Am Sonntag stand eine Partie an, die es in sich hatte. Schon im Vorfeld wurde viel gerechnet und es war von Anfang an klar, wer den Sieg für sich beansprucht, wird auf Platz 10 der Tabelle stehen. Die Herforder Ice Dragons lauerten mit nur einem Punkt Abstand hinter Erfurt auf dem 11. Platz. Unsere Mannschaft musste Boden gutmachen und die Distanz auf vier Punkte erweitern, wollte man den eisigen Atem Herfords im Nacken etwas loswerden. Für die Eisdrachen ging es schlicht und ergreifend um die zum Greifen nahen PrePlayoffs.
Dementsprechend waren beide Mannschaften mehr als motiviert. Aber wie bei jedem Spiel, ein Team wollte den Sieg mehr und das waren am Ende die Erfurter. Von Beginn an machten sie keine halben Sachen, suchten Wege zum Angriff, überwanden schnell die neutrale Zone und fanden sich häufig im Drittel der Herforder. Nach nur zwei Minuten sollte sich diese Taktik auszahlen, als D’Artagnan Joly (#11) den Pass von Enzo Herrschaft (#22) bekam und eiskalt zum 0:1 verwandelte. Herford, ein wenig von der frühen Führung der Gäste überrascht, verlor den Faden und so konnten die schwarzen Drachen nahtlos anknüpfen. Es dauerte zwar noch etwas, doch die 13. Minute brachte das nächste Tor für Erfurt. Reto Schüpping (#7) sorgte für den Ausbau zum 0:2 Spielstand, der bis zur Drittelpause Bestand haben sollte.
Im Mittelabschnitt gab es vorerst wenig Änderung. Erfurt spielte nach wie vor mit mehr Drang zum Tor und dem offensichtlichen Willen, die drei Punkte mitzunehmen. Es dauerte keine drei Minuten, bis der Puck erneut im Netz der Herforder zappelte. Diesmal war es Tim May (#77), der den letzten und am Ende entscheidenden Treffer dieses Drittel und der gesamten Partie für die Black Dragons versenkte - 0:3. Trainer Milan Vanek reagierte prompt, entließ Justin Schrörs (#59) für den Abend und stellte Kieren Vogel (#30) zwischen die Herforder Pfosten.
Viel Bewegung gab es trotz dieser Aktion seitens der Ice Dragons nicht mehr und so landete dieses Drittel mit einem komfortablen 0:3 in den Büchern.
Herford wusste, dass es im letzten Spielabschnitt um alles oder nichts ging. Dominik Patocka (#87) war der Spieler der Eisdrachen, der letztendlich das Zepter an sich riss und einen kleinen Fehler der Erfurter Abwehr in ein Tor für die Gastgeber ummünzte – 1:3. Mehr wollte danach einfach nicht gelingen, zu wach und engmaschig stand die Defensive der Thüringer. Bemerkenswert schlechter war von nun an allerdings die Linie der Schiedsrichter. Hatten sie das Spiel in den ersten 40 Minuten souverän geleitet, war mit dem letzten Drittel der Wurm drin. Zahlreiche Strafen, die im Nachhinein teilweise nicht einmal ansatzweise nachvollziehbar waren, brachten die Gastgeber mehrfach in Unterzahl. Erfurt nutzte diese Situationen jedoch nicht, sondern verlegte sich auf das sichere Herunterspielen der Uhr.
130 Sekunden vor Schluss warf Herford alles in den Ring. Vogel aus dem Tor, Erfurt in Unterzahl. Mit sechs zu vier sollte eine Wendung erzwungen werden. Der Ansatz dazu gelang den Gastgebern genau 39 Sekunden vor Schluss, als Ulib Berezovs´kij (#22) das 2:3 für Herford erzielte. Es sollte das letzte Tor dieser Begegnung bleiben.
Erfurt schließt diese Woche mit 9 Punkten ab und geht verdient, zufrieden und sicherlich mit breiterer Brust in die nächsten Partien.