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Ι-Ε
(1:1) - (2:0) - (2:0)
03.02.2022, 19:30 Uhr

Pflicht im Heimspiel erfüllt

Lausitzer Füchse besiegen Selber Wölfe

Þ04 Februar 2022, 01:23
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Lausitzer Füchse

Nach zuletzt vier Niederlagen in Folge konnten unsere Lausitzer Füchse den Negativtrend zunächst stoppen. Am außergewöhnlichen Donnerstag-Spieltag bezwangen die Gastgeber das Tabellenschlusslicht aus Selb standesgemäß mit 5:1. Einen Sturmlauf der Unsrigen gab es allerdings nicht zu bewundern. Während die Mannschaft aus der fränkischen Porzellanstadt nur zehn Feldspieler und zwei Goalies aufbieten konnte, kam Weißwasser mit der aktuell denkbaren „vollen Kapelle“. Lange wehrten sich die Wölfe erfolgreich gegen die eher pomadig agierenden Hausherren. Mit zunehmender Spielzeit und ständig gesteigertem Spieltempo wurde unser EHC seiner Favoritenrolle aber gerecht. Und wieder bekam die Hoffnung Nahrung, doch noch den vorzeitigen Klassenerhalt zu schaffen. Dazu bedarf es aber nun endlich einmal einer Siegesserie: Los jetze!

Wer ein Offensivfeuerwerk unserer Mannschaft erwartet hatte, sah sich schnell getäuscht. Zwei/ drei Minuten sah es so aus, dass die Blau-Gelben schnell für klare Verhältnisse sorgen wollten. Die Torabschlüsse waren allerdings harmlos und daher für Michel Weidekamp im Kasten der Wölfe gar kein Problem. Aufregend wurde es erstmals nach fünf Minuten. Roope Mäkitalo zog durch die Mitte auf Weidekamp zu, wurde von Florian Ondruschka heftig behindert – andere nennen es „gefoult – und rutschte mit Schlittschuhen voran samt Scheibe in Tor. Die Referees gaben auf dem Eis „gutes Tor“, sahen sich die Videobilder an – und nahmen den Treffer zurück. Strafe für Selb gab es auch nicht. Okay!? Nach sieben Minuten durfte Nick Miglio ausgiebig die Eisqualität testen. Niemand fühlte sich so richtig für den Wölfe-Top-Scorer verantwortlich. Der kurvte durch unsere Defensivzone und schoss ein. Leon Hungerecker hatte an sich keine Eingriffsmöglichkeit. Denn Robert Kneisler fuhr gegen den Goalie und schubste ihn leicht. Auch hier gab’s eine Videoshow. Und – nanu: Dieses Tor zählte! Okay!? Ein Wecksignal für unser Team war auch das noch nicht. Die Gäste durften mal von der Blauen schießen, dann sich im Slot tummeln, oder auch Schrägschüsse versuchen. Wenigstens Leon Hungerecker war auf der Höhe der Aufgaben (alles 10.). Von den Füchsen kam fast nichts. Mal ein Schüsschen hier, mal ein Dribbling da – Gefahr gab es nicht. Dafür durfte Nick Miglio zwischen Philip Kuschel und Brett Carson hindurchstiefeln. Aber Hungerecker stoppte die Scheibe (12.). Fabjon Kuqi war zentral aus acht Metern frei. Unser Torwart lenkte das Spielgerät mit der Stockhand ins Fangnetz. Weißwasser setzte mal einen Richie-Mueller-Schrägschuss dagegen, der das lange Eck verfehlte (beides 13.). Druck von den Unsrigen? Fehlanzeige! Dann aber gab es tatsächlich mal einen schönen Spielzug. Peter Quenneville legte heraus zu Hunter Garlent, der quer durch die Angriffszone zu Bennet Roßmy passte. Und unser Youngster krachte hoch unter das Gebälk. Wenigstens der Ausgleich! Vom Treffer beflügelt wurde das EHC-Spiel (kurzzeitig) schneller. Gleich gab es Chancen. Zweimal Quenneville, einmal Moritz Raab (alles 16.) probierten es aus der Ferne; erfolglos. Einen strukturierten Spielaufbau gab es aber immer noch nicht. Ein Drehschuss von Garlent war die letzte halbwegs erwähnenswerte Szene in Drittel eins (19.), das sich gar nicht gut ansah.

Der Beginn des Mittelabschnitts zeigte leichte Anzeichen von Besserung. Die Scheiben wurden jetzt öfter und schneller zum Tor gebracht. Das sorgte zumindest für etwas Gefahr. Schön herausgespielte Torchancen blieben aber weiter Mangelware. Und die dezimierten Gäste konnten auch nicht „gejagt“ werden, was eigentlich der Schlüssel zum Erfolg hätte sein sollen. VER-Goldhelm Miglio hatte links dafür wieder viel freies Eis. Seinen Schrägschuss stoppte Hungerecker (25.). Auch danach hatten die Angereisten zwei oder drei schöne Distanzschüsse, während den Gastgebern wenig bis gar nichts einfiel. „Los jetze!!!“, skandierten die Fans. Und endlich ging es los! Moritz Raab entschied sich zum Blueliner, Weidekamp bekam den Puck nicht unter Kontrolle, so dass ihn Toni Ritter über die Linie stochern konnte. Führung Weißwasser! Fast hätte Miglio nach tollem Querpass egalisieren können. Dem stand aber Leon Hungerecker im Wege (31.). Und unsere Performance lebte von vielen Einzelaktionen. Raab sei Dank konnte die Führung ausgebaut werden. Unser Verteidiger-Youngster machte immer wieder das, was die Zuschauer häufig fordern: „Schießen – einfach schießen…“ Ein solcher Fernschuss wurde von Steven Deeg und Lukas Slavetinsky gleich doppelt abgefälscht und fand so den Weg in die Maschen. Das 3:1 beruhigte irgendwie. Zudem hielt Hungerecker gegen den Sololauf von Kuqi bravourös (35.). Luis Rentsch fälschte eine Hereingabe vom auffälligen Jan Bednar knapp über das Tor (37.). Und Eric Valentin scheiterte aus Nahdistanz am aufmerksamen Wölfe-Schlussmann (39.). Kurz vor der zweiten Sirene gab es doch tatsächlich eine Herausstellung. Bennet Roßmy wurde wegen Behinderung eliminiert. Zweimal Miglio und einmal Slavetinsky zielten jedoch zu hoch.

Das Powerplay ging in der letzten Periode weiter. Deeg und Slavetinsky mussten die Übermacht von Leon Hungerecker anerkennen (41.). Wieder komplett bediente Bednar Daniel Visner, der sofort abzog. Weidekamp stand aber goldrichtig (43.). Drei Minuten später flog Toni Ritter wegen Stockschlags raus. Selb nahm eine Auszeit. Und beinahe wäre der Anschluss geglückt. Einen Miglio-Schrägschuss bekam Leon Hungerecker nicht richtig zu fassen. Jan Bednar schlug das Hartgummiteil zum Glück vor der Linie weg (47.). Apropos Glück: Fast hätte Robert Kneisler gegen Valentin geklärt, da fiel die Scheibe auf den Schläger von Toni Ritter, der sich nicht zweimal bitten ließ und im langen Eck versenkte. Logo: Das war 12 Minuten vor dem Ende die Spielentscheidung! Denn unser Goalie war auch bei zwei gegen eins von Deeg nicht zu bezwingen (51.). Fortan verlagerte sich das Spielgeschehen vornehmlich ins Selber Drittel. Ganz klare Möglichkeiten blieben aus, bis Garlent von hinter dem Tor seinen Spezie Quenneville vor dem Tor erblickte, der direkt ins Tor schoss. So war der Endstand hergestellt, weil das erste und einzige Powerplay der Füchse ab Minute 58 nicht so zwingend war. Die Schlusssekunden hielten noch zwei nennenswerte Aktionen parat. Mit einem mächtigen Schrägschuss bereitete Richie Mueller dem Wölfe-Torwart ein paar Schulterschmerzen. Gegenüber verzögerte Slavetinsky lange, guckte auch Hungerecker aus, fand im Zentrum aber keinen Abnehmer.

So stand schlussendlich ein glanzloser Pflichtsieg zu Buche. Auch Derartiges bringt aber drei Punkte und hoffentlich den Glauben daran zurück, dass mit dieser Mannschaft viel mehr drin ist, als bisher im Tableau ersichtlich. Weiter geht es im Zwei-Tages-Rhythmus. Und Siege tun besser, als jede Regeneration!

Schlüsselszene

Das 3:1 von Moritz Raab bedeutete gegen aufrechte zehn Selber Feldspieler die Vorentscheidung.

Nüchtern

Leon Lilik, dereinst auch für Jonsdorf und nun im Wölfe-Dress aktiv, brachte die momentane Situation für die Oberfranken mit dem Minimalkader auf den Punkt: „Wir kämpfen uns da durch. Was bleibt uns auch anderes übrig!?“

Verzugslos

Gerade waren unsere Cracks nach 40 Minuten auf dem Weg in die Kabine, da fing sie Coach Petteri Väkiparta direkt an der Bande ab und gab die ersten Instruktionen für die Schlussperiode. Bis dahin zufrieden? Sieht anders aus…

Erfolgsgeheimnis

An der Seite von Hunter Garlent und Peter Quenneville kommt Youngster Bennet Roßmy scheinbar in Fahrt. Drei Tore aus den letzten vier Spielen belegen den Aufwind. „Ich kann viel von ihnen lernen. Wir sprechen häufig miteinander und stimmen die Spielzüge ab“, verriet Roßmy in der zweiten Pause.

Platt?

In Minute 46 fiel Nick Miglio beim einfachen Rückwärtsfahren vor dem Tor von Leon Hungerecker auf den Allerwertesten. Ein Wunder? Niemals! Bei der Menge Eiszeit, die der Top-Scorer schrubben muss, sind Unkonzentriertheiten und vielleicht auch Kraftprobleme total normal.

Nostalgie

Nach dem 5:1 dröhnte es plötzlich aus den Lautsprecherboxen: „Lebt denn der ESW noch…“ Lange her, dass der „Holzmichl“ als Wegbereiter zum Klassenerhalt benötigt wurde.

Fahrplanlos

„Ich muss fragen, wann wir fahren“, räumte Trainer Väkiparta in der Pressekonferenz ein, als man sich erkundigte, ob gegebenenfalls schon Freitag gen Bad Tölz gereist würde. Das Homepageteam kann aufklären helfen: Der Bus startet Samstagfrüh!

Der Top-Spieler: Leon Hungerecker

 

Fan-Spieler des Abends war Toni Ritter. Die Mannschaft wählte Moritz Raab als „Besten“. Wir sagen: Als das Match noch eng war und Selb mehrere gute Torchancen hatte, bewahrte uns einmal mehr unser Torwart vor einem wiederholten oder höheren Rückstand. Das ebnete den Weg zum Dreier!

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