Der Titelverteidiger kann mit einem guten Gefühl in die zweiwöchige Pause aufgrund des 4 Nations Face-Offs gehen. Die Florida Panthers haben in der heimischen Amerant Bank Arena im letzten Spiel vor dem Vier-Nationen-Turnier die Ottawa Senators mit 5:1 besiegt. Damit festigten die Panthers ihre Spitzenposition in der Atlantic Division. Einmal mehr ging das Duell der Tkachuk-Brüder an Floridas Stürmer Matthew.
24. Bruder-Duell:
Zum 24. Mal standen sich Brady und Matthew Tkachuk in einem NHL-Spiel gegenüber. Langsam aber sicher kann Matthew anfangen, das als gutes Omen zu betrachten. Denn nach dem jüngsten Erfolg am Samstagabend lautet die Bilanz seiner Teams Calgary und Florida gegen Bradys Senators 14-9-1. Im brüderlichen Scoringrennen liegt Matthew schon deutlicher vorne. 29 Punkte (8-21) hat er schon in diesen Duellen gesammelt, Brady 13 (7-6). Und doch passierte in diesem jüngsten Aufeinandertreffen etwas, das bei solchen Gelegenheiten noch nicht oft der Fall war: Beide Brüder trugen sich im gleichen Spiel in die Torschützenliste ein. Das passierte erst zum dritten Mal.
„Ich kann’s kaum erwarten, dass wir in den nächsten zwei Wochen zusammenspielen. Brady hat heute Abend gut gespielt. Es macht viel mehr Spaß, wenn wir auf derselben Seite stehen“, meinte Matthew Tkachuk nach der Partie mit Blick auf den 4 Nations Face-Off, der in Montreal und Boston ausgetragen wird.
Stützles Serie hält:
Die Gäste aus der kanadischen Hauptstadt erwischten auch den besseren Start. Weil Routinier Claude Giroux im Powerplay die Scheibe per Hechtsprung in der Angriffszone hielt und Tkachuk Sergei Bobrovsky (26 Saves) tunnelte, gingen die Gäste früh in Führung (7.). Und wer weiß: Wenn der Russe im Tor der Hausherren nicht noch eine riesen Parade gegen Michael Amadio gezeigt hätte, hätten die Senators vielleicht bessere Chancen darauf gehabt, etwas Zählbares aus Florida mitzunehmen.
Der ehemalige Mannheimer Tim Stützle bekam bei dem Treffer der Senators einen Assist gutgeschrieben und hielt damit seine Serie von Spielen mit mindestens einem Scorerpunkt am Laufen. Acht Partien in Folge hat er sich nun auf dem Ergebnisbogen eingetragen, was die längste Serie seiner NHL-Karriere bedeutet. Dabei hat er elf Punkte gesammelt (2-9). Es ist außerdem die längste Serie eines Spielers der Senators in dieser Spielzeit, gemeinsam mit Drake Batherson.
So aber berappelten sich die Panthers nach der ersten Drittelpause und zogen mit vier Treffern im Mittelabschnitt unwiderstehlich davon. „Mir hat gefallen, wie wir mit zunehmender Spieldauer stärker geworden sind“, meinte Panthers-Trainer Paul Maurice. Da sei der passende Schlusspunkt vor der Turnierpause gewesen. „Wir haben zunächst gut gespielt, aber nicht die entsprechenden Resultate erzielt. Wir waren in der Position, in der wir sein wollten, und dann wurde Tkachuk zum Katalysator, der uns angetrieben hat.“
Panthers geben im Mitteldrittel Gas:
Bradys Bruder gelang ebenfalls ein Treffer in Überzahl. Matthew Tkachuk ließ Linus Ullmark (43 Saves) mit seinem Schuss ins lange Eck keine Chance (27.). Damit gelangen dem US-Amerikaner in den vergangenen fünf Spielen sechs Tore. Aleksander Barkov (32.), Gustav Forsling (37.) und Sam Bennett (38.) sorgten anschliessend dafür, dass die Partie zur zweiten Drittelpause quasi entschieden war. „Ottawa ist ein gutes Team, das um die Teilnahme an den Playoffs kämpft. Sie haben uns heute einen harten Kampf geliefert und hatten den besseren Start. Dann haben wir aber zu unserem Spiel gefunden. Das war ein guter Sieg für uns“, befand Bennett. Anton Lundell setzte mit dem 5:1 in Unterzahl ins leere Tor den Schlusspunkt unter die Partie (59.) und machte damit den zweiten Sieg in Folge für die Panthers perfekt, während die Senators mit drei Niederlagen am Stück in die Pause gehen.
„Es ist eine lange Saison mit einem harten Spielplan. Wir gehen mit einem Hochgefühl in die Pause. Das ist definitiv gut. Einige Jungs können sich jetzt erstmal ein bisschen ausruhen“, meinte Bennett. Den Gastgebern gelang gegen die Senators auch noch das Kunststück, dass jeder Feldspieler mindestens einen Torschuss abgegeben hat. „Jeder fühlt sich gerade richtig gut“, bestätigte Bennett. Das Team sei am besten, wenn man viele Scheiben aufs Tor bringe. Bennett wird beim 4 Nations Face-Off das Trikot von Kanada tragen. Für ihn wird es also nichts mit einer Pause. Aber das macht nichts. „Das wird super. Es ist ein Traum, für sein Land in einem Turnier aufzulaufen, in dem die besten Teams aufeinandertreffen. Es ist eine große Ehre.“
Auch Matthew Tkachuk zeigte sich nach der Partie positiv gestimmt, was die Leistung der Panthers anbelangt. „Ich bin zufrieden damit, wie wir in die Pause gehen.“ Einige Spieler könnten sich jetzt verdientermaßen etwas erholen. „Der Rest von uns hat etwas zu erledigen.“ Die Panthers stellen acht Spieler aus ihrem Kader für die Teams beim 4 Nations Face-Off ab, so viele wie keine andere Mannschaft in der NHL. Neben Tkachuk und Bennett sind das noch Forsling (Schweden), Lundell (Finnland), Sam Reinhart (Kanada) sowie Eetu Luostarinen und Niko Mikkola (beide Finnland).
Die Panthers haben mit dem Sieg ihren Spitzenplatz in der Atlantic Division gefestigt. Mit 71 Zählern haben sie jetzt drei Punkte Vorsprung auf die Toronto Maple Leafs, die allerdings noch zwei Spiele in der Hinterhand haben. Am 22. Februar geht es für die Panthers mit einem Heimspiel gegen die Seattle Kraken weiter. An diesem Tag greifen auch die Ottawa Senators, die mit 62 Zählern auf dem ersten Wild Card-Platz in der Eastern Conference stehen, wieder in den Spielbetrieb der NHL ein, mit einem Heimspiel gegen die Montreal Canadiens.