Mit einem insgesamt verdienten und hart erarbeiteten 3:1 (0:0, 1:1, 2:0)-Erfolg im Derby bei den Kölner Haien haben die Krefeld Pinguine den Rückstand auf die Playoffplätze auf acht Punkte verkürzt und gehen nun mit frischem Selbstvertrauen die kommenden Aufgaben an. Die Gäste bauten im Tor erneut auf Jussi Rynnäs, der am Freitag gegen Schwenningen seinen ersten DEL-Shut-Out verbucht hatte. Auf Seiten der Domstädter stand ihm, etwas überraschend, Hannibal Weitzmann und nicht Gustaf Wesslau gegenüber. Der aber machte, es sei vorweg genommen, ein hervorragendes Spiel. Außerdem mussten die Gastgeber vor 10.694 Zuschauern auf Jason Akeson verzichten.
Die Pinguine begannen durchaus offensiv und hatten früh erste kleinere Gelegenheiten. Doch Zählbares sprang zunächst nicht heraus. Insgesamt aber hatten die Schwarz-Gelben das Spiel in den ersten Minuten vollständig in der Hand und kamen wiederholt zu gefährlichen Abschlüssen. Die erste große Chance der Haie hatte dann in der 9. Minute Kevin Gagné, der frei vor Rynnäs zum Schuss kam. Doch der Finne hielt. Die ganz große Chance zur Führung für die Gäste hatte dann in der 13. Minute Daniel Pietta. Bei angezeigter Strafe gegen Köln lief der Torjäger nach tollem Pass von Chad Costello allein auf Weitzmann zu, setzte das Hartgummi aber hauchdünn über den Torwinkel. Die folgende Überzahl brachte zwar einige gefährliche Schüsse aber weiter keinen Treffer. Die Pinguine überstanden die zweite Unterzahl des Tages und hatten gleich darauf die große Chance durch Vinny Saponari, der aber aus kurzer Distanz die Scheibe nicht aufs Tor brachte, weil ein Verteidigerstock gerade noch dazwischen war. Sekunden später die nächste Topchance, diesmal wieder durch die erste Reihe, doch am langen Eck verpasste Costello hauchdünn. Die letzte Topchance hatten mit der Pausensirene ebenfalls die Gäste, als Laurin Braun und Justin Hodgman die Scheibe schnell laufen ließen, doch Braun scheiterte am Ende per Direktschuss an Weitzmann. So ging es nach einem interessanten Drittel torlos in die Kabinen.
Auch der zweite Durchgang sah gleich tolle Chancen für die Pinguine, doch gleich drei Versuche blieben erfolglos. Wenig später dann ein böser Check von Ex-Pinguin Marcel Müller gegen den Kopf von Grant Besse. Dafür wurde der Kölner Torjäger mit 5 Minuten plus Spieldauer des Eises verwiesen. Besse musste ebenfalls in die Kabine und kehrte nicht zurück. Die Scheibe lief gut durch die schwarz-gelben Reihen und am Ende war es Jeremy Welsh, der das Hartgummi aus kurzer Distanz über die Linie drückte. Wenig später, immer noch in Überzahl, tauchte erneut Pietta frei vor Weitzmann auf, vermochte den Schlussmann aber nicht zu überwinden. Zum Nachschuss kam Costello einen Hauch zu spät. Augenblicke später scheiterte erneut Welsh. So blieb es bei der knappen Gästeführung. Die Pinguine aber hatten jetzt sprichwörtlich Blut geleckt und kamen zu weiteren Chancen durch Hodgman und Niklas Postel, doch der starke Weitzmann war zur Stelle. In der 30. Minute tauchte Jacob Lagacé ganz allein vor dem Tor auf, doch wieder hieß der Sieger Weitzmann. Im Gegenzug hielt Rynnäs gegen gleich zwei Kölner. Doch in der 32. Minute jubelten plötzlich die Rot-Weißen, denn bei angezeigter Strafe gegen Krefeld fälschte Alexander Oblinger einen Verlegenheitsschuss von der blauen Linie unhaltbar ab. Der Treffer gab den Haien spürbar Schwung und fortan war die Begegnung ausgeglichener und sah auf beiden Seiten Gelegenheiten. Beide Keeper aber zeigten sich souverän und so blieb es auch nach 40 Minuten bei unentschiedenem Spielstand.
Früh im Schlussdurchgang dann die Überzahl für Köln und nach wenigen Sekunden ließ sich Smith nach einem leichten Schubser von Garrett Noonan theatralisch Fallen und es gab das 5-auf-3 für die Hausherren. Die Pinguine arbeiteten hart und überstanden die gefährliche Situation und kamen wenig später selbst erneut in Überzahl. Das Powerplay wirkte eigentlich weniger druckvoll, als die Versuche zuvor, doch gerade als die Strafe ablief kam Jacob Lagacé zum Nachschuss und hämmerte das Spielgerät in die Maschen. Die Haie machten jetzt auf und mächtig Druck, doch nach einem Stockfehler an der blauen Linie schnappte sich Laurin Braun die Scheibe und ging auf und davon. Es entwickelte sich ein 2-auf-1 mit Martin Schymainski. Braun versuchte quer zu legen, doch traf einen Kölner Verteidiger am Schlittschuh und von dort sprang der Puck unhaltbar in den Winkel. Köln drängte jetzt und noch in derselben Spielminute traf Moritz Müller nur die Latte. Weiter machten die Haie Druck, doch etwas Scheibenglück und ein starker Rynnäs bewahrten die Pinguine vor weiteren Gegentreffern. Die Uhr lief jetzt natürlich für Krefeld. Gut eine Minute vor dem Ende ging Weitzmann vom Eis und Köln drängte mit sechs Feldspielern auf den Anschluss. Costello verpasste aus der Distanz knapp das leere Tor. Gleiches galt 6 Sekunden vor dem Ende für Pietta, doch am Endergebnis änderte das nichts und die Pinguine nahmen einen durchaus verdienten 3:1-Sieg mit an den Niederrhein.
Damit feierten die Mannen von Pierre Beaulieu nicht nur ein sechs-Punkte-Wochenende, sondern zeigten sich vor allem defensiv sattelfest. In den beiden Wochenendspielen mussten sie nur einen Gegentreffer hinnehmen. Damit schmilzt der Rückstand auf die Playoffs auf acht Zähler. Am Freitag geht es nun nach Nürnberg, ehe am Sonntag die Iserlohn Roosters zum kleinen Derby in die Yayla-Arena kommen.
Strafen:
Köln: 11 + SD Ma. Müller
Krefeld: 10
Tore:
0:1 25. Welsh (Schymainski) PP
1:1 32. Oblinger (Uvira)
1:2 48. Lagacé (Noonan, Schymainski) PP
1:3 53. Braun (Schymainski)