Sportlich hatte man auch theoretisch keine Chance mehr auf den Klassenerhalt im letzten Spiel vor den eigenen Fans und folgerichtig hat der ECC Preussen Berlin sein letztes Heimspiel der Oberliga-Saison 2018/19 am Sonntag gegen die Rostock Piranhas mit 0:5 (0:2, 0:1, 0:2) verloren.
Die Berliner luden zum letzten Spiel der Oberliga-Hauptrunde 2018/19 noch einmal ein unter dem Motto „Karneval bei Preussen“ und hatten auch sonst ordentlich Programm zu bieten vor dem Spiel. Die eigene Preussen U20 wurde für ihre Deutsche Meisterschaft geehrt, ein 80-jähriger Fan aus Rostock bekam einen Präsentkorb und vor der Partie gab eine Schalmeienkapelle aus Rossow tolle Lieder zum Besten. Zum Abschluss war die Eishalle am Glockenturm noch einmal gut gefüllt, 348 Zuschauer zusätzlich und viele andere zelebrierten mit Verkleidungen sowie guter Laune die Karnevalsparty.
Auf dem Eis bestimmte dann aber das Team von Ex-Preusse Josh Rabbani mit seinen bissigen Piranhas die Musik und das erste Mal Grund zum Feiern hatten die Rostocker Fans, als Michal Bezouska in der zwölften Minute zum 1:0 für die Gäste traf. Die Partie verschob sich schon recht früh in die Zone der Gastgeber und dem Überzahltreffer folgte in der 17. Spielminute der zweite Treffer für die Hansestädter von Koopmann. Da sich an der personellen Situation aus der letzten Zeit auf Berliner Seite wenig geändert hat, wurde das Thema Gegenwehr für Uli Egen und sein Team ein schweres. So spielten zur Freude aller Fans in der Drittelpause wieder die Schalmeien und es wurde geschunkelt zwischen den schwarz-weiß-roten Ballons.
Im zweiten Drittel duellierten sich gesanglich ein paar Mal die beiden Fanlager aus Berlin und Rostock, so dass am letzten Spieltag der Hauptrunde noch einmal so richtig Eishockeystimmung aufkam. Allerdings gab es auch im Mittelabschnitt nichts zu jubeln für die Preussen-Fans, im Gegenteil – sie mussten sich sogar schon relativ früh in der 24. Minute über den 0:3-Gegentreffer ärgern bei dezimierter Anzahl an Spielern auf beiden Seiten. Zweimal musste Werner Hartmann von den Rostock Piranhas auf die Strafbank, aber die entstandene Überzahl vermochten die Hausherren aufgrund mangelnder Durchschlagskraft und geordnetem Offensivspiel nicht zu nutzen. Nach den wieder wunderschönen Schalmeienklängen der Kapelle aus Rossow begann das letzte Drittel und um es kurz zu machen – Thomas Voronov in der 43. Minute und wieder Michal Bezouska in der 49. Spielminute machten den Sack zu und sorgten für einen unspektakulären Endstand von 5:0 für die Raubfische aus dem Norden. Spieler des Tages bei den Piranhas wurde trotzdem Josh Rabbani.
Mit dem Ende des Spiels ist auch die Saison für den ECC Preussen Berlin zu Ende, als Letzter der Oberliga Nord bleibt abzuwarten, was die Zukunft für alle Protagonisten in der Hauptstadt zu bieten hat und welche Gesichter man wiedersieht. Ein neues wurde einen Tag vor dem letzten Heimspiel schon vorgestellt: Es handelt sich um Simon Braun, der als Nachwuchstrainer bei den Eisbären Juniors Berlin mit einer Trainer-B-Lizenz arbeitete und nun ab sofort sportlicher Leiter bei dem Charlottenburger Club ist. Welche Weichen in welche Richtungen gestellt werden, wird man also im Laufe eines langen Sommers in Berlin erfahren, bei den Gästen aus Rostock ist die Planung etwas kurzfristiger. Durch den 5:0-Auswärtssieg hat man die Saison 2018/19 als Tabellensiebenter beendet und hat nun die Black Dragons Erfurt in den Pre-Play-offs vor der Brust.