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OT
Η-Θ
(0:3) - (2:0) - (1:0) - (0:1 ОТ)
28.12.2024, 17:00 Uhr

Overtime-Sieg in Regensburg

Lautenschlager trifft nach 9 Sekunden in der Overtime

Þ28 Dezember 2024, 20:56
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badnauheim
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Der EC Bad Nauheim hat sein Auswärtsspiel unter den Augen Hunderter per Sonderzug mitgereister Teufel-Anhänger für sich entschieden. Bei den Eisbären Regensburg gewannen die Kurstädter mit 4:3 (3:0/0:2/0:1/1:0) und verkürzten damit den Rückstand auf die Domstädter auf einen Punkt in der Tabelle. Siegtorschütze vor 4.675 Zuschauern war Julian Lautenschlager, der sich nach Spielende bei den „geilen Fans“ für ihre lautstarke Unterstützung bedankte.

Bowles nicht zu stoppen:

Von Beginn an setzten die Roten Teufel die Abwehr der Gastgeber unter Druck. Es waren nicht mal 120 Sekunden gespielt, da wurde Julian Lautenschlager von Garret Pruden mustergültig bedient und gerade noch rechtzeitig von Regensburgs Morley  gestört, ehe Parker Bowles nur einen Angriff später Taylor Vause suchte, der die Kelle kurz vor dem Regensburger Tor jedoch nicht an die Scheibe bekam (2.). Der nächste Hochkaräter der Partie brachte dann die Teufel-Führung: Bowles legte ab zu Bode Wilde, der sich das Spielgerät an der blauen Linie ungestört zurechtlegen konnte und es druckvoll zurück zum Bad Nauheimer Topscorer beförderte. Der Kanadier behielt rechts vor dem Tor die Ruhe und setzte die Scheibe zum 1:0 in die Maschen (3.)! Auf der Gegenseite musste Jerry Kuhn erstmals eingreifen, als Pierre Preto und David Morley Angreifer Corey Trivino in Szene setzten, gegen den der Schlussmann letztendlich die Oberhand behielt (3.). 

Die Domstädter blieben defensiv nachlässig, und so musste Torhüter Jonas Neffin in höchster Not gegen Julian Lautenschlager retten, nachdem Luigi Calce einen Puckverlust erzwungen und den 28-jährigen gebürtigen Regensburger in Szene gesetzt hatte (5.). Die Eisbären kamen nur vereinzelt zu Ausgleichschancen, scheiterten aber entweder an sich selbst oder an der Defensive der Roten Teufel: Ein Trivino-Abschluss wurde geblockt (6.) und ein Querpass von Patrick Demetz in Richtung Marvin Schmid geriet deutlich zu steil (7.). Erstmals in Überzahl sorgten die Gäste durch Bowles und Lautenschlager zunächst unbelohnt für Gefahr im Drittel der Eisbären, schlugen kurz darauf aber eiskalt zu: Lautenschlager bediente Bowles, Neffin parierte, Kevin Orendorz stand goldrichtig und netzte mit dem Rebound zum 2:0 (9.). Die Kurstädter hatten noch nicht genug und machten weiter Druck gegen eine verunsichert wirkende  Regensburger Mannschaft: Pascal Steck verpasste zunächst eine Hereingabe von Tjark Kölsch (9.), Parker Bowles wurde anschließend erneut auf die Reise geschickt. Vor Neffin blieb der Topscorer cool und verwandelte zum 3:0 (12.). 

Die Gäste schraubten ihr Engagement ob des Spielstands anschließend ein wenig zurück, so dass die Schlussphase des ersten Durchgangs den Regensburgern gehörte: Constantin Ontl (14.) und David Morley (16.) prüften EC-Goalie Kuhn, der seinen Kasten aber weiterhin sauber hielt. Auch als Ontl erneut mehrfach zum Abschluss kam, war am Bad Nauheimer Schlussmann kein Vorbeikommen (18.). 

Regensburg verkürzt:

Nach den ersten Gelegenheiten durch Trivino und Goldhelm Olle Liss kam es im zweiten Abschnitt zu einer Schrecksekunde für die Fans der Roten Teufel: Der Schlagschuss des Schweden hatte Jerry Kuhn am Helm erwischt, woraufhin der gebürtige US-Amerikaner auf den Boden gesackt war (22.). Nach einer kurzen Unterbrechung konnte es für den Goalie, der weiterhin im Fokus stehen sollte, weitergehen. 

Ein Regensburger Überzahlspiel kam anschließend ohne große Chancen aus, so dass die Roten Teufel zu ihren ersten Möglichkeiten im zweiten Durchgang kamen: Tim Coffman (26.), Jordan Hickmott (27.) und Julian Lautenschlager (28.) zwangen den starken Jonas Neffin zu mehreren Paraden und ließen die kurze Drangphase ungekrönt. Preto und Trivino verpassten aus jeweils aussichtsreichen Positionen den ersten Treffer der Oberpfälzer, ehe Bode Wilde wegen Hakens vom Feld gestellt wurde (29.). Ein Pass von Trivino fand keinen Abnehmer, Ontls Abschluss wurde geblockt und so verstrich eine weitere Regensburger Überzahl ungenutzt. 

Im Gegenzug parierte Neffin gegen Christopher Fischer (31.) und Rik Gaidel (32.), womit der Goalie eine Vier-Tore-Führung der Kurstädter verhinderte. Weiterhin standen die Tormänner im Fokus: Kuhn ließ Liss (32.) und Mayr (33.) verzweifeln, Neffin im Gegenzug Zach Kaiser (34.). Nachdem Patrick Demetz am Außenpfosten (35.) und Liss erneut an Kuhn scheiterte (36.), kam es, wie es kommen musste: Trivino bediente den eingelaufenen Morley, der ohne Probleme auf 1:3 verkürzte (38.), ehe Liss wenig später eine hohe Moser-Hereingabe sehenswert zum Anschlusstreffer ins Netz lenkte (38.). Ein Doppelschlag also für die Oberpfälzer, díe nun natürlich wieder im Match waren und das so oft zitierte “Momentum” jetzt auf ihrer Seite hatten.

Unsere Teufel setzten aber noch einmal zu einer Schlussoffensive im zweiten Drittel an, doch weder Coffman (39.) noch Kaiser (40.) gelang es, die Scheibe ins Tor von Jonas Neffin zu befördern. Mit einer knappen 3:2-Führung ging es in die zweite Pause.

Slapsticktor zum Ausgleich:

Die erste Gelegenheit im Schlussdurchgang gehörte Kevin Orendorz, der auf Zuspiel von Coffman nur das Außennetz des Regensburger Gehäuses traf (41.). Dann wurde es kurios: Regensburgs Liss zog von hinter der Grundlinie ab und traf Kuhns Hinterkopf, von wo die Scheibe in die Maschen sprang – 3:3-Ausgleich (42.). Die Kurstädter reagierten sofort und trafen in Person von Pascal Steck die Querlatte, ehe Morley auf der Gegenseite gegen den ECN-Schlussmann das Nachsehen hatte (43.). Auch Slezak tauchte etwas später völlig frei vor dem Gehäuse der Hessen auf, ließ die Chance jedoch ungenutzt (44.). Immer wieder war es Kuhn, an dem die Angreifer der Eisbären nicht vorbeikamen: Das musste auch Pierre Preto feststellen, der den Führungstreffer aus aussichtsreicher Position verpasste (49.). 

Zum Schluss fanden die Teufel wieder zurück in die Partie und kamen durch Aubin und Fischer zu ersten Warnschüssen einer hart umkämpften Endphase (51.). Wenig später musste Goalie Neffin gegen Hickmott retten, den der hinter dem Tor positionierte Coffman bedient hatte (53.), und auch Kuhn durfte sich bei einem Slezak-Schuss erneut auszeichnen (56.). Wiederum auf der anderen Seite kam Kaiser zur letzten Bad Nauheimer Gelegenheit vor Ablauf der regulären Spielzeit (57.), ehe Preto das EC-Gehäuse aus dem Gewimmel heraus verfehlte (58.). Mit 3:3 ging das inzwischen ausgeglichene Spiel in die Overtime.

Lautenschlager behält die Nerven:

Dort saß sofort der erste Angriff: Julian Lautenschlager, der mit Christopher Fischer und Brent Aubin das erste und einzige Trio der Roten Teufel bildete, tauchte bedient vom Deutsch-Kanadier frei vor Neffin auf und überwand den Eisbären-Schlussmann eiskalt – 4:3 (61.)-Sieg und somit zwei Punkte für die Kurstädter.

Die Stimmen zum Spiel:

„Das war ein Spiel mit Playoff-Charakter“, resümierte Regensburgs Headcoach Peter Flache nach der Partie. „Bad Nauheim ist gut reingekommen und hat schnell getroffen. Beim 3:0 lassen wir Parker Bowles viel zu leicht allein vors Tor, das darf einfach nicht passieren“, ärgerte sich der ehemalige Spieler der Eisbären. „Im zweiten Durchgang hatten wir unsere Chancen, mussten es aber mit einem sehr starken Jerry Kuhn aufnehmen. Das letzte Drittel war dann ausgeglichen und wir haben es in die Overtime geschafft, aber das Siegtor hätten wir eigentlich verhindern müssen.“

Mike Pellegrims zeigte sich zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft, ärgerte sich aber über die verspielte Führung: „Wir haben es uns selbst zu schwer gemacht.“ Auch bei der Partie am Donnerstag gegen Landshut hatten seine Teufel nach einem 3:0-Vorsprung plötzlich nur noch mit 3:2 geführt. „Das war eine ähnliche Ausgangslage und das haben wir angesprochen. Ein Spiel dauert schließlich sechzig Minuten, nicht zwanzig oder dreißig.“ Trotzdem sei er „froh über die zwei Punkte“ und lobte das Bad Nauheimer Unterzahlspiel. Auch die „unglaubliche Unterstützung der Fans“ sei ein Faktor für den Sieg gewesen.

Eisbären Regensburg – EC Bad Nauheim 3:4 n.V. (0:3/2:0/1:0/1:0)
Tore: 
0:1 (02:18) Parker Bowles (Bode Wilde)
0:2 (08:10) Kevin Orendorz (Parker Bowles, Julian Lautenschlager) PP1
0:3 (11:29) Parker Bowles (Taylor Vause, Christopher Fischer)
1:3 (37:28) David Morley (Corey Trivino, Pierre Preto)
2:3 (37:58) Olle Liss (Patrick Demetz, Marvin Schmid)
3:3 (41:25) Olle Liss (Marvin Schmid)
3:4 (60:08) Julian Lautenschlager (Brent Aubin)
Strafen: EBR 2 / ECN 4
Zuschauer: 4.675

Aufstellungen:

Eisbären Regensburg: Jonas Neffin (Fabio Marx) / Jakob Weber, Moritz Köttstorfer, Sean Giles, Patrick Demetz, Korbinian Schütz, Sandro Mayr / David Morley, Corey Trivino, Pierre Preto, Olle Liss, Marvin Schmid, Kevin Slezak, Constantin Ontl, Ryon Moser, Christoph Schmidt, Matej Giesl, Yuma Grimm, Aleandro Angaran

EC Bad Nauheim: Jerry Kuhn (Niklas Lunemann) / Marius Erk, Bode Wilde, Tjark Kölsch, Christopher Fischer, Patrick Seifert, Garret Pruden / Kevin Orendorz, Tim Coffman, Jordan Hickmott, Luigi Calce, Julian Lautenschlager, Brent Aubin, Parker Bowles, Taylor Vause, Zach Kaiser, Pascal Steck, Marc El-Sayed, Rik Gaidel

Schiedsrichter: HSR: Vladislav Gossmann, Bastian Haupt / LSR: Norbert van der Heyd, Moritz Bösl

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