Jesper Bratt war einfach nicht zu stoppen. Beim 3:2-Sieg seiner New Jersey Devils gegen die Edmonton Oilers am Donnerstag war er mit einem Tor und zwei Assists der Sieggarant. „Es herrschte einfach ein gutes Gefühl in der Gruppe“, sagte Bratt. „Man hatte das Gefühl, dass jede einzelne Linie ihren Beitrag leistet. Jeder fand zu seinem Spiel und seiner Struktur. Ich denke, das war ein Selbstvertrauensschub für das gesamte Team.“
Bratt befindet sich in einer herausragenden Form. Es war sein zweites Drei-Punkte-Spiel in Folge, nachdem er bereits am Dienstag beim 5:3 gegen die Columbus Blue Jackets ein Tor und zwei Assists verbuchte. Da geriet fast in Vergessenheit, dass in der Aufstellung der Devils mehrere Topspieler fehlten. Der Center Jack Hughes fiel ebenso aus wie die Verteidiger Dougie Hamilton und Jonas Siegenthaler.
„Ich versuche immer, mich zu steigern und ein Spieler zu sein, auf den sich ein Team verlassen kann“, sagte Bratt. „Natürlich ist es für jeden schwer, das zu ersetzen, was Jack auf dem Eis macht. Was er tut, ist etwas, was nicht viele Jungs können. Aber dafür muss hier jeder seine eigenen Stärken finden und einen Weg finden, um das Team besser zu machen. Ich denke, die Jungs haben einen großartigen Job gemacht und dafür gesorgt, dass wir als Team besser spielen und jeder individuell auf seinem höchsten Niveau spielt.“
Draisaitl verlängert Punkteserie, McDavid auf den Spuren von Gretzky
Nachdem das erste Drittel torlos blieb, brachte Brett Pesce die Devils in der 4. Minute des zweiten Spielabschnitts mit 1:0 in Führung. Sechs Minuten später glich Leon Draisaitl aus. Dadurch verlängerte der Deutsche seine Punkteserie auf 16 Spiele. Ebenfalls bemerkenswert: Vorlagengeber Connor McDavid verbuchte nun in der neunten Saison hintereinander 60 Assists. Der einzige Spieler, dem das vor ihm gelang, ist Wayne Gretzky gewesen, der dies von 1979 bis 1992 sogar 13 Mal vollbrachte.
Im Schlussdrittel brachte Evan Bouchard die Oilers sogar mit 2:1 in Führung. Oilers-Trainer Kris Knoblauch war durchaus zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft: „Ich denke, unsere Jungs haben in den ersten 40 Minuten eine wirklich gute Leistung gezeigt. Es war ein ausgeglichenes Spiel. Und auch im dritten Drittel haben wir meiner Meinung nach alles gegeben und viele gute Torchancen gehabt. Ich denke, unsere Top-Line (Leon Draisaitl, McDavid, Zach Hyman, Anm.d.Red.) hat das Spiel kontrolliert, wenn sie auf dem Eis stand.“
Bratt drehte an der Seite von Meier und Hischier auf
Möglicherweise hätten die Oilers das Spiel gewonnen, hätte daraufhin nicht Bratt voll aufgedreht. Im Schlussdrittel rückte er an die Seite von Timo Meier sowie Nico Hischier und zeigte in dieser Konstellation seine ganze Klasse. 2:32 Minuten nach dem Führungstreffer für Edmonton gelang Bratt nach Vorarbeit von Meier der Ausgleich zum 2:2. In der 9. Minute des Schlussdrittels gab er den Assist zum 3:2 von Simon Nemec. Auch Hischer bekam hierfür ein Assist gutgeschrieben.
Jake Allen, der Torwart der Devils kam auf 31 Saves, lobte seine Mannschaft: „Uns fehlen unser Verteidiger Nr. 1 (Hamilton), unser bester Torschütze (Jack Hughes) und Siegenthaler, der zuletzt eine absolute Maschine war. Aber dafür haben sich die anderen Jungs gesteigert. Ich denke, wir müssen verstehen, dass sich für uns Chancen auf die verschiedensten Arten und Weisen ergeben. Es war keine Schönspielerei, die Jungs haben gearbeitet.“
Oilers machen „eine schwere Phase“ durch
Während die Devils drei Spiele in Serie gewonnen haben, suchen die Oilers weiterhin nach ihrer Form. Sie haben nun zwei Spiele in Folge verloren bzw. acht der vergangenen elf Spiele. „Jeder weiß, dass wir gerade eine schwere Phase durchmachen“, sagte der Verteidiger Brett Kulak. „Die Dinge sind nicht einfach. Wir reden in der Kabine miteinander und müssen zusammenhalten. Wir können nicht anfangen, mit dem Finger auf irgendjemanden zu zeigen. Das wäre das Einfachste, wenn man frustriert ist, weil keiner von uns zufrieden ist. Aber wir müssen zusammenhalten und werden uns rauskämpfen.“
Die Oilers bleiben im Raume New York und treffen am Freitag (7:30 pm ET, live auf NHL.TV, Sa. 0:30 Uhr) auf die New York Islanders sowie am Sonntag auf die New York Rangers. Die Devils treten am Samstag (3:00 pm ET, live auf NHL.TV, 20:00 Uhr) bei den Pittsburgh Penguins an.