Auch wenn am Ende ein deutlich aussehendes 2:5 auf der Anzeigetafel prangte so waren sich doch alle nach der Begegnung einig. Das Ergebnis klingt viel deutlicher als es die Partie war. Kempten hielt das Spiel lange offen und spannend und musste sich erst in den Schlussminuten geschlagen geben.
Spitzenspiel, Dritter gegen Erster, volle Hütte, so sollte es am Sonntagabend in der ABW Arena sein, beim Spiel der Sharks gegen die Gladiators aus Erding. Beide Mannschaften hatten mit 5 Siegen aus den ersten sechs Spielen einen sehr guten Saisonstart hingelegt, allein die Niederlage Erdings gegen den bis dahin Letzten aus Klostersee vom Freitagabend sorgte im Vorfeld doch für einiges Erstaunen. Nichtsdestotrotz die Favoritenrolle lag klar bei den Gästen. Mit einem stark besetzten Kader nimmt man den nächsten Anlauf auf die bayerische Meisterschaft. Und die Mannschaft von ex. Nationalspieler Thomas Daffner zeigte von Beginn auch warum. Mit viel Tempo ging es von der ersten Minute an Richtung Sharks Gehäuse und Jakob Nerb musste gleich mehrmals sein ganzes Können auspacken und seine Mannschaft mit spektakulären Saves vor einem frühen Rückstand bewahren. Die knapp 1100 Zuschauer bekamen von Beginn an eine temporeiche und hochklassige Bayernligapartie zu sehen. Beide Teams erspielten sich in der Folge hochkarätige Chancen, doch auch Nerbs Gegenüber Leon Meder im Erdinger Gehäuse zeigte sich in Bestform. Das Chancenplus lag aber auch weiterhin deutlich bei den Gästen. Bis eine Minute vor Drittelende hielt Kempten dem Druck stand, dann war es ein unmittelbar vor dem Tor abgefälschter Schuss von Elia Ostwald, der unhaltbar zur verdienten Gästeführung einschlug. Doch Kempten ließ sich nicht beeindrucken und so konnte Routinier Florian Stauder schnell nach der Pause eiskalt zum Ausgleich einnetzen. Erding aber weiterhin überlegen, mit viel Druck und starkem Forecheck. Die erneute Gästeführung dann quasi eine Blaupause des 0:1, der ehemalige Landshuter Ostwald zieht von der blauen Linie ab und direkt vor dem Tor fälscht ein Stürmer die Scheibe ab. Doch erneut waren es die Allgäuer die das Spiel ausglichen, Tomas Kulhanek nahm sich aus spitzem Winkel ein Herz und zimmerte die Scheibe unter die Latte. Mit dem Unentschieden ging es auch in den letzten Abschnitt. Die Spannung war zum Greifen, wer würde die entscheidende Idee zum Sieg in der Tasche haben. Und es waren die Gäste, die das Schlussdrittel dann souverän und abgeklärt für sich entschieden. Die erneute Führung konnten sie 13 Minuten vor Ende erzielen, und auch wenn die Sharks alles daran setzten das Spiel erneut auszugleichen, jetzt setzte sich die Klasse der Gäste dann durch. Kempten musste mehr und mehr aufmachen, dies gab Erding mehr Raum und so fiel in der vorletzten Minute die endgültige Entscheidung. Das empty Net Tor zum 2:5 spielte letzten Endes keine Rolle mehr.
Statistik
ESC Kempten – TSV Erding 2:5 (0:1,2:1,0:3)
Tore
0:1 Brandl (Ostwald,Pfenninger)(20.)
1:1 Stauder (Schirrmacher,Mitchell)(23.)
1:2 Matheson (Ostwald,Forster)(30.)
2:2 Kulhanek (Schäffler,Oppenberger)(37.)
2:3 Ostwald (Forster,Matheson)(47.)
2:4 Forster (Modlmayr)(59.)
2:5 Matheson (Michl,Deubler)(ENG)(60.)
Strafminuten
ESC Kempten: 8
TSV Erding: 8
Beste Spieler
ESC Kempten: Jakob Nerb
TSV Erding: Leon Meder
Zuschauer 1076