Der EC Pfaffenhofen steht als Absteiger aus der Eishockey-Bayernliga fest. Nach der Niederlage am Freitag verlor das Team von Interimstrainer Michael Pfab auch das alles entscheidende siebte Spiel in der finalen Play-down-Runde („Best-of-Seven“) gegen den ESV Buchloe mit 1:2 (1:0, 0:1, 0:1) und muss in die Landesliga absteigen.
Vor einer beachtlichen Kulisse (rund 650 Zuschauer), davon zahlreiche Fans aus Buchloe, hatten die Gäste im ersten Drittel etwas mehr von der Partie. Das erste Tor machten aber die Pfaffenhofener. Buchloes Adrian Weis hatte gerade seine Strafzeit abgesessen, da bediente Robert Neubauer Kareeem Hätinen, der am kurzen Pfosten zum 1:0 einschoss (13.). Die Buchloer, die ECP-Torjäger Jan Tlacil erneut in Manndeckung nahmen, zeigten sich davon unbeeindruckt und hatten mehrere Chancen auf den Ausgleich. ECP-Goalie Justin Köpf zeigte sich bei Schüssen von Felix Schurr und Alexander Krafcyzk aber auf dem Posten.
Im zweiten Drittel schenkten sich beide Teams nichts. Buchloe, nach vorne gepeitscht von seinem lautstarken Anhang, überstand zunächst eine Strafzeit für Krafcyzk unbeschadet und kam vier Minuten später durch Benedikt Diebolder zum Ausgleich (29.). Es ging jetzt hin und her. Der ECP traf auf der Gegenseite den Pfosten, doch auch die Gäste hatten noch eine Großchance. Kurz vor Schluss des Abschnitts verpasste es der ECP, einen Wechselfehler der Gäste zu nutzen. Markus Vaitl musste bei Buchloe auf die Strafbank, doch die Kreisstädter agierten vor dem gegnerischen Tor zu kompliziert und trafen falsche Entscheidungen, sodass es mit einem 1:1 ins letzte Drittel ging.
In diesem waren die Gäste aus dem Allgäu die cleverere Mannschaft, weil sie komplett ohne Strafzeit auskamen, während beim ECP nach fünf Minuten Oliver Eckl wegen Haltens auf die Strafbank musste. Dies nutzten die Gäste, die jetzt enormen Druck machten, zum entscheidenden Tor. Vaitl schoss nach einem Gestocher vor dem ECP-Kasten zum 2:1-Endstand ein (48.). Auf der Gegenseite hatte Kareem Hätinen den Ausgleich auf dem Schläger, er entschied sich aber für einen zu ungenauen Querpass, anstatt selbst abzuschließen. Mit dem Mut der Verzweiflung warf der ECP in den Schlussminuten alles nach vorne, wirkte dabei auch verkrampft. Buchloes Keeper Dominic Guran parierte noch mehrmals stark – unter anderem beim Schuss von Leonard Mössinger – dann war die ECP-Niederlage im entscheidenden siebten Spiel besiegelt. Die Buchloer jubelten lautstark und feierten mit ihren Fans, die Pfaffenhofener verließen mit hängenden Köpfen das Eis.
ECP-Interimstrainer Pfab hatte, wie schon in den vorherigen Partien der Serie, auch dieses Mal ein extrem enges Spiel gesehen. „So eine Play-down-Serie ist Nervenkrimi pur. Immer waren ein, zwei Fehler entscheidend – auch dieses Mal. Wir haben einfach zu viel liegen gelassen und zu oft erst im letzten Drittel das Eishockey-Spielen angefangen“, sagte Pfab. Dass Buchloes Trainer Christian Vaitl im Anschluss ein großes Lob für den ECP übrig hatte, konnte die Pfaffenhofener verständlicherweise kaum trösten. „Meiner Ansicht nach war die gesamte Serie auf gutem Bayernliga-Niveau und dazu hat auch Pfaffenhofen seinen Teil beigetragen. Die Serie hätte auch ohne weiteres in die andere Richtung kippen können“, fand der Buchloer Coach. Seiner Ansicht nach hatte sich der ECP in den Spielen unter Pfab in der Defensive gesteigert. „Zudem hat uns euer Torjäger Jan Tlacil Kopfzerbrechen bereitet, es war die richtige Entscheidung, ihn in Manndeckung zu nehmen“, fand Vaitl. Er wünschte den Pfaffenhofener, dass sie vielleicht „über einen Weg am Grünen Tisch“ doch noch in der Bayernliga bleiben.
EC Pfaffenhofen: Kornreder, Köpf – C. Eckl, L. Hätinen, Münzberg, Neubauer, Gebhardt, O. Eckl, Schwirtzer, Hübner, K. Hätinen, Wolf, Münzhuber, Tlacil, Vrana, Mössinger, Leonhardt, Fichtenau, Weber
Tore: 1:0 K. Hätinen (Neubauer, Gebhardt) (12.), 1:1 Diebolder (29.), 1:2 Vaitl (48.)
Strafen: ECP 8, ESV 8
Zuschauer: 650
Quelle:
EC Pfaffenhofen