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Schwaches Powerplay kostet Punkte

Þ20 Januar 2014, 14:24
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Sven Gösch musste dabei auf die verletzten Marcus Klupp und Jesper Delfs sowie auf Marco Meyer, der wieder beim Studium weilt, verzichten. Ansonsten konnte der Trainer kadertechnisch aus dem Vollen schöpfen. Sein Gegenüber Len Soccio musste auf Routinier Sven Gerbig und den torgefährlichen Christian Neuert ebenfalls verletzungsbedingt verzichten.  

Vor 1243 Zuschauern in der Eishalle Langenhagen begannen beide Mannschaften mit viel Tempo und waren bemüht Chancen zu kreieren. Dabei hatten die Scorpions eine leichte Feldüberlegenheit, da die Beach Boys in den Anfangsminuten schnell zweimal in Unterzahl gerieten. Großchancen blieben aber Mangelware, denn meist war es der letzte Pass der keinen Abnehmer fand. Die wenigen Schüssen, die dann doch auf beide Tore kamen, waren eine sichere Beute der Schlussleute Matthias Rieck im Timmendorfer Kasten und Maximilian Englbrecht im Hannoveraner Tor. Die besten Gelegenheiten hatten Jan Jarabek, der Rieck mit einem Schlagschuss von der blauen Linie zu einer Glanztat zwang, und André Gerartz auf der Gegenseite, der eine Hereingabe von Christian Herrmann nur knapp verpasste. So ging es gerecht mit einem 0:0 in die erste Pause.  

In Drittel Nummer zwei begannen vor allem die Beach Boys forscher. Kenneth Schnabel hatte in der 22. Minute die erste richtig gute Gelegenheit auf der Kelle, als sein Schuss aus spitzem Winkel genau auf den Körper von Englbrecht ging. Patrick Saggau verzog ebenfalls knapp. Doch mitten hinein in diese Drangphase gelang den Scorpions der Konter zur 1:0-Führung: Alexander Janzen brach über die linke Seite aus, spielte die Scheibe vor das Tor, wo Routinier Andreas Morczinietz frei stand und die Scheibe im Fallen über die Linie drückte. Matthias Rieck im Timmendorfer Kasten sah unglücklich aus, war bei dem Schuss aus kürzester Distanz chancenlos. Gespielt waren zu diesem Zeitpunkt 24 Minuten.  Die Beach Boys versuchten aber mit mutigem Spiel nach vorne zu antworten und dies gelang ihnen in der 27. Minute. Rob Labute umspielte zwei Gegner an der blauen Linie, zog einfach mal ab und vor dem Hannoveraner Tor fälschte Patrick Saggau die Scheibe unhaltbar zum Ausgleich ab. Die Partie nahm nun zusätzlich Fahrt auf und beide Mannschaften mühten sich nach Kräften, Tore zu erzielen. Ein Wechselfehler brachte dann die Scorpions in der 31. Minute wieder in Führung. Die Beach Boys hatten sich in Unterzahl aus dem eigenen Drittel befreit und gingen zum Wechseln. Doch dieser ging nicht schnell genug und so schickte Jan Jarabek Andreas Morczinietz auf die Reise, der von der blauen Linie alleine startete und keine Mühe hatte, die Scheibe an Rieck vorbei zu bringen. Dieses 2:1 war ein Geschenk der Timmendorfer Feldspieler.  Noch immer steckten die Beach Boys nicht auf und probierten es nach vorne. Unterstützt wurden sie dabei von den Indians, die sich gegen Ende des zweiten Drittels eine doppelte Unterzahl abholten. Vor allem über die Strafe von Thomas Pape muss gesprochen werden, denn der Stürmer musste in der 37. Minute mit einer Matchstrafe vorzeitig zum Duschen. Der Scorpions-Stürmer hatte Tibor Uglar etwas unglücklich in die Bande gechecked, worauf Uglar benommen auf dem Eis liegenblieb und erst mit Hilfe der Sanitäter dieses verlassen konnte. Die Schiedsrichter werteten die Aktion als Check gegen den Kopf- und Nackenbereich und mussten entsprechend der Regeln zur Matchstrafe greifen.  Die Beach Boys hatten nun 25 Sekunden lang eine doppelte Überzahl und nochmal mehr als viereinhalb Minuten einfache Überzahl. Doch nun zeichnete sich ab, dass das Powerplay die Achillesferse des Abends werden könnten. Zu wenige Chancen wurden kreiert, vor allem Patrick Saggau drehte ein ums andere Mal unnötige Kreise. Zu allem Überfluss rutschten ständig Pässe an die blaue Linie an den Verteidigern vorbei, so dass die Beach Boys ihr Powerplay neuaufziehen mussten.

So blieb es bis zur Drittelpause bei der knappen 2:1-Führung der Scorpions.   Das letzte Drittel begannen die Beach Boys in Überzahl und konnten dank einer weiteren Strafe fast vier Minuten mit fünf gegen vier agieren, ohne nennenswerten Erfolg zu haben. Jeff Maronese hatte noch die beste Schusschance, aber auch sein Handgelenksschuss in der 44. Minute war leichte Beute für Englbrecht. Zwischendrin galt es eine weitere Schrecksekunde zu überstehen, denn Kenneth Schnabel rutschte nach einem Check von Hemmes kopfüber in die Bande. Nach kurzer Behandlung und ein paar Minuten Pause auf der Auswechselbank konnte es für den Stürmer aber weitergehen.  Für das Auslassen der Powerplays wurden die Beach Boys dann in der 45. Minute bestraft. Die Scorpions waren wenige Sekunden wieder komplett, da schickte Ringe Artur Lemmer auf die Reise. Jeff Maronese agierte zu zögerlich und Lemmer konnte aufs Tor schießen. Rieck wehrte den ersten Schuss ab, doch wohl vom Schlittschuh von Jason Horst prallte die Scheibe dann unhaltbar zum 3:1 ins Netz.  Nun übernahmen die Scorpions die Initiative und berannten das Tor von Matthias Rieck. Der konnte sich mehrfach gegen die Stürmer der Scorpions auszeichnen und verhinderte einen höheren Rückstand. Bei den Beach Boys ging nicht viel zusammen, man hatte sogar Glück, dass eine eigene Überzahl nicht zum Bumerang wurde.  Sergej Janzen wurde im Konter so gerade eben gestört. Sechs Minuten vor dem Ende nahm Sven Gösch eine Auszeit, um seine Jungs auf die Schlussminuten einzustimmen. Mit Erfolg, denn vier Minuten vor dem Ende zog Yannick Mund von der blauen Linie und überraschte Englbrecht, der gerade eben abwehren konnte. Den Abstauber verwandelte Patrick Saggau zum 3:2-Anschlusstreffer.  Die Beach Boys setzten nun alles auf eine Karte und berannten das Tor. Auch Matze Rieck verließ seinen Kasten, aber alle Maßnahmen brachten nichts. 18 Sekunden vor dem Ende machte Alexander Janzen per Treffer ins leere Tor alles klar und entschied die Partie verdient zu Gunsten der Scorpions.  

Von einem verdienten Sieg sprachen auf der anschließenden Pressekonferenz beide Trainer. Während Hannovers Len Soccio vor allem den Kampf und das Unterzahlspiel seiner Mannschaft lobte, ärgerte sich Sven Gösch vor allem über die verpasste Chance: „Wir haben es einfach nicht geschafft, unser Überzahlspiel gefährlich zu machen. Wenn wir ein oder zwei Überzahlspiele nutzen, dann nehmen wir hier Punkte mit.“  Die Beach Boys bleiben trotz der Niederlage auf Platz vier und haben die Endrunde weiter fest im Blick. Aus den letzten sieben Spielen benötigen die Timmendorfer fünf Punkte, um sicher qualifiziert zu sein. Gelegenheit dazu haben sie schon am kommenden Wochenende, wenn sie am Freitag (20 Uhr) die Rostock Piranhas empfangen und am Sonntag (18 Uhr) bei den Harzer Falken antreten.

eishockey.net / PM EHC Timmendorf
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