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Ι-Ζ
(2:1) - (2:1) - (1:0)
07.11.2021, 17:00 Uhr

Schmach von Dresden getilgt

Füchse siegen verdient mit 5:2 beim Tabellenführer

Þ08 November 2021, 00:30
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Lausitzer Füchse

Nein, was unsere Lausitzer Füchse in Dresden auf’s Eis brachten, war in allen Belangen viel zu wenig. Und nun wartete gar das Match gegen den Spitzenreiter aus Ravensburg auf unsere Farben. Doch die Cracks von Chris Straube standen wieder auf, strafften sich und boten eines der besten Saisonspiele bisher. Das sahen in den ersten 20 Minuten nicht alle EHC-Fans. „Ab morgen herrscht 2G im Haus, so sieht dann die Stimmung aus!“, verhieß ein Spruchband vor den Blöcken C und D, der in der ersten Periode stumm blieb. Der Gedanke, die tolle Stimmung in unserem Fuchsbau könne vorerst ein abruptes Ende finden, schlägt nicht nur auf das Gemüt, sondern birgt auch wirtschaftliche Gefahren in sich. Unsere Mannschaft ließ sich von den „Randbedingungen“ aber nicht anstecken. Ohne Lars Reuß und einmal mehr gestützt auf einen ganz starken Leon Hungerecker im Gehäuse konnte den Towerstars über beachtliche Phasen des Duells der Schneid abgekauft werden. Mit Toren zur berühmten „rechten Zeit“ bogen die Heimischen in der zweiten Hälfte des Mittelabschnitts auf die Siegerstraße ein, die sie nicht mehr verließen.

Dass unsere Männer auf Wiedergutmachung nach dem 1:4 in Dresden aus waren, zeigte sich schon nach neun Sekunden. Roope Mäkitalo zog frei aus sechs Metern ab. Gäste-Hüter Enrico Salvarani lenkte das Spielgerät mit dem Blocker ins Fangnetz. Auch der EVR ließ sich nicht bitten. Josh MacDonald entschied sich für den Schräg-Schlagschuss. Leon Hungerecker machte die Matten dicht, guckte aber sicherheitshalber auch nach hinten. Da waren 65 Sekunden um. Fortan drückte der Tabellenführer, der jede sich bietende Gelegenheit zum Torabschluss nutzte, aber nicht wirklich in die ganz gefährliche Zone kam. Sehr früh (3.) wurde Mäkitalo erstmals auf die Strafbank geschickt. Bis auf einen Schuss ließen die Füchse nichts zu. Im Gegenteil: Hunter Garlent stibitzte hinter der Salvarani-Kiste das Spielgerät, zog vor das Tor – und zielte zu hoch (4.). Gerade komplett erspähte Mäkitalo den Freien Richie Mueller, der sich nicht zweimal bitten ließ und das 1:0 besorgte. Schon im Gegenzug war wieder Hungerecker gefordert, der mit langer Matte gegen David Zucker klärte (5.). Nach sieben Minuten wurde Ex-Fuchs „Winnie“ Hessler eliminiert. Das EHC-Powerplay sah sich nicht nur gut an. Es war auch erfolgreich. Garlent konnte nach Pass durch den Slot „hinten“ sogar noch annehmen, ehe er kompromisslos vollendete. Vielleicht dauerte der Torjubel etwas zu lange. Denn nur 13 Sekunden nach dem 2:0 lag der Puck in unserem Heiligtum. Der war direkt auf Hesslers Schläger gehüpft. Und unser Ex-Förderlizenzler traf hoch zum Anschluss. Davon unbeeindruckt zogen die Heimischen ihre Kreise. Die Puzzlestädter versuchten sich mit Konter-Nadelstichen. So blieb die Partie gutklassig und hoch spannend. Die klareren Möglichkeiten gab es für die Gäste. Aber MacDonald und David Zucker im Slot scheiterten an Hungerecker (16.), derweil erneut MacDonald ganz frei verzog (20.). Mit einer ganz knappen Führung ging es zum ersten Pausentee.

Zu den zweiten 20 Minuten waren dann wirklich alle Fans da – aber auch Ravensburg. Die drückten auf das Tempo und verschafften sich die Spielhoheit. Charlie Sarault probierte es am kurzen Eck. Da aber hockte Hungerecker (21.). Dann war der sehr Präsente MacDonald frei, dessen Schuss unser Hüter nach oben abwehrte. Mit hohem Stock angelten die Gäste nach der Scheibe. Abgepfiffen wurde nicht (22.). Auch Sam Herr musste die Übermacht von Hungerecker anerkennen, als er es zweimal aus Nahdistanz versuchen durfte (25.). Bei einem der zu dieser Zeit seltenen Entlastungsangriffe wählte Peter Quenneville den Pass statt des Schusses, obwohl Salvarani schon „down“ lag (28.). Und dann fiel folgerichtig das 2:2. Ausgangspunkt war ein schlechter Wechsel unserer Cracks, der James Bettauer zentral viel zu viel freies Eis bescherte. Und der Towerstars-Defender ließ Leon Hungerecker nicht die Spur einer Abwehrchance. Würde das Spiel jetzt komplett kippen? Nein! Denn Weißwasser tat wieder mehr für den Angriff. Allerdings misslang zunächst der Versuch zum perfekten Tor zu kommen, als Garlent doch noch auf den nicht mehr Bereiten Quenneville passte (33.). Unmittelbar danach – in vergleichbarer Situation – zog Hunter Garlent alle Register und semmelte das Spielgerät in den linken Knick. Der EHC führte wieder! Nun wogte es auf und ab. Hungerecker verhinderte den Tip-in von Herr (35.). Salvarani war zur Stelle, als Arttu Rämö einen Distanzschuss von Jens Baxmann abfälschte. Und Mäkitalo verzog knapp am langen Pfosten (beides 36.). Dann packte Richard Mueller die Sense aus. Mit einem sagenhaften Strahl schickte er den Hartgummi schräg hoch ins kurze Eck. Und sogar das 5:2 war noch möglich. Aber Kapitän Breitkreuz traf vor Salvarani die Scheibe nicht richtig (39.).

Mit Beginn der letzten Periode zeigten die Oberschwaben gleich die Marschrichtung an. Immerhin sechs gefährliche Schüsse wurden binnen der ersten 60 Sekunden auf unser Tor abgefeuert. Auch danach machten die Angereisten das Spiel, wurden nun aber wieder sehr gut wegverteidigt. Zweimal MacDonald scheiterte frei vor Hungerecker, derweil auf der anderen Seite Breitkreuz und Garlent den Puck im Durcheinander nicht über die Linie stochern konnten (alles 48.). Für Ravensburg kanonierten Vincenz Mayer und Florin Ketterer von der Blauen. Da und beim Nachsetzer von Hessler war Hungerecker der Sieger (53.). Die Füchse blieben auch gefährlich. Garlent tanzte Quenneville frei, der aus spitzem Winkel nur das Außennetz traf (54.). Und als es Stéphane Döring am kurzen Eck probierte, war Salvarani mit dem Glück des Tüchtigen im Bunde (55.). Das Match bog auf die Zielgerade, da zog Mayer gegen Breitkreuz geschickt noch eine Strafe. Torhüter Salvarani machte Platz für den zusätzlichen Feldspieler, Hunter Garlent berührte beim Bully zwar den Puck, der aber zu Josh MacDonald flipperte. Der wollte zurück zur Blauen Linie passen, verfehlte aber den eigenen Mitspieler. Und der kleine Teufel suchte sich über die weite Eisfläche den Weg ins verwaiste EVR-Tor. Die Entscheidung war gefallen! Und Garlent, der als letzter Füchse-Spieler das Spielgerät berührt hatte, wurde zum Torschützen. Unsere Mannschaft durfte sich über das fünfte Unterzahltor freuen. Das sechste wäre noch drin gewesen, als Rämö die Scheibe von Julian Eichinger klaute, aber schlussendlich an Salvarani hängenblieb (59.).

Nach gutem Spiel belohnten sich unsere Cracks mit dem Dreier redlich. Drei Tore Garlent, zwei Tore Mueller – dazu ein Torhüter Hungerecker, der stets zur Stelle war, wenn es hätte (noch) brenzlig(er) werden können; so sahen heute die Sieggaranten aus, die aus einer richtig geschlossen auftretenden Mannschaft noch herausragten. Wie es denn künftig unter den politisch verordneten 2G-Regeln weitergehen soll, wird Anfang der kommenden Woche bekanntgegeben.

Schlüsselszene

Die tolle Einzelleistung von Hunter Garlent, mit der er die Druckphase der Gäste beendete und seine Farben mit 3:2 in Front schoss, brachte das Momentum wieder zurück zu den Füchsen.

Pausenzeitproblem

„Wir haben statt 18 nur 15 Minuten Pausenzeit programmiert. Die Unterbrechung dauert noch etwa 2:30 min.“, räumte Stadionsprecher Branko Frischke vor dem Mittelabschnitt ein. Während die Füchse da gerade aus der Kabine kamen, kreiselte Ravensburg schon.

Megablocker

In einem Wechsel zweimal Vinzenz Mayer (15.) und kurz danach Fabian Dietz nach Baxmann-Schuss (18.) blockten knallharte EHC-Geschosse ohne Rücksicht auf Verluste. Das Gute: Trotz ersichtlicher Schmerzen konnten die Protagonisten weiterspielen. Fabian Dietz hängte gleich noch das Pauseninterview für Sprade TV ran.

Pietätvoll

Zum Ende der zweiten Pause ereignete sich in Block C ein medizinischer Notfall, der hinter hochgehaltener Tarnplane versorgt wurde. Angesichts dieser bedrohlichen Situation verzichteten die Füchse-Anhänger auf Fangesänge, bis in Minute 46 der Betroffene auf eigenen Beinen die Arena zur weiteren Untersuchung verlassen konnte.

Januskopf

Freitag „pfui“, heute „hui“ – wie erklärt sich Füchse-Coach Chris Straube die krassen Leistungsunterschiede? „Wenn ich das wüsste…“, räumte der Oberfuchs ein. Und schob geheimnisvoll nach: „Ich habe da eine Idee, warum das so passiert ist. Aber das bespreche ich intern mit der Mannschaft.“ Na hoffentlich mit „Nachhaltigkeit“…

Der Top-Spieler: Richard Mueller

Das wichtige erste und das vorentscheidende vierte Tor erzielt, den dritten Treffer zur rechten Zeit aufgelegt – unser Routinier sorgte nicht nur für das Zählbare, sondern auch dafür, dass der Fokus etwas weg von der Füchse-Paradereihe kam. „Richie“ hat das Level des zweiten Sturms ersichtlich gehoben.

Die Statistik

1:0 (5.) Richard Mueller ( Arttu Rämö , Roope Mäkitalo )
2:0 (8.) Hunter Garlent ( Steve Hanusch , Peter Quenneville ) PP1
2:1 (8.) Vincent Hessler ( Vincenz Mayer , Tim Sezemsky )
2:2 (30.) James Bettauer ( Fabian Dietz , Vincenz Mayer )
3:2 (33.) Hunter Garlent ( Jens Baxmann , Richard Mueller )
4:2 (38.) Richard Mueller ( Jens Baxmann , Arttu Rämö )
5:2 (58.) Hunter Garlent EN SH1

Strafminuten

Weißwasser: 6 (2-2-2) Ravensburg: 8 (4-2-2)

Schiedsrichter

Michael Klein - Sascha Westrich ; Chris Otten - Tobias Treitl

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