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Selb verpflichtet Topscorer Brad Snetsinger

Þ09 Mai 2020, 02:51
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Brad Snetsinger im Trikot des ECDC Memmingen
Foto: Mario Wiedel

Wenn ein Eishockeyspieler in 358 Oberligapartien Sage und Schreibe 274 Tore und 453 Vorlagen aufweisen kann, zudem in diesen fünf Spielzeiten zweimal zum Spieler des Jahres gewählt wurde, verdeutlich dies umso mehr, dass es sich bei diesem Akteur zweifelsohne um einen absoluten Ausnahmestürmer handelt. Letzterer ist er unbestritten – Brad Snetsinger.

Der Kanadier mit markantem Rauschebart liefert Jahr für Jahr konstant starke Leistungen ab. Bei den eigenen Fans abgöttisch geliebt und verehrt, bei gegnerischen Anhängern und Gegenspieler gefürchtet aufgrund seiner Spielintelligenz und seinem brutalen Siegeswillen.

Der 33-Jährige letztjährige Topscorer der Oberliga Süd und „Spieler des Jahres der Oberliga Süd“ wird in der neuen Saison 2020/2021 mit der Rückennummer 41 für die Selber Wölfe auflaufen. Snetsinger unterschrieb einen Einjahresvertrag im Vorwerk.

Der Norden der Republik hat es ihm besonders angetan

Der in Ajax, einem Vorort von Toronto in Ontario/Kanada geborene Snetsinger, spielte gleich bei seiner ersten Deutschland-Station groß auf. Bei den Kassel Huskies 2012/2013 und der Folgesaison schoss sich Brad mit 103 Toren und 143 Vorlagen in 106 Spielen in die Herzen der Fans und in die Notizbücher der Scouts und Trainer. Lukrative höherklassige Engagements ließen Snetsinger kalt, sein weiteres Hauptbetätigungsfeld blieb weiterhin die Oberliga Nord. Nach einem „Abstecher“ und einer Saison beim DEL2-Club Kaufbeuren und 20 Spielen bei den Tilburg Trappers, mit denen er niederländischer Meister wurde, hatte ihn die Oberliga Nord wieder. Einer grandiosen Saison bei den Icefighters Leipzig (50 Spiele, 40 Tore, 53 Vorlagen; Auszeichnung „Spieler des Jahres“) folgte ein dreijähriges Engagement beim Herner EV, einem Tradionsverein im Ruhrgebiet. Von März bis September 2018 hieß sein dortiger Trainer Herbert Hohenberger, ehe Letzterer leider schwer erkrankte und das Traineramt aufgeben musste.

Hohenberger schwärmt von seinem Neuzugang

Der Kontakt beider riss die letzten Jahre nicht ab. Hohenberger wirkte überrascht, als beim Gastspiel der Wölfe Anfang 2020 Snetse nach der Partie auf ihn zukam. Hohenberger kann sich noch gut erinnern. "Wir redeten ein wenig und Brad ließ durchblicken, dass er, wenn ich weiter Trainer in Selb bleibe, gerne unter mir spielen würde.“

Der Kontakt blieb bestehen und dann wurde die Sache perfekt. Hohenberger ist absolut happy, dass der Deal klappte. Über Snetsinger und seine herausragenden Qualitäten braucht man nicht viel sagen. Dennoch gerät der 51-Jährige Österreicher  ins Schwärmen, wenn er über seinen Neuzugang spricht. "Snetse ist ein begnadeter Eishockeyspieler mit Fähigkeiten, welche nur wenige Stürmer besitzen. Er weiß, wo und wie er sich ins Spiel einbringen muss, liebt es, seine Gegenspieler auf sich zu ziehen und seine Teamspieler in Szene zu setzen. An der Scheibe kann er alles, spielt gerne den Vorlagengeber, kann aber auch eiskalt vollstrecken“, so Hohenberger.

Der neue Ideengeber in der Wölfe-Offensive

Seine errungenen Titel und Scorerpunkte sind Snetsinger nicht zu Kopf gestiegen. Er ist bodenständig geblieben, ein Teamplayer durch und durch. Für ihn steht immer die Mannschaft im Vordergrund. Hohenberger: "Aussagen, Brad sei egoistisch und ein schwieriger Typ, sind Blödsinn. Natürlich muss man wissen, wie man solche Spieler führt, aber das ist mein Job. Snetse ist ein Vollprofi und wird bei uns eine tragende Rolle in der Offensive einnehmen.“

„Snetsinger-Deal“  – ein lang angelegter Prozess

Die Aussagen aus Memmmingen, die Indians wären bis an ihre Schmerzgrenze gegangen und wären kurz vor einer Einigung mit Snetsinger gestanden, der letzendlich eine Option im eigentlich noch laufenden Vertrag zog und das finanziell deutlich lukrativere Angebot aus Selb annahm, wollen die Wölfe-Verantwortlichen nicht weiter kommentieren. VER-Vize Thomas Manzei, der die Vertragsgespräche mit Snetsinger führte, führt nur an, dass „Snetsinger-Deal“ ein längerer Prozess und nicht von heute auf morgen abgeschlossen war.

Manzei weiter: "Nachdem frühzeitig ab Winter klar war, dass Ian McDonald seine Karriere beenden wird, waren wir auf der Suche nach einem starken Kontingentspieler. Uns spielte in die Karten, dass Herbert und Brad sich gut kennen und Brad gerne zu uns kommen wollte. Die guten Gespräche wurden konkreter und als die Chance da war ihn zu holen, schlugen wir zu."

Bevor jedoch erneut, wie bereits beim Weidekamp-Transfer falsche Behauptungen in der Presse kursieren, stellt der VER-Vize gleich Folgendes klar: "Die Zusage von Brad sowie die Vertragsunterzeichnung erfolgte vor dem oberligaweiten Transferstopp Ende März und jetzt finden wir es an der Zeit, dass wir Brad offiziell als Neuzugang präsentieren.“

Hohenberger die große Trumpfkarte

Snetsinger selbst lässt der Rummel um seine Person kalt und wirkt ähnlich cool und tiefenentspannt wie auf dem Eis. Der Kanadier, der zusammen mit seiner Frau Marilena, seiner 1 ½-jährigen Tochter Shay und der Bulldooge Jex in Kassel lebt, freut sich riesig auf den kommenden Winter und die Selber Wölfe. Was waren seine Gründe für den Wechsel nach Selb? Snetsinger dazu: "Selb ist seit vielen Jahren eine gute Adresse in der Eishockey-Oberliga, ich freue mich auf die Organisation der Wölfe und auf eine neue Region innerhalb Deutschlands kennen zu lernen. Aber natürlich. Einer der Hauptgründe ist und war Herbert, wir kennen uns seit vielen Jahren, sind gut befreundet und es ist super, wieder unter ihm spielen zu dürfen.“

Auf die Frage, was seine sportlichen Ziele für die neue Saison sind, braucht Snetsinger nicht lange zu überlegen: "Ich will immer gewinnen, ansonsten brauche ich gar nicht auf´s Eis gehen“.

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