Denn anders als sonst gab es eigentlich nie eine wirklich gute Phase der Mannen von Rick Adduono. Seit DEL-Zugehörigkeit der Pinguine hatte man eigentlich jedes Jahr ein, zwei Phasen, in denen es richtig lief und man von höheren Weihen träumen konnte. In diesem Jahr aber ist es wie verhext. Kaum einmal konnte man zwei Partien in Serie gewinnen, geschweige denn eine echte Serie starten. Klar, es gab auch nur eine echte Negativserie im Dezember, aber insgesamt träumt man als Fan eben doch von mehr.
Das macht es für Fans der Schwarz-Gelben natürlich sehr schwer, echte Begeisterung zu entwickeln. Und wenn dann auch noch ganz wichtige Spiele wie in Nürnberg oder gegen Köln verloren werden, ist die Enttäuschung natürlich umso größer.
Andererseits aber darf man nicht übersehen, wo die Pinguine herkommen und wie die wirtschaftliche Situation des Teams ist. In den letzten Jahren war es stets so, dass die Truppe weit oberhalb der Erwartungen spielte. Jahr für Jahr wurde man vor der Saison als Team gehandelt, das, wenn alles läuft, um Platz 10 mitspielt. Was die Mannschaft nebst Trainerteam aus dieser Situation gemacht hat ist schon fast unglaublich.
Zwei Halbfinalteilnahmen, ein zweiter Platz, dreimal Top-6, das ist die Bilanz seit der Übernahme von Rick Adduono und Reemt Pyka an der Bande. Das ist schon fast ein Märchen!
Leider aber wecken so starke Leistungen eben auch Begehrlichkeiten und werden fast zur Gewohnheit und umso größer ist dann die Enttäuschung, wenn es plötzlich mal nicht mehr so läuft. Das erleben wir jetzt in dieser Saison. Natürlich fragt man sich, warum so mancher Spieler nicht mehr an die Leistungen der Vorsaison anknüpfen kann. Und klar ist man unzufrieden mit den Neuzugängen, die die Abgänge von Clark, Voakes und Akdag nicht kompensieren konnten.
Doch man sollte nicht übersehen, dass Kevin derzeit der vielleicht beste Spieler der Liga überhaupt ist. Mark gehört zu den besten Centern der DEL und Sinan wirft in jedem Falle seinen Hut in den Ring, wenn es darum geht, den besten deutschen Verteidiger außerhalb der NHL zu küren. Diese drei zu ersetzen ist sicher nicht leicht und das von den neu gekommenen Jungs zu verlangen ist sicher auch zu viel verlangt!
Aber wir haben auch Jungs bekommen, die andeuten, auf Jahre hinaus eine gute Rolle spielen zu können. Mieszkowski, Supis, Hauner, Klein oder Meisinger könnten sich zu einem festen Stamm der Pinguine in der Zukunft entwickeln. Aber die zuvor genannten Topspieler zu ersetzen kommt für sie zumindest noch zu früh. Die Pinguine sind ein Team, das zu den "Kleinen" zählt. Das sollten wir nicht vergessen.
Und das hat sich eben am Dienstag gezeigt. Ein Minard, ein Tripp oder Sauvé sind Spieler, die eben nicht grundlos große Gehälter aufrufen. Sie sind erfahren und insgesamt gute Spieler. Und sie sind eben doch in der Lage, in entscheidenden Situationen den Unterschied zu machen, auch wenn sie insgesamt eine Seuchensaison haben. Das fällt manchen unserer Jungs eben mangels Erfahrung ungleich schwerer.
Und letztlich muss man dann eben auch einmal konstatieren, dass es aufgrund der Ausgangsvoraussetzungen gar keine schlechte Bilanz ist, dass man immer noch die Chance auf die Top-10 hat! Noch ist es nicht vorbei. Die Pinguine haben das Spiel gegen Schwenningen in der Hinterhand und können hier die drei Punkte aufholen, die man jetzt hinter den Haien liegt. Noch darf man hoffen. Und wenn man den Rhythmus des guten und schlechteren Spiels im Wechsel zugrunde legt, dann können sich die Straubing Tigers schon einmal warm anziehen!
Noch sind es 5 Spiele. Die Jungs werden um die Playoffs kämpfen und wir wissen: Ihr auch!
eishockey.net / PM Krefeld Pinguine
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