Der Grefrath Phoenix hat es einmal mehr spannend gemacht. Nachdem in den ersten beiden Saisonspielen jeweils erst das Penaltyschießen die Entscheidung brachte, feierten die Blau-Gelben in Begegnung Drei einen knappen 5:4 (1:2,2:1,2:1)-Derbysieg gegen die Dinslakener Kobras. 697 Fans im Grefrather EisSport & EventPark sahen ein enges und umkämpftes Nachbarschafts-Duell.
Stimmung, Emotionen und Leidenschaft sind beste Zutaten für einen spannenden Eishockey-Abend. Im „kleinen Derby“ gegen Dinslaken gab es reichlich davon, wenngleich der Phoenix sich zunächst schwer tat gegen gut eingestellte Kobras. Gleich in der 2. Minute war GEG-Schlussmann Leon Brunet im Glück, als die Gäste einen Distanzschuss lediglich an die Latte setzen. In der Folge erspielten sich beide Teams weitere Möglichkeiten. Eine davon nutzte schließlich Dennis Lüdtke auf Zuspiel von Kapitän Andreas Bergmann und Roby Haazen zur 1:0-Führung (6.).
Grefrath versuchte das zweite Tor nachzulegen, traf in der 10. Minute jedoch ebenfalls nur das Gestänge. Dinslaken störte weiter früh und ließ so das Team von der Niers nur schwer zur Entfaltung kommen. Dem Phoenix unterliefen immer wieder Nachlässigkeiten und Stockfehler in der eigenen Zone, welche die Gäste schließlich auszunutzen wussten und durch Sushkov (15.) und Orth (18.) zweimal zum Abschluss kamen. So ging es mit einer nicht ganz unverdienten 1:2-Gästeführung das erste Mal in die Kabinen.
Nach der Pause versuchte Grefrath über den Willen und mit lautstarker Unterstützung von den Rängen die Startschwierigkeiten zu überwinden. Mit Erfolg, denn plötzlich sprang der Angriffsmotor wieder an. Per Doppelschlag binnen 35 Sekunden brachte Michal Cychowski den Phoenix wieder in Führung (28./29.). Jan Wellen und Max Tillmann hatten ihm jeweils assistiert und grenzenlosen Jubel im Grefrather EisSport & EventPark entfacht. Jetzt schien das Momentum auf Grefrather Seite, ohne sich zunächst jedoch zählbar auf der Anzeigetafel widerzuspiegeln. Stattdessen blieb Dinslaken weiter stets gefährlich und lauerte auf Möglichkeiten gegen eine nicht immer bis ins Letzte konsequente Phoenix-Defensive. So nutzten die Giftschlangen eine Überzahlsituation durch Gatz noch vor der Pause zum erneuten Ausgleich (3:3, 38.).
Im Schlussabschnitt blieb es weiter hochspannend, wenngleich nicht immer unbedingt hochklassig. Auch wenn an diesem Abend spielerisch nicht alles gelang, so wusste sich der Phoenix regelrecht in die Begegnung zu arbeiteten und den Druck auf das von Davids Budas gehütete Dinslakener Tor zu erhöhen. Jedoch benötigte es eine Überzahlsituation, um in der 55. Minute erneut in Führung zu gehen. Dennis Lüdke hatte nach Vorarbeit von Clemens Seeger zum 4:3 getroffen. Die Freude über die erneute Führung währte ganze 40 Sekunden, als die niemals aufsteckenden Gäste durch Kovacs wiederholt zum Ausgleich kamen (4:4, 56.).
Einmal mehr in dieser Saison deutete sich wieder einmal eine dramatische Schlussphase an. Nicht wenige sahen den Phoenix bereits im dritten Penalty-Shutout im dritten Saisonspiel. Es kam anders, denn Phoenix-Kapitän Andreas Bergmann machte nur Sekunden später die erneute Grefrather Führung zur Chefsache (56., Zuspiel Tim Schröder/Dennis Lüdtke). Da Dinslaken eine Minute vor dem Ende nur den Pfosten traf und Leon Brunet einige weitere Hochkaräter zu entschärfen wusste, blieb es beim denkbar knappen und vielumjubelten 5:4-Endstand. Zur Belohnung ließ sich das Phoenix-Team von den erleichterten Fans mit Standing Ovations und einer ordentlichen Humba als „Derbysieger“ verabschieden.
„Das war heute ein harter Arbeitssieg gegen einen starken Gegner“, so GEG-Trainer Christian Tebbe unmittelbar nach dem Spiel. Nach dem Auftritt seiner Mannschaft zog er folgendes Fazit: „Wir sind schlecht in die Partie gestartet und haben zu Beginn nicht unser Spiel gespielt. Zu viele Fehler, fehlendes Scheiben-Glück und ein zu inkonsequentes Spiel haben dazu geführt, dass wir die Kobras immer mehr ins Match gebracht haben. Die Gäste haben stark gespielt, es war ein spannender Fight. Im eigenen Drittel fehlte zunächst oft die Zuordnung. Gegen Spielmitte haben wir wieder zurück in die Begegnung gefunden. Im letzten Drittel lief es dann noch besser. Mit Leidenschaft und Wille haben wir uns dann den Sieg geholt“.
Dafür, dass sein Team am Ende doch als Sieger vom Eis gehen konnte, sah Christian Tebbe auch die Zuschauer als mit ausschlaggebend: „Ein ganz großes Dankeschön geht wieder einmal an unsere Fans. Unglaublich, dass knapp 700 Zuschauer an einem Sonntagabend den Weg ins Stadion gefunden und uns lautstark zum Sieg gepeitscht haben. Das macht Spaß und Lust auf mehr!“.