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Eine ekstatische Stimmung herrschte am vergangenen Sonntag im ausverkauften Colonel-Knight-Stadion, als Jordan Hickmott den EC Bad Nauheim mit seinem Overtime-Siegtreffer gegen die Kassel Huskies zum Derbysieger krönte. Mit dem daraus gewonnenen Rückenwind will das Team von Headcoach Mike Pellegrims auch an diesem Wochenende weiter punkten, muss dafür aber zwei schwere Hürden nehmen: Bevor Tabellenführer Dresden am Sonntag im Kurpark gastiert, geht es für den EC auswärts nach Kaufbeuren.
Das Derby-3:2 nach Overtime gegen die Nordhessen, in dem sich neben Hickmott auch einmal mehr Julian Lautenschlager in die Torschützenliste eintragen konnte, war die perfekte Antwort auf zwei Niederlagen in Folge. Jeweils nach regulärer Spielzeit mussten sich die Roten Teufel zuvor in Ravensburg (3:6) und Rosenheim (2:5) geschlagen geben und rutschten zwischenzeitlich auf Tabellenplatz zwölf ab, den nun zumindest vorübergehend wieder die punktgleichen Blue Devils Weiden belegen: Durch den Heimerfolg gegen Kassel, dem ersten Derbysieg seit Oktober 2023, sind die Kurstädter vorbeigezogen. „Die Jungs haben sich den Sieg erkämpft, sie wollten für unsere Fans alles auf dem Eis lassen“, lobte Cheftrainer Pellegrims die Mannschaft nach der Partie. Trotz der Ausfälle von Zach Kaiser und Kapitän Marc El-Sayed legte seine Mannschaft eine starke Leistung hin. „Es geht nicht darum, wie viele Jungs dabei sind, sondern wie viele Vollgas geben können“, bemerkte der Belgier.
Bei den Gastgebern aus dem bayrischen Allgäu blieben die Erfolgserlebnisse zuletzt aus: In den letzten zehn Partien gelangen Kaufbeuren nur zwei Siege, darunter schmerzhafte Niederlagen in Regensburg (1:4), Weiden (3:5) oder in Weißwasser (2:6). Nach dem 4:2-Erfolg gegen die Selber Wölfe setzte es zuletzt vier Niederlagen am Stück, die die Joker den Anschluss an die Top-6 kosteten: 1:5 in Crimmitschau, 3:4 in Krefeld, 3:6 gegen Ravensburg und 3:4 nach Overtime in Landshut. Aus Platz sieben und Punktgleichheit mit dem sechstplatzierten EV Landshut wurde somit Platz neun – bei nun sieben Zählern Rückstand auf die Playoff-Ränge. Headcoach Daniel Jun sah bei der Niederlage in Landshut aber einen kämpferisch guten Auftritt seiner Mannschaft: „Das war ein enges Spiel, aber am Ende muss ein Team nun mal als Sieger vom Eis gehen. Die Jungs haben alles gegeben und gut gekämpft, wir können mit erhobenen Köpfen nach Hause fahren.“
In den bisherigen Spielen lieferten sich die Roten Teufel intensive Duelle mit dem ESVK, zogen aber jeweils den Kürzeren: In Kaufbeuren entschied Jamal Watson die Partie sieben Sekunden vor Ablauf der Overtime für die Joker, in Bad Nauheim sorgte Jacob Lewis per Empty Net Goal 24 Sekunden vor regulärem Spielende für die Vorentscheidung (1:3). Bereits zum dritten Mal kommt es in dieser Saison nun also zum Brüder-Duell zwischen EC-Angreifer Kevin Orendorz und Bruder Dieter, der seit 2022 als Defensivverteidiger für Kaufbeuren aufläuft.
Der aktuell verletzte Rihards Babulis, der in der laufenden Saison als Ersatz-Goalie bereits viermal für den ESVK zwischen den Pfosten stand, kennt die Roten Teufel bereits gut: Zur Saison 2022/23 war er aus Berlin nach Bad Nauheim gewechselt und kam so auf dem Weg zur Vizemeisterschaft des ECN siebenmal zum Einsatz. Seine Teamkollegen Tomas Schmidt (2020-2022), Alexander Thiel (2014/15) und Dani Bindels (2019/20) spielten ebenfalls bereits im rot-weißen Teufel-Dress. Die EC-Verteidiger Garret Pruden und Patrick Seifert sowie Förderlizenzspieler Philipp Bidoul schnürten in der Vergangenheit jeweils die Schlittschuhe für die Joker.
Wenn es für das Pellegrims-Team am Freitag nach Kaufbeuren geht, ist neben dem langzeitverletzten Zach Kaiser auch Youngster Luigi Calce nicht mit von der Partie: Der 21-Jährige fällt wegen einer Oberkörperverletzung für drei bis vier Wochen aus. Kapitän Marc El-Sayed, der die Spiele gegen Rosenheim und Kassel krankheitsbedingt verpasst hatte, steht am Wochenende (ebenfalls noch nicht) wieder zur Verfügung.
