich unter den Neuzugängen beispielsweise mit Torhüter Torsten Schmitt und Allrounder Christian Kohmann routinierte Führungsspieler befanden, passte die Struktur im neu zusammengestellten Kader. Der Versuch, langfristig im Kampf um Platz vier mitzumischen, ist angesichts der Investitionen des favorisierten Quartetts jedoch ein sehr ehrgeiziger und fand in Person von Trainer Czeslaw Panek ein erstes Opfer. Der Übungsleiter wurde Ende November nach Niederlagen gegen die Mittelfeld-Konkurrenten aus Hamm und Herne von seinen Aufgaben bei der 1. Mannschaft entbunden. Mit einem noch zu verpflichtenden Nachfolger würde man gerne einen neuen Anlauf nehmen, da sich auch das erfolgsverwöhnte Ratinger Umfeld nicht mit Mittelmaß anfreunden möchte. Einen Sieg in Neuss dürfte das übergangsweise von Dennis Burat und Christian Kohmann trainierte Team fest eingeplant haben, konnte man doch die bisherigen Duelle mit 6:3 und 7:1 für sich entscheiden. Kampflos werden die NEV-Cracks die begehrten Punkte jedoch nicht überlassen, so dass auf ein interessantes Derby gehofft werden darf.

Am Sonntag reist die Mannschaft von Trainer Andrej Fuchs ins Westfalenland. Der EHC Dortmund stellt als aktueller Spitzenreiter das Maß aller Dinge in der Oberliga West dar. Bei den Westfalen zahlt es sich aus, dass man bereits Anfang August mit einer intensiven Vorbereitung begann, durch die sie der Konkurrenz zu Saisonbeginn taktisch und konditionell überlegen waren. Die Leistung der jungen Truppe ist um so höher zu bewerten, weil diese frühzeitig personelle Rückschläge hinnehmen musste. Mit dem Kanadier David Burgess, Damian Martin, Felix Schümann und Thomas Ziolkowski fielen nacheinander Offensivkräfte mit überwiegend langfristigen Verletzungen aus. Die Personalprobleme blieben jedoch lange Zeit ohne Folgen. Erst in den vergangenen vier Wochen zeigten die Westfalen vereinzelt Schwächen und unterlagen in drei Spitzenspielen knapp.Trainer Frank Gentges verweist in dem Zusammenhang gerne darauf, dass die Teams aus Essen, Bad Nauheim und Duisburg höhere Personalkosten in Kauf nehmen als der EHC und gibt die Favoritenrolle an die Konkurrenz ab. Angesichts der Qualität im Dortmunder Kader und einigen bereits getätigten Nachverpflichtungen scheint den Bierstädtern die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga dennoch sicher zu sein. Dass die Gäste für den NEV eine extrem hohe Hürde darstellen, wurde bei den bisherigen Duellen (1:5 und 1:3) deutlich, bei denen Neuss zu keiner Zeit eine Siegchance hatte. Den einzigen Erfolg fuhr der NEV in dieser Woche im Pokal-Viertelfinale ein, das die Westfalen ihrem Gegner allerdings verletzungsbedingt kampflos überließen. Beim ersten Aufeinandertreffen in Dortmund wird dies vermutlich ganz anders aussehen, so dass den NEV am Sonntag ab 19 Uhr eine schwere Aufgabe erwartet.

eishockey.net / PM Neuss

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