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(2:4) - (0:0) - (2:0) - (0:1 ОТ)
03.05.2023, 03:30 Uhr

Seattle feiert Sieg 1 im Viertelfinale

Pavelskis Viererpack bringt den Stars nichts

Þ03 Mai 2023, 10:40
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Seattle Kraken

Die Seattle Kraken von Philipp Grubauer setzen ihren Lauf in den Stanley Cup Playoffs 2023 auf beeindruckende Art und Weise fort. 

Am Dienstag bezwang das Team im ersten Vergleich mit den Dallas Stars die Texaner auswärts im American Airlines Center mit 5:4 nach Verlängerung und gingen dadurch in der Best-of-7-Serie der 2. Runde in der Western Conference mit 1:0 in Führung. Dabei konnte die Kraken auch ein Galaauftritt von Rückkehrer Joe Pavelski auf der Gegenseite nicht stoppen. Der Veteran glänzte bei seiner Rückkehr auf das Eis nach seiner Verletzungspause mit vier Toren. Letztendlich aber siegten Grubauer und seine Kraken glücklich, aber nicht unverdient und fuhren den psychologisch so wichtigen ersten Sieg in der Ferne ein.

Am Ende war es Yanni Gourde, der den siegbringenden Treffer in der 13. Minute der Verlängerung  erzielte und Seattle für den kräfteraubenden Auftritt belohnte.  "Das war sehr wichtig für uns. Wir haben ordentlich Betrieb vor ihrem Tor gemacht. So wollten wir in die Serie starten. Wir wissen ja, wie gut die Stars sind. Deshalb ist es sehr wichtig hier heute gewonnen zu haben", sagte Gourde nach Spielende.

Die Kraken hätten nach ihrer fordernden Serie gegen die Colorado Avalanche gute Gründe für einen zurückhaltenden Auftritt gehabt, doch die Kraken kämpften auch nach dem anstrengenden 4:3-Seriensieg gegen den Titelverteidiger bei ihrem ersten Gastspiel in Texas extrem leidenschaftlich und warfen alles in das Spiel, was ihnen möglich war.

Nachdem sie einen zwischenzeitlichen 4:2-Vorsprung nach dem ersten Drittel im dritten Spielabschnitt noch verspielten und in die Verlängerung mussten, stand insbesondere auf der mentalen Ebene für die Gäste viel auf dem Spiel. Doch die Kraken hatten das glücklichere Ende für sich und dürften dadurch, statt eventuell in ein mentales Loch zu fallen, mit noch mehr Selbstvertrauen und Zuversicht in den nächsten Vergleich an gleicher Stelle am Donnerstag (9:30 p.m. ET; NHL.tv; Fr. 3:30 Uhr MESZ) gehen.

Trainer Dave Hakstol zeigte sich sehr zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft: "Auch wenn das erste Drittel sicherlich recht untypisch für ein Playoff-Spiel war, war es ein guter Abend für uns. Es läuft eben nicht immer direkt alles glatt. Aber die Mannschaft hat gut reagiert, sich gesteigert und in der Verlängerung das nötige Glück gehabt. Wir haben den Widerständen einmal mehr getrotzt und sind wieder zu unserem Spiel zurückgekehrt. Die Mentalität hat gepasst. Das war insgesamt ein guter Auftritt."

Etwas in den Schatten gestellt wurde durch den Kraken-Sieg der phänomenale Auftritt von Pavelski. Im Alter von 38 Jahren und 295 Tagen wurde dieser zum ältesten Spieler der NHL-Geschichte dem jemals in einer Playoff-Begegnung vier Treffer gelangen. Der Stars-Stürmer übertraf die bisherige Bestmarke von Maurice Richard in Spiel 1 des Stanley Cup Finales von 1957 (35 Jahre, 245 Tage).

Das Kuriose: Grubauer (31 Saves) ließ vier Tore von Pavelski zu, hielt die Kraken aber sportlich am Leben, indem er zum fünften Mal in der Postseason mehr als 30 Rettungstaten ablieferte. Dreimal reichte es bei einer solch hohen Anzahl von Paraden für Grubauers Team am Ende zum Sieg (3-2-0). Seattle ist dank der Hilfe seines Goalies das vierte Team in der Geschichte der Stanley Cup Playoffs, das einen Sieg errungen hat, obwohl es einem gegnerischen Spieler erlaubte, vier Tore zu erzielen.

Pavelskis Leistung an diesem Abend war umso beeindruckender, wenn man bei der Betrachtung berücksichtigt, dass er seit dem 17. April nicht mehr gespielt hatte. Er erlitt damals eine Gehirnerschütterung nach einem Zusammenstoß mit Minnesota-Wild-Verteidiger Matt Dumba. Die Entscheidung, dass er mitwirken konnte, fiel am Dienstag erst kurzfristig. "Ich war natürlich sehr froh, dass ich endlich wieder mitwirken konnte", gab Pavelski zu Protokoll. "Wir haben gut angefangen, dann aber ein Stück weit den Faden verloren. Die Fans haben uns wieder zurück ins Spiel geholfen. Das macht Playoff-Eishockey aus."

Neben Pavelski glänzte bei den Gastgebern Max Domi, dem drei Assists gelangen. Torhüter Jake Oettinger zeigte 39 Paraden. All dies sollte am Ende für die Stars nicht reichen, um das erste Duell mit den Kraken für sich zu entscheiden.

Pavelski brachte Dallas nach 2:25 Minuten des ersten Drittels mit einem Handgelenkschuss vom rechten Bullykreis aus mit 1:0 in Führung, nachdem Domi den Puck in der neutralen Zone erobert hatte, als Seattle gerade einen Reihenwechsel auf dem Eis durchführte.

Jaden Schwartz glich in der 12. Minute zum 1:1 aus, nachdem das Forechecking von Seattle zu einem Turnover in der Offensivzone geführt hatte. Jordan Eberle passte zu Morgan Geekie, der Schwartz im Slot fand. Pavelski brachte Dallas in der 13. Minute mit seinem zweiten Treffer des Tages mit 2:1 in Führung.

Doch damit war das erste Drittel längst noch nicht gelaufen. Justin Schultz glich zum 2:2 aus (15.), nachdem Ryan Donato den Puck aus einem Gedränge an der Bande herausgeholt hatte, und Oliver Bjorkstrand sorgte elf Sekunden später für das 3:2 (15.) der Kraken, als er einen Schuss vom rechten Bullykreis abgab, der vom Stock des Dallas-Verteidigers Esa Lindell abgefälscht wurde. Eberle baute die Führung Seattles direkt danach auf 4:2 aus (16.), nachdem er einen Schuss von Vince Dunn im Slot abgefälscht hatte. Es war das dritte Tor für die Gäste innerhalb von 52 Sekunden.

Danach war der Torreigen auf dem Eis erst einmal beendet. Der zweite Spielabschnitt verlief ohne weitere Erfolgserlebnisse. Dann trat Pavelski wieder in Erscheinung. Er verkürzte mit seinem dritten Tor des Tages in der 50. Minute für Dallas zunächst auf 3:4. Der Treffer bedeutete zugleich seinen achten NHL-Hattrick und seinen zweiten in den Stanley Cup Playoffs. Die Krönung seines historischen Abends erlebte Pavelski in der 54. Minute, als er mit einem Tip-in nach einem Pass von Jani Hakanpaa den 4:4-Ausgleich erzielen konnte.

Es kam zur Verlängerung, in der die Gäste aus Seattle dank Gourde das glücklichere Ende für sich hatten. Stars-Trainer Peter DeBoer war dementsprechend enttäuscht. "Joes Leistung war sensationell. Es ist schade, dass sie nicht mit einem Sieg belohnt wurde. Wir haben heute zu viele Fehler gemacht. Das ist bestraft worden. So läuft das eben manchmal. Wir hatten auch in der Verlängerung unsere Chancen, aber es sollte diesmal irgendwie nicht sein. Wir bereiten uns jetzt auf Spiel 2 vor. Diese Niederlage wirft uns nicht um. Wir kennen solche Situationen."

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