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Η-Ζ
(1:1) - (1:1) - (1:0)
07.11.2024, 01:00 Uhr

Ovechkin setzt Jagd nach Torrekord fort

3:2 Sieg für Washington gegen Nashville

Þ07 November 2024, 08:16
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Washington Capitals

Die Sorgen der vergangenen Saison sind in der frühen Phase der NHL-Spielzeit 2024/25 für die Washington Capitals vergessen. Die Mannschaft um Top-Torjäger Alex Ovechkin fuhr am Dienstagabend (Ortszeit) in der heimischen Capital One Arena mit dem 3:2 über die Nashville Predators mit dem Schweizer Kapitän Roman Josi den neunten Saisonsieg ein. Dabei ging auch Ovechkins Jagd nach dem Torrekord von Wayne Gretzky weiter.

Gefährlich wie eh und je

Es ist schon beeindruckend. 39 Lenze hat Ovechkin mittlerweile auf dem Buckel. Die grauen Haare auf dem Kopf und in seinem Bart sind nicht mehr wegzudiskutieren. Und doch büßt der Russe nichts von seiner Gefährlichkeit vor des Gegners Tor ein. Im Gegenteil. Nach der für seine Standards etwas verhaltenen vergangenen Saison dreht die Nummer acht der Capitals in dieser Saison schon früh auf. Gegen die immer noch nach ihrer Form suchenden Predators gelang ihm bereits der achte Treffer in dieser Saison. Es war nicht irgendein Tor, es war am Ende das Siegtor (51.) zum 3:2-Endstand.

Für Ovechkin war es der 861. Treffer in seiner NHL-Karriere, womit ihm nur noch 34 fehlen, um den Torrekord von Gretzky zu übertrumpfen. Zudem traf er im fünften Spiel in Serie. Zum 15. Mal in seiner Karriere hat er damit eine Serie von mindestens fünf Partien, in denen er ein Tor schoss. Das haben außer ihm nur die Legenden Mario Lemieux (17) und Gretzky (16) geschafft. Er ist außerdem erst der dritte Spieler mit 39 Jahren oder älter in der Geschichte der Liga, dem eine solche Serie gelingt. Vor ihm schafften das Brett Hull mit den Detroit Red Wings in der Saison 2003/04 und Johnny Bucyk mit den Boston Bruins in der Saison 1974/75. Mit dem Tor ist außerdem ein weiterer Rekord in Reichweite gekommen. Es war für Ovechkin das 130. siegbringende Tor in seiner Karriere. Damit liegt er schon auf Platz zwei in der ewigen Bestenliste und braucht nur noch sechs, um Jaromir Jagr von Platz eins zu verdrängen.

Strome: Gute Torjäger finden immer einen Weg

Gegen die Predators nutzte Ovechkin in der Mitte des Schlussabschnitts einen Pass von Dylan Strome zum 3:2. „Er findet einfach immer einen Weg, zu treffen“, meinte der Vorlagengeber anerkennend. „Gute Torjäger finden immer einen Weg, wie sie den Puck im Tor unterbringen. Mein Job und der von Aliaksei Protas ist es, ihm den Puck zu geben“, sagte Strome. Die beiden profitieren dabei vom Zusammenspiel mit Ovechkin. Protas hat bereits zwölf Scorerpunkte gesammelt (5-7), Strome sogar schon 19 (4-15). „Die Spieler auf der Bank flippen jedes Mal aus, wenn Ovechkin trifft“, berichtete Capitals-Trainer Spencer Carbery nach der Partie. Wenn Ovechkin in aussichtsreicher Position die Scheibe habe, halte jeder den Atem an.

Jeder genieße gerade den Lauf, den Ovechkin habe, sagte Strome weiter. „Es macht Spaß, da dabei zu sein. Wir wissen ja alle, auf was er es abgesehen hat.“ „Er ist schon etwas ganz Besonderes. Unglaublich. Wir freuen uns für ihn und wünschen ihm, dass er einfach so weiter macht“, sagte auch Protas. Er hatte die Gastgeber in der 35. Minute nach einem feinen Pass von Ovechkin mit 2:1 in Führung gebracht. „Es ist etwas Besonderes, sein Teamkollege zu sein. Er ist eine Legende. Ich bin dankbar, dass er mein Teamkollege ist“, schloss sich Torwart Logan Thompson dem Lobesreigen an.

Das gab es auch aus den Reihen des Gegners. „Man wusste genau, was kommt. Man steht hinter der Bande, und ich habe das, glaube ich, schon zu oft gesehen“, bekannte Predators-Trainer Andrew Brunette. „Ich habe gegen ihn gespielt, gegen ihn gecoacht, ihn spielen sehen, und er findet einfach immer wieder seine Position. Und wenn die Scheibe erstmal an seinem Schläger ist, ist es vorbei. Das ist ein großartiger Schuss vom wahrscheinlich besten Torjäger aller Zeiten.“

Thompsons große Rolle

Der Keeper der Capitals spielte derweil gegen die Predators eine größere Rolle, als viele vielleicht vorher geglaubt hatten. 33 Saves standen für ihn am Ende in der Statistik, was zeigt, dass die Gäste den Capitals nicht kampflos das Feld überlassen haben. „Sie haben uns eine Menge Probleme bereitet. Das war die beste Version der Predators, die wir heute gesehen haben“, sagte Carbery. Aber sein Team habe einen Weg gefunden, als Sieger vom Eis zu gehen. Aus Sicht von Strome war es ein harter Kampf bis zum Ende. „Die Predators sind gerade verzweifelt. Sie haben im Sommer viel Geld ausgegeben“, spielte der Stürmer auf die Verpflichtungen von Steven Stamkos und Jonathan Marchessault in Nashville an.

Etwas Glück sei auch dabei gewesen, räumte Strome ein. Nashville habe drei-, viermal den Pfosten getroffen. Und dazu kam noch ein Tor von Marc Del Gaizo, das wegen Torwartbehinderung nicht anerkannt wurde. Da half auch die Challenge von Predators-Coach Brunette nicht.

Machtlos war Thompson beim zwischenzeitlichen 1:0 von Juuso Parssinen (4.) und beim 2:2 (36.), als Stamkos unhaltbar einen Schuss von Alexandre Carrier abfälschte. Damit bleibt Thompson in dieser Saison ungeschlagen (6-0) bei einem Gegentorschnitt von 2,81 Treffern pro Partie und einer Fangquote von 90,3 Prozent. Nach der nicht so optimalen vergangenen Saison sei man bei den Capitals heiß auf einen Neustart gewesen, betonte der Keeper. „Viele haben uns schon vor dem Saisonstart abgeschrieben. Wir wollen ihnen zeigen, dass sie falsch lagen.“

McMichaels achtes Saisontor

Einen großen Anteil daran hat neben Ovechkin auch Connor McMichael. Der 23-Jährige sorgte für den postwendenden 1:1-Ausgleich (5.) im ersten Drittel. Wie Ovechkin, so hat auch der Erstrundenpick aus dem NHL-Draft 2019, als ihn die Capitals an 25. Stelle zogen, inzwischen acht Treffer auf dem Konto. Die 18 Tore, die ihm in der Saison 23/24 gelangen und seine persönliche Bestleistung bedeuten, scheinen keine große Hürde zu sein.

Auch wenn es dafür vielleicht noch etwas früh ist, so scheint in dieser Saison aber auch die Qualifikation für die Playoffs keine große Hürde für die Capitals zu sein. Nach dem Sieg gegen die Predators – für Capitals-Eigner Ted Leonsis war es der 1000., seit er zur Saison 1999/2000 das Franchise übernommen hat – haben sie 18 Punkte auf dem Konto und sind damit punktgleich in der Metropolitan Division mit den Carolina Hurricanes und den New Jersey Devils an der Spitze. Die New York Rangers sind mit einem Punkt weniger dicht dahinter. Das Quartett hat sich schon ein bisschen abgesetzt in der Division. Columbus, die Islanders und Pittsburgh haben schon fünf Zähler Rückstand auf die Rangers.

Die Capitals, die in dieser Saison noch keine zwei Partien in Folge verloren haben, haben bereits am Freitag zu Hause die Möglichkeit, ihre gute Bilanz auszubauen. Dann kommt es zum Aufeinandertreffen von Ovechkin und Sidney Crosby, wenn die Pittsburgh Penguins in der US-Hauptstadt gastieren.

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