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OT
Η-Ζ
(1:1) - (1:1) - (0:0) - (1:0 ОТ)
01.12.2024, 02:00 Uhr

Predators kommen nicht in die Gänge

Nashville mit Overtime Niederlage gegen Minnesota

Þ01 Dezember 2024, 22:55
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Nashville Predators

Die Nashville Predators kommen in dieser Saison einfach nicht in die Gänge. Viele hatten die Mannschaft um den Schweizer Kapitän Roman Josi vor der Saison als einen der Favoriten auf den Stanley Cup gehandelt. Nach den Verpflichtungen von Steven Stamkos und Jonathan Marchessault für den Sturm sowie Brady Skjei für die Abwehr waren diese Erwartungen durchaus berechtigt. Doch auf dem Eis sieht es anders aus. Bei den Minnesota Wild gab es am Samstagabend die dritte 2:3-Niederlage nach Verlängerung in Folge. Da halfen auch zwei Assists von Josi nicht.

Wenn man das Positive herausziehen will, dann kann man sagen: Viel hat diesmal nicht gefehlt. Und in der Verlängerung ist es bei jeweils nur drei Feldspielern auf dem Eis immer ein bisschen Glück. Fakt ist aber auch: Die Niederlage in St. Paul war bereits die vierte am Stück für die Predators. Allerdings holte man bei drei dieser Pleiten je einen Punkt, da man erst in Overtime verlor. Trotzdem ist die Mannschaft von Trainer Andrew Brunette mit 20 Punkten aktuell das drittschlechteste Team der Liga und das zweitschlechteste der Western Conference.

„Es war ein unterhaltsames und ausgeglichenes Spiel“, befand Brunette nach der Partie. Sein Team habe einige Möglichkeiten gehabt. „Aber wir haben sie nicht genutzt. Das verfolgt uns schon die ganze Saison. Ich dachte eigentlich, dass wir es diesmal schaffen könnten, aber es hat wieder nicht geklappt.“ Trotzdem habe er in den vergangenen vier, fünf Spielen viel Positives bei seiner Mannschaft gesehen. „Mir hat gefallen, wie wir die Scheibe haben laufen lassen. Wir waren schnell. Das Spiel fordert uns gerade heraus. Und vielleicht hoffen die Gegner, dass wir den Kopf in den Sand stecken. Aber das machen wir nicht, wir kommen zurück“, versprach Brunette.

Zachary L’Heureux hatte wenige Minuten vor Schluss die große Chance, für die Predators beide Punkte klarzumachen. Doch er scheiterte an Filip Gustavsson (25 Saves) im Tor der Wild. Bei den Predators kam Juuse Saros ebenfalls auf 25 Paraden. Justus Annunen, der am Samstag im Tausch für Scott Wedgewood von den Colorado Avalanche gekommen war, fungierte als Backup für seinen finnischen Landsmann.

„Es war ein weiteres enttäuschendes Spiel“, sagte Predators-Stürmer Ryan O’Reilly. Die Mannschaft sei zwar wettbewerbsfähig gewesen. „Aber in den letzten paar Partien haben wir immer nur zwei Tore geschossen. Das ist hart, weil Juuse uns immer eine Siegchance gegeben hat“, haderte er mit der Leistung der Abteilung Attacke. Bei der Kritik nahm er sich selbst nicht aus. „Ich score bei fünf gegen fünf selbst nicht so, wie ich das will.“ Es fühle sich gerade so an, als ob man diese Hürde einfach nicht nehmen könne. „Das nächste Tor ist entscheidend für uns, und das ist frustrierend. Wir schaffen es in die Verlängerung und hoffen, dass wir dann den Sack zumachen können, aber wir tun es nicht.“

O’Reilly hatte die Predators im zweiten Drittel in Überzahl zwischenzeitlich 2:1 in Führung gebracht (23.). Lange freuen durften sich die Predators nicht: Kirill Kaprizov glich sechs Minuten später auf Vorlage des Österreichers Marco Rossi ebenfalls im Powerplay aus. Der Wild-Angreifer war in dieser Situation bei seinem Zweikampf vor dem Tor stabiler als Josi und behauptete gut seine Position.

Da hilft es den Predators aktuell auch nicht, dass ihr Kapitän gerade in guter Form ist. Josi bereitete beide Treffer der Gäste vor. Es war sein 108. NHL-Spiel, in dem er mindestens zwei Vorlagen hatte. Das sind die zweitmeisten in der Liga, seit der Schweizer in der Saison 2011/2012 sein Debüt gegeben hat. Mehr hat nur Erik Karlsson (123) auf dem Konto. Um die Aussage von der guten Form noch zu unterstreichen: Josi hatte zuletzt in fünf Spielen am Stück immer wenigstens einen Scorerpunkt in der Statistik stehen gehabt. Damit wurde er der fünfte Spieler in der Geschichte des Franchise mit mindestens 20 solcher Serien. Die einzigen aktiven Verteidiger in der NHL, die ähnliches vorweisen können, sind Brent Burns (24) und Karlsson (22).

Josi steht in der laufenden Saison bei 22 Scorerpunkten (7-15-22). Allerdings ist ein anderer Wert auch wieder sinnbildlich für die aktuelle Lage bei den Predators. Denn seine Plus/Minus-Bilanz sieht mit -14 alles andere als berauschend aus.

Freuen durften sich die Predators trotzdem ein bisschen. Denn Fedor Svechkov gelang sein erstes Tor in der NHL. Es war 20 Sekunden vor der ersten Pausensirene das 1:1 und die Antwort auf das 1:0 der Wild 43 Sekunden vorher durch Verteidiger Declan Chisholm. „Ich habe mich riesig gefreut“, bekannte Svechkov. In den vergangenen Spielen habe er immer wieder Chancen gehabt. „Ich habe gespürt, dass ich treffen kann und mehr zeigen muss. Ich hoffe, dass jetzt mehr Tore und Punkte folgen.“ Für den Moment ist das Tor sein bislang einziger Scorerpunkt in der NHL.

„Für einen Trainer gibt es nichts Besseres zu sehen, als einen Spieler, der sein erstes NHL-Tor schießt“, meinte Brunette. „Das ist sehr speziell und etwas, das man nie mehr vergisst.“ Svechkov habe gut gespielt, er wachse als Spieler. „Er wird mal ein richtig guter Mann in dieser Liga sein. Und er hat heute ein wichtiges Tor für uns geschossen.“

Das macht die aktuellen Sorgen der Predators aber nicht kleiner. Für Josi und Co. stehen in der kommenden Woche drei Spiele in Kanada an. Am Mittwoch geht es los mit dem Duell gegen die Toronto Maple Leafs. Danach folgen Partien in Montreal und Ottawa. Geht es nach O’Reilly, ist das für die Mannschaft die Möglichkeit, die Wende zu schaffen. Und zuallererst sei das eine mentale Geschichte. „Es ist eine großartige Gelegenheit, jetzt auf diese Ontario-Reise zu gehen, ein paar Punkte mitzunehmen und uns neues Leben einzuhauchen. Die Möglichkeit ist da. Wir müssen uns neu fokussieren, rausgehen und in Toronto alles geben.“ Erst recht, wenn das Team im Frühjahr bei der Titelvergabe dabei sein will.

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