Es war keine einfache Saison, kein einfaches Saisonende und kein einfaches Frühjahr für die Augsburger Panther. Wären Kassel oder Krefeld Meister in der DEL2 geworden und folgerichtig in die PENNY DEL aufgestiegen, hätte der AEV als Hauptrundenvorletzter den Gang in die Zweitklassigkeit antreten müssen. Entsprechend musste bei der Kaderzusammenstellung zeitweise zweigleisig geplant werden, ehe feststand, dass die Panther auch in der kommenden Spielzeit im deutschen Oberhaus mitmischen werden. In unserem Teamcheck schauen wir, was sich den Sommer über bei den Fuggerstädtern getan hat.
Selbstredend waren bereits einige Personalentscheidungen getroffen, als klar war, dass das Gründungsmitglied der PENNY DEL weiterhin in der höchsten deutschen Spielklasse an den Start gehen wird. So verließen insgesamt 15 Spieler den Club, 17 kamen neu hinzu. Im Tor vertraut man zwar weiter auf Ex-Adler Dennis Endras und Florian Keller, in der Verteidigung blieben dagegen nur drei Spieler aus dem letztjährigen Kader im Team. So verließ unter anderem Brady Lamb nach neun Jahren den Club. Zu Mirko Sacher, dem punktbesten Verteidiger David Warsofsky, der derzeit aber mit einer Unterkörperverletzung ausfällt, und U23-Spieler Niklas Länger gesellen sich nun die beiden ehemaligen Bietigheimer Tim Schüle und Max Renner, Ex-Frankfurter Simon Sezemsky und der Kanadier Jordon Southorn, der für Kosice auf dem Eis stand. Der offensivstarke Finne Otso Rantakari wurde kurz vor Saisonbeginn verpflichtet, um der Defensive nach der Verletzung von Warsofsky wieder mehr Tiefe zu verleihen.
Im Angriff war der Aderlass von ähnlichem Ausmaß. Von den zehn besten Punktesammlern gingen acht von Bord. Mit Matt Puempel blieb zumindest der achterfolgreichste Scorer, der zudem zur neuen Saison mit deutschem Pass aufläuft. Die Verpflichtung der beiden finnischen Nationalspieler Jere Karjalainen und Anrei Hakulinen sowie des schnellen Luke Esposito (AHL) und des torgefährlichen Chris Collins lassen hoffen, zumindest einen Teil der verlorengegangenen Offensivpower zurückzubekommen. Mit Luca Tosto und Moritz Elias haben daneben zwei Ex-Mannheimer in Augsburg unterschrieben. Jerome Flaake (Ingolstadt), Alex Oblinger (Köln) und Niklas Andersen (Bremerhaven) kennen die Liga bereits ebenfalls. Zack Mitchell, den eine Schulterverletzung die komplette vergangene Saison in der Schweizer NLA kostete, erlebte einen guten Einstand, verbuchte in den ersten vier Partien drei Punkte. Allerdings fehlte der 30-jährige Kanadier zuletzt angeschlagen, kehrte aber am Freitag in den Kader zurück.
Es bleibt abzuwarten, wie sich Christof Kreutzer in seiner neuen Doppelrolle als Sportlicher Leiter und Cheftrainer schlagen wird. Zum Start erlebte der ehemalige Verteidiger keine einfache Zeit. Jeweils knapp mit 3:4 beziehungsweise 2:3 mussten sich die Panther Wolfsburg beziehungsweise Frankfurt geschlagen geben. Den ersten Sieg gab es am vierten Spieltag gegen Nürnberg, ehe in der Folge auch Düsseldorf bezwungen wurde. Beim deutlichen 1:7 gegen Straubing vor einer Woche lief nicht viel zusammen. Bei der 3:4-Niederlage nach Penaltyschießen in Köln gab es am Dienstag zumindest einen Zähler, das 1:4 gegen Bremerhaven am gestrigen Freitag ließ den AEV aber auf Rang zwölf in der Tabelle abrutschen.